7. Nach der Kortisontherapie

Was sollte ich beachten, wenn ich meine Kortisontherapie beende?

Beim Abschluss einer Kortisontherapie ist es wichtig, dass die Dosis über einen längeren Zeitraum ausgeschlichen, also reduziert wird. Die Therapie soll nicht plötzlich abgesetzt werden. Dies deshalb, weil die körpereigene Erzeugung von Kortison in den Nebennieren durch die therapeutische Dosis unterdrückt wird. Durch das Ausschleichen nehmen die Nebennieren langsam die eigene Kortisol Produktion wieder auf.

Bei einigen Erkrankungen bedeutet das Ende der Kortisontherapie nicht immer grundsätzlich das Ende der jeder Behandlung. Lassen Sie sich somit regelmäßig von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt untersuchen.

Patient:innen mit einer bekannten Osteoporose (Knochenschwund) sollten nach dem Absetzten des Kortisons eine Knochendichtemessung durchführen lassen. Mittels dieser Untersuchung kann erkannt werden, ob sich die Erkrankung verschlechtert hat und therapiert werden muss.

Was kann ich tun, wenn meine Symptome nach dem Absetzen wieder auftreten?

Wenn Sie eine Rückkehr der Symptome oder eine erneute Verschlechterung der Beschwerden wahrnehmen, melden Sie sich bitte bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt. Diese:r wird eine geeignete Therapie mit Ihnen besprechen und alternative Therapiemöglichkeiten mit Ihnen diskutieren. Sie sollten in keinem Fall selbstständig die Kortisontherapie wieder starten, um das Risiko für Nebenwirkungen gering zu halten.

Welche Nachkontrollen sind nach meiner Kortisontherapie sinnvoll?

Kontrollen bei Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt sind nach einer medikamentösen Therapie ratsam. Besonders Patient:innen, die während der Therapie unter Beschwerden und Nebenwirkungen gelitten haben, sollten sich im Anschluss  untersuchen lassen. Im Folgenden sind wichtige Untersuchungen aufgelistet:

  • Patient:innen mit bekanntem Bluthochdruck: regelmäßige Blutdruckmessungen, hausärztliche oder fachärztliche Kontrollen.
  • Patient:innen mit Blutzuckerentgleisungen: Nachkontrolle des Blutzuckers und des HbA1c- Wertes beim Hausarzt.
  • Patient:innen mit psychischen Beschwerden: erneute Vorstellung bei Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt und gegebenenfalls bei einer Psychologin/einem Psychologen. Dies ist wichtig, um zu kontrollieren, ob die Symptome vollständig abgeklungen sind.

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Geprüft Prim. Dr. Hans Peter Gröchenig: Stand November 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Antikörper
(Immunoglobuline)
Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
Ausschleichen
In der Medizin Begriff für das schrittweise Reduzieren der Dosierung eines Medikaments bis zum Absetzen.
Eiweiße
Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.
Kortison
Kortison ist ein körpereigenes Hormon. Für therapeutische Zwecke wird es meist in höheren Konzentrationen verwendet und wirkt dann vor allem entzündungshemmend.