2. Angst und Stress bei Gallengangskrebs

Wie kann ich mit negativen Gedanken bei Gallengangskrebs besser umgehen?

Jeder Mensch hat gute und schlechte Tage. Es ist verständlich, wenn Sie aufgrund des Gallengangskrebses an negativen Gedanken, Ängsten oder Schlaflosigkeit leiden.

Ihr Alltag verändert sich und Sie stehen vor einem neuen Lebensabschnitt. All das kann Kraft und Durchhaltevermögen kosten. Ihr Umfeld kann Sie im Umgang mit negativen Gedanken bei Gallengangskrebs unterstützen. Sie können mit Ihrer Familie, FreundInnen, ÄrztInnen oder PsychoonkologInnen über Ihre Gedanken, Ängste und Bedürfnisse sprechen. Gemeinsam können Sie unterstützende Bewältigungsstrategien erarbeiten, um Ihre Gedanken oder andere Beschwerden zu kontrollieren.

Was kann mir helfen, wenn ich nach der Diagnose Gallengangskrebs schlechter schlafe?

Wenn Sie unter Schlafstörungen bei Gallengangskrebs leiden, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt darüber. Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die bei Ein- und Durchschlafstörungen gute Wirkungen zeigen. Ihre Hausärztin/Ihr Hausarzt oder Ihre Onkologin/Ihr Onkologe können Medikamente verschreiben, die je nach Art und Ausprägung der Schlafprobleme unterschiedlich stark wirken. Damit die Medikamente keine Wechselwirkungen mit Ihrer Therapie haben, sollten Sie die Anwendung genau mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt besprechen.

Entspannungstechniken bei Einschlafproblemen

Vielleicht helfen Ihnen Atemübungen vor dem Schlafengehen. Auch die progressive Muskelentspannung kann Ihnen bei der Entspannung helfen.

  • Meditative Atemübungen: Bei der Meditation nehmen Sie sich selbst und Ihre Umwelt achtsam wahr, ohne etwas zu bewerten. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem. Spüren Sie, wo Sie das Atmen am intensivsten wahrnehmen. Spüren Sie, ob sich Ihr Brustkorb oder Ihr Bauch hebt und senkt.
  • Progressive Muskelentspannung: Spannen Sie nacheinander vom Kopf bis zu den Zehenspitzen die Muskeln an. Nach einer kurzen Anspannungsphase von 5 bis 7 Sekunden entspannen Sie Ihre Muskeln für 20 bis 30 Sekunden. Anschließend können Sie die Übung beim nächsten Körperteil wiederholen.

Angst vor der Therapie überwinden

Wenn Sie vor dem Arztgespräch nervös sind, können Sie sich eine Liste schreiben. So können Sie alle Themen, die Sie beschäftigen, besprechen. Die Liste dient als Merkhilfe, damit Sie keine wichtigen Punkte vergessen.

Es ist wichtig, dass Sie alles offen ansprechen. Besonders wenn Sie Sorgen oder Ängste haben. Wenn Sie genau beschreiben können, wovor Sie Angst haben, können Sie diese Ängste besser lindern oder mit ihnen leben lernen.

Fragen Sie nach, wenn Sie etwas im Gespräch nicht verstanden haben. Denn je besser Sie über Ihre Erkrankung, Therapien oder Nebenwirkungen aufgeklärt sind, desto besser können Sie mit Ihre Ängsten und Sorgen umgehen.

Die „5-4-3-2-1“-Übung bei Angst

Die „5-4-3-2-1“-Übung kann in Situationen mit starken Angstgefühlen hilfreich sein.

Atmen Sie durch die Nase tief ein und durch den Mund langsam wieder aus. Dann gehen Sie wie folgt vor:

  • 5: Zählen Sie 5 Dinge auf, die Sie in dem Moment sehen können. Welche Farbe hat der Himmel? Sind Sie in der Natur oder zu Hause?
  • 4: Zählen Sie 4 Dinge auf, die Sie anfassen können. Wie fühlen sich Ihre Hände an? Wie fühlt sich die Temperatur an? Spüren Sie Kleidung auf Ihrem Körper?
  • 3: Konzentrieren Sie sich auf 3 Dinge, die Sie hören können. Läuft in der Umgebung Musik? Fahren Autos auf der Straße?
  • 2: Versuchen Sie 2 Gerüche wahrzunehmen. Riecht es vielleicht nach frisch gebrühtem Kaffee? Oder sind Sie in der Natur und riechen frisch gemähten Rasen?
  • 1: Schließlich richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Geschmackssinn. Benennen Sie eine Sache, die Sie schmecken können. Vielleicht der kräftige Kaffee? Oder die Minze im Kaugummi?

Am Ende können Sie in sich hineinhorchen und spüren wie sich Körper und Seele anfühlen.

Was kann mir bei der Stressbewältigung helfen?

Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Sie zur Ruhe kommen und für mehr Gelassenheit sorgen können.

Im Rahmen von Rehabilitationsprogrammen oder Gesundheitskursen können Sie Entspannungstechniken erlenen und psychosoziale Angebote wahrnehmen.

Vielleicht können Sie Meditation und Yoga ausprobieren. Mit autogenem Training nutzen Sie die Kraft Ihrer Gedanken für mehr Entspannung. Bei der progressiven Muskelentspannung erlernen Sie, Verspannung im Körper zu lösen.

Nicht zuletzt kann der Austausch mit anderen Betroffenen oder Gespräche mit Ihrem Behandlungsteam dabei helfen den Stress zu lindern.

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Geprüft OÄ Dr.in Angela Djanani: Stand August 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Antikörper
(Immunoglobuline)
Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
Eiweiße
(Proteine)
Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.