4. Kopfschmerzen beschreiben

Beschwerden bei Kopfschmerzen

Je nach Kopfschmerzart betreffen die Symptome entweder nur bestimmte Bereiche des Kopfes oder den gesamten Kopf. Die Schmerzintensität und die Begleiterscheinungen können sehr unterschiedlich sein.

Symptome der verschiedenen Kopfschmerzarten

Wissen Sie nicht, an welcher Kopfschmerzform Sie leiden, können Sie sich an folgender grober Einteilung orientieren:

Schmerzcharakter:

  • Migräne-Kopfschmerz: eher pochend-pulsierend
  • Spannungskopfschmerz: dumpf-drückend, manchmal auch ziehend
  • Cluster-Kopfschmerz: stechend und destruierend

Schmerzintensität:

  • Migräne-Kopfschmerz: mittel bis sehr stark, nimmt bei körperlicher Anstrengung zu
  • Spannungskopfschmerz: mild bis mittel
  • Cluster-Kopfschmerz: sehr stark bis unerträglich

Lokalisation:

  • Migräne-Kopfschmerz: meist halbseitig, eher im vorderen Kopfbereich (Stirn und Schläfen)
  • Spannungskopfschmerz: meist beidseitig, reifen- oder haubenförmig
  • Cluster-Kopfschmerz: einseitig, hinter dem oder rund um das Auge

Begleitsymptome:

  • Migräne-Kopfschmerz: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Überempfindlichkeit auf verschiedene Sinnesreize
  • Spannungskopfschmerz: kaum Begleitsymptome, maximal leichte Überempfindlichkeit auf Licht oder Lärm
  • Cluster-Kopfschmerz: Veränderungen des Auges (Schwellung, Rötung, Tränen) und des Nasenbereichs (laufende oder verstopfte Nase)

Schmerzdauer:

  • Migräne-Kopfschmerz: 4 bis 72 Stunden
  • Spannungskopfschmerz: Minuten bis Tage
  • Cluster-Kopfschmerz: zwischen 15 Minuten und 3 Stunden

Kopfschmerzen beschreiben

Eine möglichst genaue Beschreibung der Kopfschmerzen ermöglicht es der Ärztin/dem Arzt, die Kopfschmerzform zu diagnostizieren und eine gezielte Behandlung in die Wege zu leiten.

Im Patientengespräch befragt Ihre Ärztin/Ihr Arzt Sie zu Häufigkeit, Intensität, Dauer und Lokalisation Ihres Kopfschmerzes sowie zu den damit einhergehenden Begleiterscheinungen. Je genauer Sie diese Umstände beschreiben können, desto exakter ist die Diagnose. Auf dieser Basis kann Ihre Ärztin/Ihr Arzt Ihnen eine passende Therapie verordnen.

Die Art der Kopfschmerzen näher beschreiben

Bei Migräne-Kopfschmerz ist meist von einem pochend-pulsierenden Schmerz die Rede. Ein dumpf-drückender Schmerz weist auf Spannungskopfschmerzen hin. Den Cluster-Kopfschmerz beschreiben viele PatientInnen als stechend wie ein glühendes Messer.

Über die Stärke sprechen

Meist kommt hierbei eine Schmerzskala von 0 bis 10 zur Anwendung, wobei 0 gar keinem Schmerz und 10 dem maximal vorstellbaren Schmerz entspricht.

Kopfschmerz-Tagebuch

Die Dokumentation des Kopfschmerzes und seiner Begleiterscheinungen in einem Kopfschmerz-Tagebuch erleichtert die Identifikation der Auslöser. So lassen diese sich gezielt vermeiden.

Warum kann ein Kopfschmerz-Tagebuch hilfreich sein?

In einem Kopfschmerz-Tagebuch können Sie die Häufigkeit und die Ausprägung Ihrer Kopfschmerzen eintragen. Üblicherweise gibt es für jede Tageszeit eine Zeile oder Spalte, in der Sie verschiedene Merkmale wie die Dauer, die Schmerzstärke, die Begleitsymptome und mögliche Auslöser dokumentieren können.

Unterstützung für die Ärztin/den Arzt

Durch Einblick in Ihr Kopfschmerz-Tagebuch sieht Ihre Ärztin/Ihr Arzt, wie häufig Sie an Kopfschmerzen leiden und wie oft Sie Schmerzmittel einnehmen. Zudem erleichtert das Tagebuch die Diagnose verschiedener, zum Teil gleichzeitig auftretender Kopfschmerzformen.

Unterstützung für den/die PatientIn

Ihnen selbst kann das Kopfschmerz-Tagebuch Hinweise auf bislang noch nicht identifizierte Kopfschmerz-Trigger geben. So können Sie diese besser vermeiden.

Wann und wie lange sollten die Betroffenen ein Kopfschmerz-Tagebuch führen?

Diese Entscheidung treffen die ÄrztInnen gemeinsam mit den PatientInnen. Wichtig ist das Führen des Kopfschmerz-Tagebuches:

  • bei Therapieänderungen
  • beim Absetzen von Therapien
  • bei unklarer Diagnose

Auf was sollte ich achten?

Ein zu langes Führen des Kopfschmerz-Tagebuchs ist nicht ratsam, da der Kopfschmerz dadurch zu sehr in den Vordergrund rücken kann. Eine Vorlage samt genaueren Informationen, wie Sie ein Kopfschmerz-Tagebuch führen, finden Sie unten zum Downloaden. 

Downloads

  • Kopfschmerztagebuch Ein Kopfschmerz-Tagebuch hilft dabei, den Schmerz besser zu verstehen und zu charakterisieren. Es gibt einen genauen Überblick über Zeit, Dauer, Art und Stärke der Kopfschmerzen, aber auch über begleitende Faktoren, die den Schmerz beeinflussen.

  • Glossar Hier finden Sie begleitend zur Online-Kursreihe "Schmerzen erfolgreich bewältigen" alle wichtigen Begriffe gesammelt.

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Geprüft Dr. Marion Vigl: Stand November 2020 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.