Wir haben drei von chronischer Migräne betroffenen Menschen gefragt, welchen Vorurteilen sie am häufigsten begegnen und was sie jenen sagen wollen, die diese Vorurteile, häufig auch unbewusst, reproduzieren:
„Migräne ist doch nur Kopfschmerzen!“ – Sabrina
Migräne wird von vielen Menschen mit Kopfschmerzen gleichgesetzt – das ist ein Vorurteil, das mir persönlich am häufigsten entgegengebracht wird. Dabei ist Migräne so viel mehr als „nur“ Kopfschmerzen und bei manchen Migräneformen treten nicht einmal Kopfschmerzen auf. Eine Migräneattacke hat viele Begleiterscheinungen, wie z. B. Übelkeit, Erbrechen, Geräusch-, Licht- oder Geruchsempfindlichkeit und meistens auch pulsierende Kopfschmerzen, die halbseitig auftreten. Das alles können Begleiterscheinungen sein und es gibt noch viele mehr. Bei Migräne mit Aura treten bestimmte Symptome als „Vorboten“ auf, wie beispielsweise visuelle oder sprachliche Störungen, aber auch motorische Ausfälle bis hin zu Lähmungen. All das macht die Krankheit sehr komplex und das Leben mit ihr alles andere als leicht.
Menschen, die an dem Vorurteil „Migräne ist doch nur Kopfschmerzen“ festhalten, möchte ich sehr eindringlich bitten, Migräne als komplexe neurologische Erkrankung zu sehen. Denn die Krankheit geht über Kopfschmerzen weit hinaus und ist für Betroffene häufig mit vielen Einschränkungen im Leben verbunden.