6. Meine Nachricht an Sie bei Morbus Parkinson

Transkript

Wenn ich Ihnen was mitgeben darf hier, was die Parkinson-Krankheit betrifft: Das ist eine wirklich ernst zu nehmende und schwere Erkrankung, die aber wirklich viele, viele Therapiemöglichkeiten hat.

Wenn Sie unzufrieden sind mit Ihrem Zustand, besprechen Sie das mit Ihrer Betreuerin oder Ihrem Betreuer. Es gibt sehr häufig wirklich noch zusätzliche Möglichkeiten.

Etwas, was zu wenig bedacht wird, ist zum einen, dass es für die Parkinson-Therapie nicht nur eine rein medikamentöse Therapie gibt, sondern dass nicht-medikamentöse Therapiemaßnahmen ein ganz, ganz wichtiger Bestandteil der Parkinson-Betreuung sind.

Versuchen Sie von Beginn der Erkrankung an, körperlich aktiv zu sein und selbst auch gegen die Krankheit vorzugehen. Das ist etwas, was sicherlich sehr, sehr hilfreich ist, vor allem die Bewegung, der Sport.

Das ist das eine.

Das andere: Wenn Sie mit Ihrer normalen Parkinson-Medikation im Alltag nicht zurechtkommen, wenn Sie damit schlecht eingestellt sind, auch dann sollten Sie mit Ihrer Betreuerin oder mit Ihrem Betreuer drüber sprechen, ob Sie nicht ein Kandidat für eine sogenannte fortgeschrittene Parkinson-Therapie sind. Das sind Pumpen-Therapien oder auch die tiefe Hirnstimulation, die vielen Patienten vor allem mit motorischen Komplikationen sehr, sehr helfen können.

Die Möglichkeiten dieser Therapien sind in Österreich sicher noch nicht ausgeschöpft. Es gibt viele Betroffene, bei denen einfach nicht frühzeitig daran gedacht wird, dass man ihnen vielleicht mit diesen Therapien helfen kann. Und fragen Sie einfach Ihren Betreuer, Ihre Betreuerin, ob das nicht etwas für Sie wäre, wenn Sie jemand sind, der unter schweren motorischen Komplikationen leidet, die nicht ausreichend behandelt sind.

Meine Nachricht an Sie

Eine Parkinson-Erkrankung kann mit einer Vielzahl von Symptomen einhergehen, die sich auf den Alltag auswirken können. Seien Sie sich jedoch bewusst, dass es viele Therapiemöglichkeiten gibt. Sprechen Sie mit Ihrer betreuenden Ärztin/Ihrem betreuenden Arzt, wenn Ihre aktuelle Therapie die Symptome nicht zufriedenstellend kontrolliert. Viele Symptome des fortgeschrittenen Morbus Parkinson sind eine Folge von Wirkungsschwankungen.

Vielleicht kann Ihre orale Parkinson-Therapie angepasst oder durch nicht-medikamentöse Maßnahmen ergänzt werden. Eventuell können Sie von einer gerätegestützten Therapie wie der L-Dopa-Pumpe, der Apomorphin-Pumpe oder der tiefen Hirnstimulation profitieren. Vergessen Sie nicht, dass Sie selbst durch regelmäßige Bewegung den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und so deutlich zum Erhalt Ihrer Lebensqualität beitragen können.

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Geprüft Univ.-Prof. Dr. med. Walter Pirker: Stand Februar 2021

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