6. CLL und Angehörige

Wie informiere ich meine Familie/mein Umfeld?

Wie sehr Sie sich Ihrem sozialen Umfeld öffnen, kommt auf Ihr eigenes Mitteilungsbedürfnis, Ihren eigenen Kommunikationsstil und den der Ihnen nahestehenden Personen an. In manchen Familien, Freundeskreisen ist es üblich, offen über Gefühle und Belastungen zu sprechen. In anderen Familien werden persönliche Informationen eher zurückhaltend ausgetauscht.

Dementsprechend ist auch der/Ihr Zugang: gibt es Wünsche an/von Ihrer Familie? Gibt es Erwartungen an/von Ihrer Familie? Gibt es Befürchtungen?

Achten Sie auf Ihre Sinne: Was ist Ihnen wichtig – was nicht? Was tut Ihnen gut – was nicht? Was brauchen Sie – was nicht?

Was mache ich, wenn ich nicht darüber reden will?

Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Sie über Ihre persönlichen Schwierigkeiten oder Gefühle nicht reden möchten. Vielleicht brauchen Sie Zeit, um die richtigen Worte zu finden. Oder Sie wollen Ihre Familie nicht belasten.

Andererseits möchte Ihr engeres Umfeld natürlich wissen, wie es um Sie steht und wie Sie sich fühlen. Aus Sorge und auch zur Unterstützung. Eine beiderseitige! offene, klare Kommunikation kann hier sehr hilfreich sein. Für Alle. Sozusagen eine gegenseitige „Gebrauchsanleitung“, im Sinne von „das tut mir nicht gut“, „das hilft mir“ und: „ich wünsche mir von dir/euch“.

Reden und Gehen

Manche schwierige Themen lassen sich während Spaziergängen leichter besprechen. Gehen ist Bewegung, Gehen beruhigt und braucht keine Worte. Gleichzeitig ist man nicht dem kontinuierlichen Augenkontakt der anderen Person ausgesetzt, auch das kann entlastend sein.

Schon die griechischen Philosophen erörterten „die Welt“ im Gehen.

Wie gehe ich mit „gut gemeinten“ Ratschlägen um?

Im Begriff „Ratschlag“ steckt das Wort „Schlag“ und „Gut gemeint ist nicht immer gut“.

Es kommt auch ein wenig darauf an, von wem die Tipps kommen. Ist es Ihr engeres Umfeld, das sich tatsächlich um Sie sorgt? Oder entfernte Bekannte oder gar Fremde?

Hilfreich ist: Versuchen Sie, je nach Beziehungsqualität offen zu kommunizieren und Grenzen zu ziehen. Anstrengende Kontakte durchaus auf sichere Distanz halten.

Wohin können sich meine Angehörigen und Freund:innen mit Fragen und Ängsten wenden?

Auch für Angehörige und Freund:innen ist der Umgang mit der Erkrankung belastend.

Hilfreiche Anlaufstellen – für beide Seiten – sind:

  • Ihr Behandlungsteam
  • Psychoonkologischer Dienst in Ihrem Tumorzentrum/Behandlungsteam
  • Österr. Krebshilfe
  • Informationsbroschüren
  • Selbsthilfegruppen
  • Seriöse Internetplattformen wie z.B.: österr. Gesellschaft für Hämatologie u.Med.Onkologie, deutsche Gesellschaft für Hämatologie u. Onkologie, österr. Krebshilfe, deutsche Krebshilfe, schweiz. Krebsliga, sowie American Cancer Society.

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Geprüft Christina Ochsner MAS: Stand September 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.