6. Alltag bewältigen nach der Diagnose

Krankheitsbewältigung beim Gallengangskarzinom

Gallengangskrebs und die Behandlung haben Auswirkungen auf das gewohnte Leben. Trotzdem ist es wichtig, dass Sie das eigene Leben selbstständig und lebenswert gestalten. Es kann hilfreich sein, wenn Sie bewusst leben und auf sich achten. Zu einer gesunden Lebensweise gehören zum Beispiel:

  • Regelmäßige Bewegung und ausreichende Ruhephasen
  • Ein geregelter Schlafrhythmus
  • Regelmäßige und gesunde Mahlzeiten
  • Routinen im Alltag
  • Zeit für Hobbies

Versuchen Sie sich auf Dinge zu konzentrieren, die Ihnen früher in Krisen geholfen haben oder die Ihnen Spaß gemacht haben: Was haben Sie gerne zur Entspannung gemacht? Was bereitet Ihnen besonders viel Freude? Vermeiden Sie Aktivitäten, die negative Gefühle bei Ihnen auslösen und schaffen Sie bewusst Platz für positive Dinge in Ihrem Leben.

Wie kann ich mich motivieren, wenn ich einen Tiefpunkt bei Gallengangskrebs erlebe?

Es wird Tage geben, an denen Sie zuversichtlich sind, den Gallengangskrebs und seine Folgen zu bewältigen. Es kann auch Zeiten geben, in denen Sie sich niedergeschlagen fühlen. An solchen Tagen können gut gemeinte Ratschläge von nahestehenden Personen eventuell belastend sein. Sprechen Sie dies an und teilen Sie mit, welche Unterstützung Ihnen helfen könnte.

Die größte Motivation, wenn Sie einen Tiefpunkt haben, sind Sie selbst. Vielleicht hilft es Ihnen, aktiv zu bleiben und Bewegung zu machen. Dadurch  können Sie die Energie spüren und neue Kraft gewinnen. Machen Sie feste Termine mit FreundInnen aus und unternehmen Sie etwas, das Ihnen Freude bereitet.

Gemeinsam schöne Momente schaffen

Auch wenn die Diagnose eines Gallengangskarzinoms den Alltag für Sie und Ihre Angehörigen verändert, versuchen Sie gemeinsam etwas zu unternehmen, was Ihnen Freude bereitet. Planen Sie zum Beispiel einen Ausflug oder einen Urlaub nach einer erfolgten Therapie. Oder gehen Sie zusammen ins Kino, Museum oder zu Konzerten. Sie können auch ein gemeinsames Fotobuch basteln. Wenn Sie die Bilder aus glücklichen und fröhlichen Tagen sehen, können Sie über vieles lachen und gemeinsam in Erinnerungen schwelgen.

Wie können mich meine Angehörigen nach der Diagnose unterstützen?

Vielleicht erhalten Sie viele gut gemeinte Tipps und Ratschläge zur Lebensführung oder zu Therapien. Wenn Ihnen diese Ratschläge zu viel werden, sprechen Sie dies an. Sie dürfen klare Grenzen setzen und kommunizieren, wenn Sie nicht über Ihre Erkrankung sprechen möchten.

Nicht immer sehen Sie Ihre Familie oder FreundInnen regelmäßig. Für das Umfeld ist deshalb nicht immer leicht zu erkennen, was Sie benötigen. Es hilft, wenn Sie ehrlich miteinander sprechen, damit Sie die Ängste und Unsicherheiten gemeinsam überwinden können. Teilen Sie mit, welche Themen Sie besprechen möchten oder welche Unterstützung Sie sich wünschen.

Möglicherweise gibt es Phasen, in denen Sie mehr Hilfe bei der Bewältigung alltäglicher Dinge benötigen. Zum Beispiel können Angehörige bei Einkäufen, Kochen und Behördengängen unterstützen. Kommunizieren Sie auch, wenn Sie wieder mehr Eigenständigkeit wünschen und Ihren Alltag selbstständig bewältigen möchten.

Wenn es um Therapievorschläge geht, sollten Sie mit Ihrem Behandlungsteam Rücksprache halten. So stellen Sie sicher, dass alle Therapievorschläge wirklich sinnvoll sind und Ihrer Gesundheit nicht schaden.

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Geprüft OÄ Dr.in Angela Djanani: Stand August 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Antikörper
(Immunoglobuline)
Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
Eiweiße
Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.