3. Ursachen der Amyloidose

Bei welchen Erkrankungen kann sich Amyloidose entwickeln?

Amyloidose kann in Verbindung mit verschiedenen Grunderkrankungen auftreten. Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht alle Menschen mit diesen Erkrankungen zwangsläufig an Amyloidose erkranken. Dennoch sind einige Bedingungen mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Amyloidablagerungen verbunden.

Plasmazellerkrankungen:
Menschen mit Multiplem Myelom oder Waldenström-Makroglobulinämie haben ein erhöhtes Risiko für eine AL-Amyloidose. Bei diesen Erkrankungen kann es zur massenhaften Bildung von Leichtketten durch fehlerhafte Plasmazellen kommen. Diese Leichtketten können sich zu Amyloid formen und so im Gewebe eingelagert werden.

Entzündliche Erkrankungen:
Chronische entzündliche Zustände wie rheumatoide Arthritis oder Morbus Crohn können das Risiko einer AA-Amyloidose erhöhen. Bei Entzündungen wird Serum-Amyloid-A-Protein gebildet. Daraus kann sich bei chronischem Verlauf Amyloid entwickeln.

Welche Amyloidose-Formen treten ohne Grunderkrankung auf?

Hereditäre Transthyretin-Amyloidose:
Diese Form der Amyloidose ist genetisch bedingt und kann innerhalb von Familien weitergegeben werden.

Wildtyp Transthyretin-Amyloidose:
Bei der wildtypischen Transthyretin-Amyloidose handelt es sich um eine nicht-erbliche Form, bei der das Transthyretin-Protein sich fehlerhaft faltet und zu Amyloidablagerungen führt. Diese Form tritt vor allem im höheren Lebensalter auf. Die Ablagerung von dem Transthyretin-Amyloid im Gewebe kann zu einer Beeinträchtigung der Muskeln, Gelenke und Sehnen führen. Das heißt, dass bestimmte Erkrankungen der genannten Strukturen, wie z.B. ein Karpaltunnelsyndrom , Hüft- oder Kniegelenkersatz, Riss der Sehne eines Muskels, wie dem Bizepsmuskel o.ä., auf eine wildtypische Transthyretin-Amyloidose hinweisen können.

Diesen Kurs bewerten

Ihr Feedback hilft anderen Nutzern die für sie passenden Kurse zu finden.
4.5/5 - (82)
Geprüft PD Dr. med. Simon Stämpfli & Jennifer Baumgartner: Stand Mai 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.
(Zirkardianer Rhythmus )
Biologisches Phänomen, das in einem Rhythmus von ungefähr 24-Stunden bestimmte körperliche Funktionen beeinflusst.  Ein Beispiel ist der Schlaf-Wach-Zyklus durch die Freisetzung des Schlafhormons.
Karpaltunnelsyndrom
Das Karpaltunnelsyndrom ist eine Erkrankung, bei der Druck auf den Medianusnerv im Bereich des Handgelenks entsteht. Dies führt zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen und Schwäche in Daumen, Zeige- und Mittelfinger.
Leichtketten
Leichtketten sind Bestandteile von Antikörpern, die eine wichtige Rolle bei der Bildung und Funktion des Immunsystems spielen.
Plasmazellen
Plasmazellen sind eine besondere Form der weißen Blutkörperchen, welche Antikörper bilden.