3. Gebärmutterhalskrebs früh erkennen

Welche gynäkologischen Untersuchungen gibt es zur Krebsfrüherkennung?

Die gynäkologische Untersuchung beinhaltet unter anderem den sogenannten Krebsabstrich vom Gebärmutterhals, auch PAP-Abstrich genannt.

Dabei werden mithilfe eines Stäbchens Zellen entnommen und diese dann unter dem Mikroskop untersucht. Zeigen sie Veränderungen auf, müssen die Zellen anhand einer Gewebeprobe, einer sogenannten Biopsie , genauer untersucht werden.

Was sagen die Resultate des PAP-Abstriches aus?

Die Ergebnisse des PAP-Abstriches teilt man in folgende Stadien ein:

  • PAP I: unauffällige Zellen
  • PAP II: leicht auffällige Zellen
  • PAP III: auffällige Zellen oder unklarer Befund
  • PAP IV : auffällige Zellen, Krebsvorstufe
  • PAP V: hoch auffällige Tumorzellen.

Bei Auffälligkeiten werden Sie von Ihrer Gynäkologin/Ihrem Gynäkologen informiert und es werden weitere Untersuchungen durchgeführt.

Wie oft sollte ich zur gynäkologischen Untersuchung gehen?

Frauen ab dem 18. Lebensjahr wird empfohlen, einmal jährlich zur gynäkologischen Krebsvorsorge zu gehen. Legen Sie beispielsweise einen Monat im Jahr fest, in welchem Sie die Vorsorge regelmäßig einplanen.

Welche Untersuchungen zur gynäkologischen Krebsvorsorge werden von den Krankenversicherungen bezahlt?

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für den PAP-Abstrich ab dem 18. Lebensjahr einmal jährlich.

Der HPV-Test wird ab dem 30. Lebensjahr empfohlen, muss allerdings privat gezahlt werden (die Kosten liegen hierfür zwischen 50 und 100 Euro).
Für diesen Test wird, wie beim PAP-Abstrich, eine Probe aus dem Gebärmutterhals entnommen. Durch verschiedene Testverfahren wird anschließend überprüft, ob die Probe HPV-Viren enthält.

Was ist HPV?

HPV ist die Abkürzung für Humane Papilloma-Viren. Diese Viren können zu unkontrolliertem Zellwachstum und somit zu Krebsvorstufen und Krebs führen. HPV wird durch direkten Schleimhautkontakt, zum Beispiel bei sexuellem Kontakt, übertragen.

Kann ich mich gegen HPV impfen lassen?

In Österreich wird nun zusätzlich zum gängigen Impfangebot für Kinder die HPV-Impfung angeboten. Sie ist kostenlos für alle zwischen 9 und 21 Jahren. Nähere Informationen zur Impfung gegen humane Papillomviren erhalten Sie in der Schulung „HPV-Impfung„.

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Geprüft Dr. Gerald Bachinger und Prim. Priv.-Doz.in Dr.in Birgit Grünberger: Stand März 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Biopsie
Entnahme von verdächtigen Gewebeproben, um eine Krebserkrankung oder entartete Zellen zu diagnostizieren. Gewebeproben werden je nach Organ mit verschiedenen Techniken entnommen und unter dem Mikroskop beurteilt.
intravenös
(Abkürzung: IV)
Flüssigkeiten, Medikamente oder Nährstoffe werden direkt in die Vene durch eine Nadel oder einen Katheter gegeben.
PAP-Abstrich
(Papanicolaou-Färbung, Pap-Test)
PAP ist die Abkürzung für Papanicolaou. So wird die Färbung von Zellproben bezeichnet, benannt nach dem Erfinder dieser Methode. Der PAP-Abstrich ist eine Methode zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Beim PAP-Abstrich werden mithilfe einer Bürste oder einem Spatel Zellproben aus dem Gebärmutterhals abgeschabt. Diese Proben werden anschließend eingefärbt und unter dem Mikroskop beurteilt.