Wie Tiere bei chronischer Erkrankung helfen – Betroffene erzählen
Besonders in schwierigen Momenten einer chronischen Erkrankung können Tiere Trost und Zuwendung spenden. Wie ihre tierischen Begleiter Ihnen den Alltag mit der chronischen Erkrankung erheitern, haben uns drei betroffene Frauen erzählt:
Tiere bei chronischer Erkrankung: 3 Erfahrungsberichte
Evelyn, ihr liebevolle Kater „Heinz“ und der fröhliche Mischling „Paula“
„Im Jahr 2011 bekam ich die Diagnose Brustkrebs. Während der gesamten Behandlung war unser Kater Heinz treu an meiner Seite. An den Tagen, an denen ich zur Chemo musste, wich er mir nicht von der Seite, als ob er ahnte, wie es in meinem Inneren aussah. Fuhr ich ins Krankenhaus, saß er in der Einfahrt und wartete, bis ich am Abend wiederkam. Danach kuschelte er sich an mich und schnurrte so herzergreifend, dass es mir gleich viel besser ging. Abends im Bett, schmiegte er sich sogar an meine Glatze, um mich warm zu halten.Dann, nach Abschluss der Behandlung, kam die Folgediagnose chronische Fatigue.
Wie sollte ich damit umgehen? Mit dieser schweren Erschöpfung, mit den vielen Tagen, an denen mein Körper mir den Dienst verweigerte? Auf Anraten eines Arztes schafften wir uns einen Hund an, einen kleinen Mischling namens Paula. Paula wurde mein Seelenhund und ist es bis heute noch. Sie ist so unglaublich klug, dass es mich immer wieder verblüfft. An jedem Tag erkennt sie genau, wie es mir geht.
An den guten Tagen laufe ich mit ihr lange Strecken an der Elbe und sie tobt fröhlich. An den weniger guten Tagen schleicht sie ganz geduldig mit mir mit, verrichtet so schnell wie es nur geht ihr Geschäft und legt sich dann mit mir auf die Couch. Allein ihre Wärme und Nähe geben mir Kraft und sind eine große Stütze in vielen Situationen.
Natürlich macht ein Tier Arbeit, doch ich kann jedem nur raten, sich ein Tier anzuschaffen. Die entgegengebrachte Liebe und die positive Energie, machen alle Mühe wett.“
Evelyn Kühne
Evelyn Kühne ist Autorin, Brustkrebsbesiegerin, und Mutmacherin. Auf Instagram @evelyn_kuehne_autorin gibt sie Einblicke in ihren Alltag.
Manuela und ihre Seelentrösterin „Hope“
„Ich bekam Hope, eine Perserkatze, von meinem Mann als Überraschung geschenkt als ich von der ersten Operation nach Hause kam. Er meinte, das Katzenbaby wäre ein Seelentröster und es soll mir schöne Momente bereiten für die schwere Zeit. Da meine Töchter erwachsen sind, war ich so tagsüber nicht alleine. Am Anfang lag sie täglich auf der Seite meiner amputierten Brust. Sie tat und tut mir so gut. Es war das beste Geschenk meines Lebens. Heute noch ist die Bindung so eng, egal wo ich im Haus oder Garten bin, Hope ist in meiner Nähe. Sie verfolgt mich wie ein kleiner Hund.“
Manuela
Manuela ist Mutter zweier Töchter, Anfang 2016 an Brustkrebs erkrankt und teilt ihre persönlichen Erfahrungen auf Instagram @hope_brustkrebsbesieger.
Pia und ihr Alltagsbegleiter „Spago“
„Tiere sind die besten Freunde, sie stellen keine Fragen und kritisieren nicht – Ein Zitat, welches meiner Meinung nach sehr passend ist.
Ich bin Pia, 20 Jahre alt und leide seit längerer Zeit schon an chronischer Migräne und paroxysmaler Hemikranie, ähnlich dem Clusterkopfschmerz. Kopfschmerzen sind also mein täglicher Begleiter. Ebenfalls mein täglicher Begleiter ist mein Seelenhund Spago, welcher treu an meiner Seite ist. Er ist vor knapp einem Jahr bei mir eingezogen und seitdem nicht mehr wegzudenken.
Mit seiner kleinen, positiven Art hellt er meinen Alltag auf und spürt meist schon, dass es mir nicht gut geht, bevor ich es selber merke. In der Bewältigung meiner Schmerzen ist es sehr wichtig einen regelmäßigen Tagesablauf zu haben. Dabei hilft es mir sehr, regelmäßig mit Spago an die frische Luft zu gehen und Dinge mit ihm zu unternehmen. Dadurch dass er schon ein wenig älter ist, genießen wir dann gemeinsam die Ruhephasen, welche wir haben. Egal wie sehr einen Freunde und Familie unterstützen, einen Hund kann meiner Meinung nach niemand ersetzen.
Tiere sind einfach Seelentröster und helfen sehr, das Leben mit einer chronischen Erkrankung erträglicher zu machen. Sie sind nie nachtragend und einfach immer treu dabei. Ich persönlich kann nur jedem ein Leben mit Tieren ans Herz legen“
Pia
Pia ist 20 Jahre alt, lebt im hohen Norden Deutschlands und ist gerade in der Ausbildung zur Hotelfachfrau. Auf Instagram @kopfschmerz.info teilt sie ihren Alltag mit chronischer Migräne und paroxysmaler Hemikranie.
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