4. Die Therapie gut durchstehen

Durchhaltevermögen stärken

Die Lungenkrebstherapie erstreckt sich oft über eine lange Zeit. Was kann mir helfen, während dieser Herausforderungen meine Ausdauer und mein Durchhaltevermögen zu fördern?

Das Durchhaltevermögen während der Therapie stärken

Versuchen Sie, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, wozu Sie das tun und was Sie damit erreichen können. Das kann Ihnen das Durchhalten erleichtern.

Machen Sie sich ein Bild von der Zeit danach. Stellen Sie sich vor:

  1. wie es Ihnen gehen wird,
  2. wie Sie sich fühlen werden,
  3. was Sie dann vielleicht tun werden.

Setzen Sie sich während der Therapie immer wieder kleine Ziele und belohnen Sie sich, wenn Sie diese erreichen.

„Adhärenz“ und ihre Bedeutung bei Lungenkrebs

Adhärenz bezeichnet das Ausmaß, in dem das Verhalten von PatientInnen mit den Empfehlungen, die mit den behandelnden ÄrztInnen vereinbart wurden, übereinstimmt.

Die Entscheidung über die Durchführung der Behandlung treffen Sie gemeinsam mit Ihren BehandlerInnen. Dabei fließen sowohl die medizinische Expertise als auch Ihre Bedürfnisse, Sorgen und Ängste mit ein.

Linderung der Beschwerden

Zu den häufigsten Beschwerden, die während der Lungenkrebstherapie möglicherweise auftreten können, zählen Atemnot und Schmerzen. Die folgenden Übungen können dabei helfen, entsprechende Phasen besser zu überstehen.

Übung: Atemnot lindern

Die Kutschbock-Haltung hat ihren Namen von den Lenkern der Pferdekutschen, die in dieser Position eingenickt sind, während sie auf ihre nächsten Fahrgäste warteten.

Kutschbock-Haltung

  1. Beugen Sie sich im Sitzen nach vorn und stützen Sie sich mit den Unterarmen auf den Oberschenkeln ab.
  2. Versuchen Sie, darauf zu achten, dass sich der Bauch beim Einatmen nach vorne wölbt und beim Ausatmen wieder kleiner wird.
  3. Atmen Sie ungefähr doppelt so lange aus, wie Sie einatmen.
  4. Machen Sie das Ganze dreimal und sagen Sie sich dabei immer „Es geht vorbei“.

Übung: Schmerzen lindern

Beim Body-Scan handelt es sich um eine Achtsamkeitsübung, bei der es darum geht, auf den eigenen Körper zu hören und anzunehmen, was gerade da ist.

Body-Scan

  1. Setzen oder legen Sie sich in eine angenehme Position.
  2. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem und beobachten Sie, wie die Luft in Ihren Körper hinein und wieder hinausströmt.
  3. Wandern Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit zu Ihren Füßen. Wie fühlen sich Ihre Füße an? Spüren Sie den Untergrund oder Ihre Schuhe? Sind die Füße kühl oder warm?
  4. Atmen Sie einfach weiter und gehen Sie über die Knöchel zu den Waden. Entspannen Sie die Waden.
  5. Gehen Sie dann weiter zu den Knien. Fühlen diese sich gleich an oder gibt es Unterschiede?
  6. Scannen Sie auf diese Weise nach und nach Ihren Körper bis zu den Schultern und von dort aus bis zu den Händen und anschließend über den Hals zum Kopf und über die Stirn zum Gesicht.
  7. Spüren Sie, wie Ihr Körper angenehm ruht und nehmen Sie einfach wahr, wie es ist.

Mit schlechten Nachrichten umgehen

Bei Erkrankungen wie Lungenkrebs kann es im Verlauf immer wieder zu Rückschlägen kommen. Jede/r reagiert in solchen Situationen anders. Trauer und Verzweiflung sind in diesen Situationen genau so normal wie Wut.

Wie gehe ich mit einem Rückschlag um?

Unterdrücken Sie diese Gefühle nicht, sondern versuchen Sie, mit nahestehenden Menschen darüber zu sprechen. Geben Sie sich Zeit, das Ganze zu verarbeiten, und nehmen Sie Hilfe an.

Richten Sie Ihren Blick darauf, was Sie jetzt tun können und wer oder was Ihnen helfen kann, damit es Ihnen besser geht.

Was bedeutet Resilienz und wie kann sie mir helfen?

Resilienz bezeichnet die Widerstandsfähigkeit gegenüber Herausforderungen und Belastungen. Resiliente Menschen vertrauen darauf, dass sie herausfordernde Situationen bewältigen können und dass es Menschen gibt, die ihnen helfen. Jeder kann seine Resilienz stärken und weiterentwickeln.

Widerstandskraft stärken

Tipps für Resilienz:

  • Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen guttun und die Sie unterstützen.
  • Versuchen Sie, die Situation anzunehmen, wie sie ist, und schauen Sie, wie Sie das Beste daraus machen können.
  • Versuchen Sie, optimistisch zu sein und das Glas als halbvoll, nicht als halbleer zu sehen.
  • Machen Sie sich ein Bild davon, was Sie erreichen wollen und was passieren wird, wenn Sie diese Belastung durchgestanden haben.
  • Suchen Sie nach Wegen, selbst etwas zu tun, damit es Ihnen besser geht.

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Geprüft Dr.in Mag.a Birgit Hladschik-Kermer: aktualisiert 08.04.2022 | AT-12876, 11/2024

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.