Kortison ist ein Hormon, das in geringen Mengen selbst vom Körper gebildet wird und unter anderem immunsuppressiv wirkt. Bei der Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankung (NMOSD) kommt es zu überschießenden Immunreaktionen. Diese können abgebremst werden, wenn die Kortison-Dosis im Körper künstlich erhöht wird. Kortison wirkt sehr schnell. Deshalb eignet es sich gut für die Behandlung von Schüben.
Wie wirkt Kortison im akuten Schub bei NMOSD?
Wann ist die Kortison-Therapie bei NMOSD für mich geeignet?
Besonders während eines Schubs ist die Kortison-Therapie für die meisten Patient:innen sehr gut geeignet. Das Kortison wird dann als Hochdosis-Stoßtherapie für meist drei bis fünf Tage über die Vene verabreicht. Anschließend wird bis zum Wirkeintritt einer Immuntherapie überlappend eine geringere Dosis als orale Begleittherapie empfohlen.
Wie können Nebenwirkungen von Kortison behandelt werden?
Die Nebenwirkungen von Kortison sind abhängig von der Dauer der Verabreichung und können unterschiedlich ausfallen.
Bei der Hochdosis-Stoßtherapie, die kurzzeitig im akuten Schubgeschehen eingesetzt wird, empfiehlt es sich, das Kortison am Morgen einzunehmen. Unerwünschte Nebenwirkungen wie Unruhe und Schlaflosigkeit können somit meist vermieden werden. Es kann außerdem vorübergehend ein metallischer Geschmack im Mund auftreten. Dieser kann sie zwar bei der Geschmackswahrnehmung stören, ist jedoch kein Grund zur Sorge.
Bei längerfristiger oraler Gabe von Kortison kann es hingegen unter Umständen zu weiteren möglichen Nebenwirkungen kommen. Dazu zählen unter anderem:
- Bildung eines Magengeschwürs
- Verringerung der Knochendichte
- Umverteilung des Körperfettes und Gewichtszunahme
- Ansteigen des Blutzuckerspiegels
- Ansteigen des Blutdrucks
- Pergamentartige Haut
Einige dieser Begleiterscheinungen können durch bestimmte Maßnahmen vorgebeugt werden. Sollten dennoch Nebenwirkungen auftreten, besprechen Sie mögliche Gegenmaßnahmen mit Ihrem Behandlungsteam.
Bei Nebenwirkungen von Kortison gibt es einige Dinge, die Sie selbst beachten können:
- Morgendliche Einnahme, um Schlafprobleme zu vermeiden
- Zuckerfreier und Zähne schonender Kaugummi, sowie feuchthalten der Mundschleimhaut zum Überspielen von Geschmacksveränderungen
- Vorsorgliche Einnahme eines sogenannten „Magenschutzes“ gegen die Bildung von Magengeschwüren
- Einnahme von Vitamin D und Calcium zur Stärkung der Knochendichte
- Bei Bedarf außerdem eine optimale Blutzucker- und Blutdruckeinstellung