4. Prostatakrebs früh erkennen

Welche Untersuchungen gibt es bei der Prostatakrebs-Früherkennung?

Bei der Urologin/beim Urologen werden normalerweise folgende Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung durchgeführt:

  • Digitale rektale Untersuchung: Tastbefund der Prostata
  • Blutentnahme: PSA-Wert.

Wo die Prostata liegt und wie Prostatakrebs entstehen kann, erfahren Sie im Online-Kurs “Prostatakrebs verstehen”.

Wie läuft die Untersuchung der Prostata ab?

Die Kontrolle der Prostata ist eine sogenannte digitale rektale Untersuchung. Das bedeutet, dass die Urologin/der Urologe einen Finger in Ihren Anus einführt, Ihre Prostata betastet und dadurch deren Größe, Konsistenz und Form beurteilen kann.

Was sagt der PSA-Wert aus?

Mit dem PSA-Test wird das sogenannte Prostata-spezifische Antigen (PSA) im Blut bestimmt. Das PSA ist ein Eiweiß, das in der Prostata gebildet und über Blut und Samenflüssigkeit ausgeschieden wird. Es macht die Samenflüssigkeit dünnflüssiger, dadurch können sich die Spermien besser bewegen.

Ein erhöhter PSA-Wert kann ein Hinweis sein für:

  • Krebszellen in der Prostata: Sie produzieren deutlich mehr PSA
  • Entzündung der Prostata
  • Kleinste Verletzungen durch z.B. Darmspiegelung.

Wichtig ist: Der PSA-Wert alleine hat keine zufriedenstellende Aussagekraft. Deshalb ist die digital-rektale Untersuchung notwendig.

Ab welchem Alter und wie oft sollte ich zur Prostatakrebs-Früherkennung?

Männer sollten ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig zur urologischen Vorsorge gehen, selbst wenn keine Beschwerden vorliegen. Die Prostata-Kontrolle sollte einmal jährlich stattfinden.

Was kann ich als Mann zur Krebsfrüherkennung beitragen?

Um Veränderungen früh selbst zu erkennen, sollten Männer ab dem 20. Lebensjahr einmal im Monat die Hoden abtasten.
Sprechen Sie mit Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt oder Ihrer Urologin/Ihrem Urologen, wenn Ihnen Veränderungen auffallen. Anschließend können weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

Muss ich die Untersuchungen zur Prostatakrebs-Früherkennung selbst zahlen?

Männer zwischen 50 und 70 Jahren haben die Möglichkeit, einmal jährlich eine kostenlose Prostatauntersuchung durchführen zu lassen. Ab einem Alter von 70 Jahren wird das Prostatascreening für nicht mehr aussagekräftig genug eingestuft.

Regionale Unterschiede der Kostenübernahme der Prostatakrebs-Früherkennung innerhalb Österreichs

In Vorarlberg wird die Vorsorgeuntersuchung zur Prostatakrebs-Früherkennung schon früher übernommen. Hier können sich Männer im Alter zwischen 45 und 70 Jahren untersuchen lassen.

Diesen Kurs bewerten

Ihr Feedback hilft anderen Nutzern die für sie passenden Kurse zu finden.

Geprüft Dr. Gerald Bachinger und Prim. Priv.-Doz.in Dr.in Birgit Grünberger: Stand März 2023 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
PSA-Test
PSA ist die Abkürzung für "Prostata-spezifisches Antigen". Mit dem Test wird die PSA-Menge im Blut untersucht. Dieses Eiweiß wird von der Prostata gebildet und ins Blut abgegeben. Bei Tumoren kann der PSA-Wert erhöht sein.
rektale
(den Mastdarm/Enddarm betreffend)
Bei der rektalen Untersuchung wird der Mastdarm/Enddarm (Rektum) untersucht. Dafür führt die Medizinerin/der Mediziner Finger oder andere Instrumente über den Anus in den Enddarm ein.