Chronisch krank: Regelmäßige Bewegung tut gut und baut auf
Chronische Erkrankungen haben langfristige Auswirkungen auf den Körper und die Psyche. Schnell kann es dabei zu einer Abwärtsspirale kommen, die vor allem durch mangelnde Bewegung verursacht wird. Doch oft reichen schon Kleinigkeiten, um diese Spirale zu durchbrechen und für mehr Lebensqualität zu sorgen.
Auswirkungen von mangelnder Bewegung
Chronische Erkrankungen können mit Schmerzen oder Antriebslosigkeit einhergehen. Vielleicht fühlen Sie sich schlecht oder sind müde. Dadurch fehlen die Lust und Energie für Sport oder regelmäßige Bewegung. Mangelnde Bewegung hat jedoch viele negative Folgen:
Es kommt zum Abbau von Muskelmasse. Die Kraft lässt nach und man fühlt sich insgesamt schwächer.
Es kommt leichter zur Gewichtszunahme.
Der Körper wird weniger beweglich.
Fehlende Bewegung kann zu Verspannungen und Verhärtungen der Muskeln führen. Die Folge: Rücken-, Nacken oder Kopfschmerzen.
Ohne Training bildet sich die Rumpfmuskulatur (die sogenannte Core-Muskulatur) zurück, die den Oberkörper wie ein Korsett stützt. Dadurch können ein Hohlkreuz, Rundrücken („Buckel“) und Rückenschmerzen entstehen.
Bewegung fördert die Elastizität, Nährstoffversorgung und Durchblutung von Gelenken und Bandscheiben. Wer sich wenig bewegt, hat öfter Gelenk- und Rückenschmerzen.
Auch die Psyche kann unter fehlender Bewegung leiden und das Depressionsrisiko steigern.
All diese Folgen mangelnder Bewegung verursachen, dass Sport und Training immer schwerer fallen. Noch weniger Bewegung verschlimmert wiederum die Beschwerden. Deshalb ist es wichtig, die Abwärtsspirale rechtzeitig zu durchbrechen.
Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt darüber, welche Sport- und Bewegungsarten sich für Sie und Ihre Erkrankung am besten eignen. Haben Sie von ärztlicher Seite aus grünes Licht, dann kann es losgehen.
Zum Training motivieren
Wie können Sie sich zum Training motivieren? Machen Sie Sport in der Gruppe, in Kursen oder in einem Verein. Das spornt an. Und wählen Sie eine Sportart, die Ihnen Spaß macht. Wie wäre es zum Beispiel mit Tanzen oder Joggen, Yoga, Wandern, Nordic Walking, Schwimmen oder Kraftübungen im Fitnesscenter? Für Menschen mit Krebs gibt es außerdem spezielle Sportangebote wie das Onkowalking.
Mit kleinen Gewohnheiten gegen den Abwärtstrend
Es muss jedoch nicht immer gleich ein aufwändiges Training sein. Ist Ihnen das momentan noch zu viel, dann fangen Sie kleiner an: Gehen Sie regelmäßig spazieren. Bauen Sie beim Fernsehen oder Telefonieren etwas Bewegung ein. Oder Sie beginnen jeden Tag mit fünf Minuten Beweglichkeits- und Dehnübungen. So schaffen Sie nach und nach kleine Gewohnheiten, die bei konsequenter Umsetzung bald fest zu Ihrem Tagesablauf gehören. Sicher fallen Ihnen noch viel mehr Gelegenheiten ein, bei denen Sie ohne großen Aufwand für mehr Bewegung sorgen können.
Bewegung wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv aus
Ob Sport, Spaziergänge oder Gartenarbeit: Studien zeigen, dass körperliche Aktivität sich in jeder Hinsicht positiv auswirkt. Sport kann das Risiko an Krebs zu erkranken senken. Während einer Krebstherapie kann Bewegung die Nebenwirkungen vermindern und die Lebensqualität verbessern. Auch auf die Psyche hat regelmäßige Bewegung einen positiven Einfluss und kann zu mehr Selbstbewusstsein, besserer Laune und weniger depressiven Verstimmungen führen. Dazu müssen Sie Ihr Leben nicht radikal umkrempeln. Oft reichen schon kleine Änderungen für spürbaren Erfolg.