5. Psoriasis-Therapie während Schwangerschaft und Stillzeit

Welche lokalen Psoriasis-Therapien sind während der Schwangerschaft möglich und welche nicht?

Die lokale Therapie besteht bei Psoriasis (Schuppenflechte) aus Cremes und Salben zur direkten Anwendung auf der Haut. Sie spielt während der Schwangerschaft eine wichtige Rolle in der Behandlung der Psoriasis, da sie zu einer verbesserten Lebensqualität beitragen kann. Eine besondere Bedeutung hat hier die pflegende Therapie. Folgende Präparate können hierfür genutzt werden:

  • Eine Harnstoff-Creme mit einem niedrigen Harnstoff-Anteil von beispielsweise 4% erzielt gute Ergebnisse.
  • Auch Vitamin-D-Präparate dürfen problemlos in der Schwangerschaft angewendet werden. Hier sollte darauf geachtet werden, dass eine Menge von 100g Creme pro Woche nicht überschritten wird.
  • Bei Cortison-Salben sollten fluorierte Präparate vermieden werden. Besser eignet sich hier ein Klasse 2 – Corticosteroid.

Ist eine Lichttherapie während der Schwangerschaft möglich?

Eine (Sonnen)Lichttherapie während der Schwangerschaft ist durchaus möglich. Es muss jedoch auf die Art des Lichts geachtet werden. So sollte während der Schwangerschaft nur UVB-Licht verwendet werden. Eine Bestrahlung mit PUVA, einer Kombination aus Psoralen und UVA, sollte vermieden werden. Eine Lichttherapie mit UVB-Licht jedoch wirkt entzündungshemmend und hilft so die Beschwerden der Psoriasis zu reduzieren.

Welche systemischen Psoriasis-Therapien sind während der Schwangerschaft möglich und welche nicht?

Eine Schwangerschaft sorgt häufig dafür, dass sich das Krankheitsbild der Psoriasis verbessert. So kann oftmals auf eine systemische Therapie, welche beispielsweise durch Tabletten oder Spritzen auf den gesamten Körper wirkt, während dieser Zeit verzichtet werden.

Ist eine systemische Therapie aber unbedingt nötig, zum Beispiel auf Grund von Gelenkschmerzen, können neuere Medikamente, sogenannte Biologika, verwendet werden. Hier bietet sich vor allem der Wirkstoff Certolizumab an, da er nicht über die Plazentaschranke wandert und so das ungeborene Kind beeinflussen kann.

Ab welchem Zeitpunkt darf ich wieder mit meiner gewohnten Therapie beginnen?

Der Wiederbeginn der Therapie nach dem Ende der Schwangerschaft ist abhängig davon, ob Sie Ihr Kind stillen möchten oder nicht.

Wenn sie planen, ihr Kind zu stillen, sollten während dieser Zeit nur neuere Biologika eingenommen werden. Diese können kaum oder nur in sehr geringen Mengen in die Muttermilch übergehen. In diesem Fall kann das Kind die Biologika dann eigenständig im Magen abbauen.

Wenn Sie Ihr Kind nicht stillen möchten, können Sie bereits einige Wochen nach der Geburt wieder mit Ihrer bekannten systemischen Therapie beginnen.

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Geprüft Ao.Univ.-Prof.in Dr.in Gudrun Ratzinger: Stand Juli 2023 | Quellen und Bildnachweis

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