Eigentlich ist Stress eine nützliche Reaktion auf besonders herausfordernde Situationen: Wenn es brenzlig wird, schaltet der Körper auf Flucht oder Angriff um. Er beschleunigt den Puls und die Atmung, schärft die Sinne und spannt die Muskeln an. Stresshormone sorgen in kürzester Zeit dafür, dass wir hellwach und aktiv sind.
Diese Fähigkeit hat sich evolutionär entwickelt und kann überlebenswichtig sein: beim Angriff eines wilden Tiers, bei einem Feuer oder einer gefährlichen Situation im Straßenverkehr. Auch für Sportler oder Künstler ist die Stressreaktion im richtigen Moment förderlich: Lampenfieber vor dem Wettkampf oder dem Auftritt sorgt dafür, dass wir Höchstleistungen bringen können. Ein wenig Stress ist also gar nicht so schlecht und hilft uns dabei, gute Leistungen abzurufen, die uns vorwärtsbringen und unser Selbstbewusstsein stärken. Wichtig ist aber: Nach einer Stresssituation muss immer eine Entspannungsphase folgen.
Dauerhafter, überfordernder Stress (auch Distress genannt) kann viele Ursachen haben. Das Problem bei chronischem Stress: Der Körper kommt aus seiner Alarmbereitschaft gar nicht mehr ganz heraus und entspannt sich nicht mehr vollständig. Das hat viele negative Folgen für unsere Gesundheit.