2. Akromegalie Symptome erkennen

Äußere Symptome der Akromegalie

„Akromegalie“ bedeutet übersetzt „Vergrößerung der Akren“. Als „Akren“ werden alle Körperteile bezeichnet, die weit vom Rumpf entfernt sind, zum Beispiel die Hände und die Füße. Das offensichtlichste Zeichen der Krankheit Akromegalie ist die Vergrößerung der Körperenden.

Welche Körperteile wachsen?

Auch wenn Knochen bei Erwachsenen nicht mehr länger werden können, können sie sich unter dem Einfluss des Wachstumshormons verdicken. Demzufolge wachsen bei Akromegalie:

  • Hände und Füße
  • Nase
  • Stirn, Kinn und Unterkiefer

Wachstumshormon wirkt auch auf innere Organe. Deshalb können sich unter anderem vergrößern:

  • Herz
  • Leber
  • Niere

Wachstumshormon verdickt das Bindegewebe der Haut. PatientInnen:

  • Schwitzen stark
  • bilden Hautveränderungen
  • neigen zu öliger Haut

Können sich die Körperveränderungen zurückbilden?

Leider bilden sich die durch das Knochenwachstum bedingten äußeren Körperveränderungen, insbesondere die Vergröberung der Gesichtszüge und die Vergrößerung von Händen und Füßen, auch durch eine Therapie der Akromegalie nur geringfügig zurück. Die Therapie kann das Fortschreiten der Veränderungen und die Entstehung von Folgeerkrankungen verhindern.

Späte Diagnose und weitere Symptome der Akromegalie

Die Körperveränderungen bei Akromegalie scheinen offensichtlich. Trotzdem vergehen im Schnitt sieben Jahre bis zur Diagnose. Das liegt daran, dass sich sichtbare Veränderungen schleichend entwickeln. Sowohl PatientInnen als auch Angehörige und ÄrztInnen werden deshalb meist erst spät auf die Krankheit aufmerksam. Als Folge von Wachstumshormonüberschuss können sich in der Zwischenzeit auch andere Symptome äußern.

Welche Folgen hat eine späte Diagnose?

Das überschüssige Wachstumshormon bringt den Stoffwechsel des Körpers außer Balance. Infolgedessen können sich Begleiterkrankungen entwickeln. Zum Beispiel:

  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz)

Außerdem wächst der Tumor und kann auf umliegende Strukturen drücken. Deshalb können weitere Symptome auftreten:

  • Kopfschmerzen
  • Sehstörungen
    Der Sehnerv liegt direkt über der Hypophyse. Wenn sich der Tumor vergrößert, kann er auf den Sehnerv drücken.
  • Ausfall von anderen Funktionen der Hypophyse

Akromegalie und Schwitzen

Über die Hälfte aller Akromegalie-Erkrankten leidet unter starkem Schwitzen.

Veränderungen bei Akromegalie erkennen

Die körperlichen Veränderungen durch den Wachstumshormonüberschuss bei Akromegalie erfolgen langsam. Deshalb kann es für Betroffene, Angehörige und behandelnde ÄrztInnen zunächst schwierig sein, die Erkrankung zu erkennen. Es gibt einige Anzeichen, die dabei helfen, auf die Erkrankung aufmerksam zu werden.

Hände, Füße und Hals nehmen an Größe zu

Ist Ihnen in letzter Zeit aufgefallen, dass…

  • Ihre Ringe nicht mehr passen?
  • Ihre Kragenweite zugenommen hat?
  • Ihre Schuhe und Handschuhe zu klein geworden sind?

Da sich diese Anzeichen nur langsam entwickeln, schieben viele Betroffene die Veränderung auf das fortschreitende Alter. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie aktuelle Fotos mit früheren vergleichen. Oftmals sind Veränderungen so leichter erkennbar.

Kehlkopf und Zunge vergrößern sich

  • Sieht Ihr Kehlkopf und/oder Ihre Zunge größer aus?
  • Ist Ihre Stimme tiefer geworden?

Vielleicht fallen Ihnen oder Ihrer/Ihrem LebenspartnerIn diese Veränderungen nicht auf. Fragen Sie FreundInnen oder Angehörige, die sie länger nicht gesehen haben. Im Gegensatz zu Ihrer/Ihrem LebenspartnerIn können diese einen schleichenden Wandel möglicherweise besser beurteilen.

Der Stoffwechsel verändert sich

  • Leiden Sie unter schwer einstellbarem Bluthochdruck?
  • Haben Sie die Zuckerkrankheit?

Beide Erkrankungen zählen zu den Volkskrankheiten und Akromegalie ist sehr selten die Ursache dafür.

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Geprüft von Univ.-Prof. Dr. Anton Luger: Stand Februar 2021 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.