Rotwein könnte als Migräne-Trigger überschätzt worden sein. Das legt zumindest eine aktuelle Studie aus den Niederlanden nahe. Das alkoholische Getränk löste bei „nur“ 8,8 Prozent der PatientInnen kontinuierlich einen Migräneanfall aus. Dennoch: PatientInnen, die unter Migräne leiden, sollten auf den Wein verzichten.
Alkohol als Migräne-Auslöser überschätzt?
Eine aktuelle Studie aus den Niederlanden (veröffentlicht im „European Journal of Neurology“) zeigt, dass Alkohol vermutlich kein eigenständiger Auslöser für Migräne ist. Kopfschmerz-Experte Professor Hans-Christoph Diener mahnt dennoch: Migräne-PatientInnen, bei denen der Konsum von Alkohol eine Kopfschmerz-Attacke hervorruft, sollten weiterhin auf alkoholische Getränke, insbesondere Rotwein, verzichten.
Die neue Studie belegt, dass der Konsum von Rotwein bei „nur“ knapp neun Prozent der Mirgäne-PatientInnen konstant einen Migräne-Anfall auslöst. Die StudienleiterInnen zweifeln daher, ob alkoholische Getränke eigenständige Trigger für Migräne seien. Daher stellt sich die Frage, ob die Wirkung von Rotwein als Auslöser für Migräne-Attacken bisher überschätzt wurde.
„Alkohol und vor allem Rotwein ist ein Migräne-Trigger. Nicht geklärt ist nur, wie groß sein Einfluss tatsächlich ist“, erläutert der Neurologe Hans-Christoph Diener aus Essen. Er erklärt weiter, dass selten nur ein einziger Trigger für den Ausbruch eines Migräneanfalls verantwortlich ist und meist mehrere Auslöser zusammen kommen.
Diener betont, dass man Rotwein im Gegensatz zu anderen Migräneauslösern wie Hormonschwankungen oder Wetterumschwünge leicht umgehen könne und appelliert, Migräne-PatientInnen sollen auf vermeidbare Auslöser wie Rotwein verzichten, um das Risiko für das Auftreten von Migräne zu verringern.