5. Körperlich aktiv im Urlaub bei atopischer Dermatitis

Urlaub in den Bergen

Manchen PatientInnen sagt ein Urlaub am Strand nicht zu. Ein Urlaub in den Bergen kann eine gute Alternative darstellen.

Für welche PatientInnen eignet sich Urlaub in den Bergen besonders und warum?

Viele PatientInnen mit atopischer Dermatitis haben auch Asthma. Sie profitieren besonders von der Bergluft. Das Asthma bessert sich aus mehreren Gründen: sowohl die intensivere UV-Strahlung als auch die geringere Allergenbelastung und Sauerstoffkonzentration in der Höhe lindern Entzündungen.

Daran interessierte PatientInnen finden in den Bergen besonders viele Luftkurorte.

Kann der Urlaub in den Bergen auch meine Beschwerden zuhause lindern?

AsthmatikerInnen profitieren oft monatelang vom Aufenthalt in den Bergen. Auch PatientInnen mit atopischer Dermatitis profitieren nachhaltig von der Entspannung.

Sonnenschutz in den Bergen

Die UV-Strahlung in den Bergen wird oft unterschätzt, da es zumeist nicht heiß ist. Aufgrund der Höhe ist die Sonne jedoch besonders stark. Achten Sie deshalb auf:

  • Sonnencreme: Verwenden Sie ausreichend viel Creme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor.
  • Sonnenhut: Ein Sonnenhut schützt die sensible Haut des Gesichts.
  • Sonnenbrille: Sie schützt die Augen; bei Ausflügen nicht vergessen!

Bewegung bei atopischer Dermatitis

Eine atopische Dermatitis ist kein Grund, auf Sport zu verzichten. Bewegung kann das Hautbild bei atopischer Dermatitis sogar verbessern.

Welche Sportarten eignen sich bei atopischer Dermatitis?

Grundsätzlich eignen sich alle Sportarten bei atopischer Dermatitis, die Ihnen Freude machen. Bewegung und Sport lindern Stress und beugen so einem wichtigen Triggerfaktor der atopischen Dermatitis vor. Bei Sportarten im Wasser wie beispielsweise Surfen, Tauchen und Rudern sollten Sie sich wie beim Schwimmen stets hinterher abduschen, mit einem sauberen Handtuch abtrocknen und mit Basispflege eincremen.

Darf ich bei einem akuten Entzündungsschub Sport treiben?

Bei entzündeter Haut haben PatientInnen oft starke Schmerzen. Sport ist dann nicht nur nicht ratsam, sondern auch sehr unangenehm. Der eigene Körper sagt PatientInnen meist, wann sie wieder Sport treiben können. Achten Sie darauf, dass alle offenen Stellen verschwunden sind und die Haut nicht mehr stark gerötet ist.

Pollenallergie beim Sport

Eine Pollenallergie kann Sport insbesondere im Frühjahr und Sommer unangenehm machen. Es stehen verschiedene Stufen der Behandlung zur Verfügung:

  • Allergene vermeiden
    Zur Grundbehandlung von Allergien gehört immer das Vermeiden von allergieauslösenden Stoffen. Im Wald ist die Pollenbelastung oft geringer. Gehen Sie lieber dort laufen als in der Stadt.
  • In der Allergiesaison
    Bei akuten Beschwerden können Sie Antihistaminika (Allergietabletten) einnehmen oder Nasensprays verwenden. DermatologInnen, HNO-ÄrztInnen oder LungenfachärztInnen sind oft auf Allergien spezialisiert und können Sie dazu beraten.
  • Hyposensibilisierung
    Dadurch wird die Allergie langfristig behandelt und im besten Fall beseitigt. Oft dauert die Behandlung circa drei Jahre. Über den Verlauf der Behandlung nehmen die allergischen Beschwerden ab.

Atopische Dermatitis beim Sport

Auch wenn Sport viele positive Effekte hat, kann er die Haut bei atopischer Dermatitis irritieren. Sie können dem durch die richtige Pflege vorbeugen.

Was sollte ich beim Sport dabeihaben?

  • Sonnenschutz: Cremen Sie sich vor dem Sport mit einer Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor ein.
  • Trinken: Nehmen Sie eine Flasche Wasser mit.
  • Handtuch und Wechselkleidung: Schweiß ist ein häufiger Triggerfaktor bei atopischer Dermatitis. Deswegen sollten sie verschwitzte Kleidung nach dem Sport wechseln.
  • Basispflege: Wenn Sie zum Beispiel in der Sporthalle duschen gehen, sollten Sie sich direkt danach Basispflege auftragen.

Welche Kleidung sollte ich beim Sport tragen?

  • Weiche Kleidung: Tragen Sie zum Beispiel Kleidung aus Baumwolle. Achten Sie bei Kleidung aus Polyester darauf, dass sie atmungsaktiv ist und Sie nicht zu sehr schwitzen.
  • Etiketten rausschneiden: Etiketten an Oberteil und Hose können besonders beim Sport scheuern.

Was sollte ich beim Duschen nach dem Sport beachten?

Verwenden Sie grundsätzlich keine Seife, da diese Fette aus der Haut herauslöst. Benutzen Sie stattdessen zum Beispiel Duschöl. Es hat einen hohen Fettanteil. Verwenden Sie nach dem Duschen Basispflege.

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Geprüft OA Dr. Martin Zikeli: Stand Mai 2022 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.