2. Verhütung bei Psoriasis

Bei welchen Psoriasis-Therapien ist eine sichere Verhütung unbedingt notwendig und warum?

Während der Einnahme von klassischen Psoriasis-Therapeutika, wie Methotrexat oder der Vitamin-A-Säure, ist eine sichere und dauerhafte Verhütung in jedem Fall notwendig. Diese Medikamente können schwere Schäden am ungeborenen Kind hervorrufen, weshalb eine Schwangerschaft vermieden werden sollte. Bei der Einnahme von neueren Medikamenten, den sogenannten Biologika, wird ebenfalls eine Verhütung empfohlen. Allerdings ist hier die Gefahr einer Missbildung und die Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit nicht so hoch, sodass es ebenfalls ausreichen würde, die Therapie erst nach einem positiven Schwangerschaftstest zu pausieren.

Welche Verhütungsmittel bieten sich als sichere Methoden für Psoriasis-PatientInnen an?

Die Verhütungsmethoden bei Psoriasis-PatientInnen lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Eine sehr sichere Verhütung ist die doppelte Verhütung und wird nur bei einem Vitamin-A-Säure Präparat empfohlen. Eine doppelte Verhütung besteht beispielsweise aus der Kombination von einer Hormonpille mit einem Kondom.

Bei der Einnahme von Methotrexat ist ebenfalls eine sichere Verhütung notwendig. Hier reicht jedoch eine einfache Verhütungsmethode, wie zum Beispiel nur die Pille.

Bei neueren Medikamenten, wie den Biologika, ist eine Verhütung zwar empfohlen, aber nicht zwingend notwendig. Hier reicht es auch, die Biologika abzusetzen, sobald die Schwangerschaft eintritt. Planen Sie oder Ihre Partnerin also schwanger zu werden, so empfiehlt es sich, die Medikamente etwa drei Monate im Voraus abzusetzen.

Können hormonelle Verhütungsmethoden meine Symptome verbessern oder verschlechtern?

Es ist nicht bekannt, dass hormonelle Verhütungsmittel die Schwere oder die Aktivität der Psoriasis (Schuppenflechte) beeinflussen können. Ebenfalls gibt es keine Hinweise darauf, dass solche Verhütungsmethoden einen akuten Schub auslösen können. So können hormonelle Präparate ohne Probleme auch von Psoriasis-Patientinnen als sichere Verhütungsmethode angewendet werden.

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Geprüft Ao.Univ.-Prof.in Dr.in Gudrun Ratzinger: Stand Juli 2023 | Quellen und Bildnachweis

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