5. Nebenwirkungen von Kortison

Welche Nebenwirkungen können bei der Therapie mit Kortison auftreten?

Bei einer Therapie mit Kortison können Nebenwirkungen auftreten. Diese sind aber von verschiedenen Faktoren abhängig.
Therapien mit niedrigeren Dosierungen, topischen Anwendungsformen oder Kortisonformen, die schnell in der Leber abgebaut werden, bergen in der Regel ein geringeres Risiko für Nebenwirkungen und sind daher besser verträglich.

Mögliche Nebenwirkungen unter der Kortisontherapie können sein:

  • Abnahme der Knochendichte
  • Magenbeschwerden
  • Flüssigkeitseinlagerungen
  • Gewichtszunahme
  • Blutzuckerveränderung
  • Blutdruckerhöhung
  • Veränderungen im Sehen
  • Neurologische Veränderungen
  • Stimmungsschwankungen

Welche Behandlungen gibt es, um Nebenwirkungen zu verhindern?

Es gibt einige Tipps, wie Nebenwirkungen unter der Kortisontherapie verhindert werden können. Von großer Bedeutung sind dabei eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und ein gesunder Lebensstil.

Um das Risiko für Magengeschwüre zu reduzieren, kann Ihre Ärztin/Ihr Arzt zudem noch ein Magenschutz-Medikament verschreiben.

Das Risiko für Knochenschwund (Osteoporose) kann durch die Einnahme von Vitamin-D und Calcium verringert werden.

Eine gefürchtete Nebenwirkung unter der Kortisontherapie ist eine Gewichtszunahme. Diese geht nach Therapieabschluss oft von selbst zurück, da es sich dabei meist um vermehrte Wassereinlagerung im Körper handelt. Auch hier kann ein gesunder Lebensstil sehr förderlich sein und die Gewichtsabnahme beschleunigen.

Mehr Tipps, um Ihren Körper während der Kortisontherapie zu unterstützen, erhalten Sie in der Lektion “Lebensqualität mit Kortison“.

Bei welchen Beschwerden sollte ich meine Ärztin/ meinen Arzt kontaktieren?

Sollten Sie sich nach Therapiebeginn schlechter fühlen oder Beschwerden bemerken, scheuen Sie sich nicht Ihre Ärztin/Ihren Arzt darüber zu informieren. Insbesondere Veränderung der psychischen Gesundheit, wie depressive Verstimmung oder Schlafstörungen, aber auch Blutdruck- und Blutzuckerveränderungen sollten schnell erkannt und behandelt werden. So kann die Kortisontherapie oftmals ohne Beschwerden erfolgreich zu Ende geführt werden.

Wie lange nach Abschluss der Kortisontherapie können die Nebenwirkungen andauern?

Nach dem kurzzeitigen Einsatz einer hohen Dosis Kortison können Nebenwirkungen auch bis zu zwei Wochen nach dem Therapieabschluss noch auftreten. Bei dieser Kortison Stoßtherapie flutet das Kortison stark an und wird nur langsam vom Körper wieder abgebaut. Besonders bei Entzündungen oder einer akuten Verschlechterung einer Autoimmunerkrankung ist diese Therapieform sehr erfolgreich.

Zum Abschluss der Therapie ist es sehr wichtig, dass Sie das Kortison nicht plötzlich absetzen. Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird Ihnen erklären, wie Sie die Tabletten zum Ende der Therapie einnehmen sollen, damit das Kortison langsam ausgeschlichen wird.

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Geprüft Prim. Dr. Hans Peter Gröchenig: Stand November 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
Antikörper
(Immunoglobuline)
Eiweiße (Proteine), die von Zellen des Immunsystems gebildet werden, um Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zu bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen kann es zu einer fehlgeleiteten Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Zellen oder Strukturen kommen.
Autoimmunerkrankung
Störung des Immunsystems, bei der es durch Fehlsteuerung gesunde Gewebe und Zellen im Körper angreift.  Das kann zu Entzündungen und Schäden in verschiedenen Organen und Geweben führen.
Eiweiße
(Proteine)
Eiweiße, auch bekannt als Proteine, sind Makromoleküle, die aus Ketten von Aminosäuren bestehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Aufbau und der Funktion von Zellen und Geweben im Körper.
Kortison
Kortison ist ein körpereigenes Hormon. Für therapeutische Zwecke wird es meist in höheren Konzentrationen verwendet und wirkt dann vor allem entzündungshemmend. 
Stoßtherapie
Therapie mit kurzer Dauer und einer hohen Dosis eines Medikaments.