Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die meisten volljährigen Patient:innen mit moderater oder schwerer Hämophilie B für eine Gentherapie in Frage kommen. Bei Kindern und Jugendlichen wurden bisher die Sicherheit und Wirksamkeit nicht vollständig erforscht. Hemmkörper (Antikörper ) gegen Faktor IX sind in vielen Fällen ein Ausschlusskriterium. Die verabreichten Gerinnungsfaktoren werden durch Hemmkörper in ihrer Wirkung blockiert und können nur eingeschränkt wirken. Es kommt allerdings nur sehr selten vor, dass das Immunsystem diese Hemmkörper bildet.
Vor Beginn einer Gentherapie werden die Funktionen der Organe überprüft. Die Gentherapie sollte nur verabreicht werden, wenn keine anderen schweren Erkrankungen vorliegen. Insbesondere die Gesundheit der Leber spielt vor und nach der Gentherapie eine wichtige Rolle. Daher sollte zum Beispiel:
- Keine schwere Lebererkrankung vorliegen
- Eine Hepatitis B – Infektion gut behandelt werden
- Eine HIV-Infektion gut kontrolliert werden
- Keine Alkoholabhängigkeit vorliegen
Nach der Gentherapie müssen Sie sich für einige Wochen sehr genau an regelmäßige Kontrolluntersuchungen halten. Verlässlichkeit ist deshalb sehr wichtig. Sie können zum Beispiel ein Tagebuch führen, um das Auftreten von Blutungen und die Blutungsstärke genau festhalten zu können. Um den Therapieerfolg nicht zu gefährden, sind die Kontrolltermine unerlässlich.