Besitzer von Hunden oder Katzen werden zustimmen, dass ihre tierischen Mitbewohner zahlreiche positive Aspekte in ihr Leben bringen. Aber können sie auch unsere Gesundheit so beeinflussen, dass Krankheiten verhindert werden?
Eine kürzlich veröffentlichte Studie (Februar 2020) im „American Journal of Cardiology“ untersucht den Zusammenhang zwischen Herz-Kreislauferkrankungen und den Besitz von Haustieren, konkret Hund oder Katze. In dieser Studie wurde in den USA im Rahmen einer Befragung zur Ernährung und Gesundheit der Bevölkerung zwischen 1996 und 2016 auch nach dem Zusammenleben mit Haustieren gefragt. Von fast 11.000 Befragten gaben ca. 42%, an, entweder einen Hund oder eine Katze zu besitzen. Es wurden zahlreiche Aspekte von Lebensgewohnheiten und Gesundheitszustand der Teilnehmer erfragt. Vor allem interessant war für die Forscher, ob ein Zusammenhang zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie koronare Herzkrankheit (auch bekannt als KHK), Herzinsuffizienz, Bluthochdruck oder Diabetes Mellitus feststellbar war. Außerdem wurde untersucht, ob das Halten von Haustieren einen Einfluss auf verschiedene Herz-Kreislauf-Folgeerkrankungen wie etwa Schlaganfälle hat.
Dabei vermuteten die Forscher nach ersten Analysen, dass Haustierbesitzer ein geringeres Auftreten von Diabetes, Bluthochdruck und Schlaganfällen haben könnten. Nachdem die Berechnungen hinsichtlich ergebnisverzerrender Einflüsse korrigiert waren, wurde erkennbar, dass sie mit einer Einschätzung recht behalten hatten.
Bluthochdruck seltener bei Tierbesitzern
Denn hinsichtlich des Bluthochdrucks zeigte sich sowohl bei Katzen- als auch Hundebesitzern, dass diese deutlich seltener davon betroffen waren. Alle weiteren Annahmen (bezüglich Diabetes und Schlaganfall) konnten nicht bestätigt werden. Es gibt verschiedene Ansätze um die Ergebnisse zu erklären. So konnten ähnliche ältere Studien bereits zeigen, dass Haustiere emotionale Unterstützung bieten und so zu einem niedrigeren Blutdruck führen. Das geschieht durch eine positive Beeinflussung unseres autonomen Nervensystems, welches unseren Blutdruck ohne unseren Einfluss reguliert. In weiteren Studien wurde auch nachgewiesen, dass sich Hunde positiv auf die Normalisierung des Blutdrucks nach einer Stresssituation auswirken. Außerdem wurde festgestellt, dass psychosoziale Stressfaktoren wie soziale Isolation, Depression und Einsamkeit bei Hundehaltern in geringerem Ausmaß vorkommen.