Das Arztgespräch bei Kopfschmerzen
Bei der Kopfschmerz-Diagnose spielt das Arztgespräch eine zentrale Rolle. Um die Ursachen einzugrenzen, stellt der Arzt/die Ärztin Fragen zu Ihren Kopfschmerzen, Begleiterscheinungen und aktuellen Lebensumständen.
Eine Ärztin/einen Arzt sollten Sie immer dann aufsuchen, wenn Kopfweh bei Ihnen häufig auftritt, Sie an starken Kopfschmerzen leiden oder der Schmerz Sie beunruhigt.
Erste/r AnsprechpartnerIn bei Kopfweh ist Ihre Hausärztin/Ihr Hausarzt. Diese/r entscheidet, ob sie/er Sie an eine Fachärztin/einen Facharzt weiterverweist. In Akutfällen und bei sehr starken Kopfschmerzen können Sie jederzeit eine Ambulanz oder ein Krankenhaus aufsuchen.
Welche Fragen wird mir die Ärztin/der Arzt bei chronischen Kopfschmerzen stellen?
Bei der Untersuchung prüft die Ärztin/der Arzt alle Faktoren, die in Zusammenhang mit den Kopfschmerzen stehen. Unter anderem stellt sie/er folgende Fragen:
- Wie würden Sie Ihren Kopfschmerz beschreiben?
- Wie lange dauert Ihr Kopfschmerz?
- Welche Trigger-Faktoren lösen den Kopfschmerz aus?
- Welche Begleitsymptome treten auf?
- Wie häufig tritt der Kopfschmerz auf?
- Welche Medikamente haben Sie bereits versucht? Haben diese geholfen?
- Haben Sie schon vorbeugende Maßnahmen versucht?
- Bestehen noch andere Erkrankungen, Allergien oder Medikamenteneinnahmen?
Darüber hinaus befragt Sie die Ärztin/der Arzt zur Familienanamnese, eventuell auch zu Ihrer sozialen Situation und Ihren Lebensgewohnheiten.
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- Tipp
Machen Sie sich vor dem Arztbesuch einige Gedanken zu Ihrem Kopfschmerz. Versuchen Sie sich beispielsweise zu erinnern, wann er begonnen hat. Eine Auflistung möglicher Fragen, die Ihnen beim Anamnesegespräch gestellt werden können finden Sie im Leitfaden zur Vorbereitung auf das Arztgespräch zum Downloaden. Sie können den Kopfschmerz auch bis zum Arzttermin dokumentieren. Sofern vorhanden, suchen Sie die Vorbefunde heraus und nehmen Sie diese mit. Außerdem sollten Sie sich überlegen und aufschreiben, was Sie von der Ärztin/vom Arzt wissen wollen.
- Tipp
Diagnose von Kopfschmerzen
Neben dem Arztgespräch hilft eine kurze körperliche Untersuchung bei der Diagnose der Kopfschmerzen. Apparative Untersuchungen werden nur vorgenommen, wenn Verdacht auf eine ernste, therapiebedürftige Grunderkrankung besteht.
In aller Regel kann die Ärztin/der Arzt bereits nach dem Arztgespräch und einer kurzen Untersuchung eine Diagnose stellen. In unklaren Fällen wird sie/er Sie bitten, Ihren Kopfschmerz zu dokumentieren, und sie eventuell an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt, einen Augenarzt, einen Neurologen oder zur Bildgebung (Computer- oder Magnetresonanztomographie) überweisen.
Neurologische Untersuchung bei Kopfschmerzen
Die klinisch-neurologische Untersuchung dauert zwischen 5 und 10 Minuten und ist nicht schmerzhaft. Geprüft werden die verschiedenen Funktionen des zentralen und peripheren Nervensystems. Beispielsweise wird kontrolliert, ob:
- die Ausgangspunkte des Gesichtsnervs schmerzhaft sind,
- die Gesichtsmimik symmetrisch ist,
- Einschränkungen im Sichtbereich oder im Gesichtsfeld bestehen,
- Probleme beim Schlucken oder der Artikulation auftreten oder
- Einschränkungen im Bereich der Halswirbelsäule oder Verspannungen vorliegen.
Des Weiteren überprüft die Ärztin/der Arzt, ob Triggerpunkte schmerzempfindlich, die Kraft und die Muskelspannung seitengleich und die Reflexe normal und symmetrisch sind.
Ist der neurologische Status unauffällig, sind keine weiteren Untersuchungen erforderlich.
Weiterführende Untersuchungen bei Kopfschmerzen
Manchmal sind zur Abklärung von Kopfschmerzen weiterführende Untersuchungen notwendig. Im Vordergrund stehen hierbei bildgebende Verfahren wie die Computer- oder die Magnetresonanztomographie.
Häufige Untersuchungsmethoden
Ob Ihre Ärztin/Ihr Arzt Sie zu einer Kopfuntersuchung per Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) schickt, hängt davon ab, welche Diagnose sie/er stellt, ob diese klar zuordenbar ist und ob während der klinisch-neurologischen Untersuchungen Auffälligkeiten festgestellt wurden.
Cranielle Computertomographie (CCT)
Hierbei handelt es sich um eine Untersuchung mit Röntgenstrahlen, die im Schnitt einige Minuten (bei Kontrastmittelgabe etwas länger) dauert.
Während der Untersuchung liegen Sie auf einer Liege und werden langsam durch das ringförmige Gehäuse des Gerätes geschoben. Moderne CT-Geräte haben keine enge Röhre, sondern sind nach hinten und vorne offen.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Mit dem MRT lassen sich bestimmte Hirnstrukturen besser darstellen als mit der CCT. Daher ist diese Untersuchungsmethode bei Kopfschmerz eher zu empfehlen. Für Patienten mit Metallimplantaten oder Herzschrittmachern kommt diese Untersuchung aufgrund der dabei wirkenden Magnetfelder allerdings meist nicht infrage.
Die MRT dauert länger als die CCT und ist sehr laut. Hierfür bekommen Sie einen Ohrenschutz, zum Teil Kopfhörer mit Musik.
Was ist eine Elektroenzephalografie (EEG) und worüber gibt sie Aufschluss?
Mit dieser Methode lässt sich die elektrische Aktivität der Hirnrinde messen. Bei der Diagnostik im Kopfschmerzbereich kommt diese Untersuchung kaum zur Anwendung. Wenn Sie unter atypisch verlaufenden Migräne-Auren leiden, kann ein EEG aber dabei helfen, diese von einem Anfallsgeschehen zu unterscheiden.
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Vorbereitung auf das Arztgespräch Das Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt bildet die Grundlage der Diagnose und Behandlung Ihrer Schmerzen. Hier finden Sie eine Liste an Fragen, die Sie sich vor dem Arztgespräch stellen können, um Ihre Beschwerden genau schildern zu können.
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Glossar Hier finden Sie begleitend zur Online-Kursreihe "Schmerzen erfolgreich bewältigen" alle wichtigen Begriffe gesammelt.
Geprüft Dr. Marion Vigl: Stand November 2020 | Quellen und Bildnachweis