Blog | Erfahrungsberichte

Asthma: Was waren drei hilfreiche Dinge nach deiner Diagnose?

Allergisches Asthma ist eine chronische Erkrankung, die PatientInnen häufig lange begleitet. So auch Kim, die seit ihrem 2. Lebensjahr mit Asthma zu kämpfen hat. Welchen Vorurteilen Sie sich oft stellen muss und welche Tipps Sie im Umgang mit dieser Erkrankung hat, liest du in diesem Beitrag.

Meine Asthmaerkrankung habe ich schon seit meinem 2. Lebensjahr. Früher hat man gesagt, das Asthma wird sich in der Pubertät verwachsen. Das es heute aber schlimmer ist, als in meiner Kindheit – ja, damit hat keiner gerechnet! Es gibt immer wieder Menschen, vor allem Erwachsene, die uns Asthmatiker sagen: „komm, stell dich nicht so an“, ist doch „nur“ Asthma. Wie ich damit klarkomme?

Akzeptieren

Wir müssen nicht nur unsere Krankheit akzeptieren und dass wir dauerhaft Medikamente nehmen müssen. Vor allem während der Zeit, in denen unsere Allergietrigger vorhanden sind (wie z.B im Frühjahr die Pollen & Gräser), sondern vor allem müssen wir akzeptieren, dass es Menschen gibt, die unsere Krankheit nicht verstehen. Das dürfen wir Ihnen auch nicht übel nehmen, denn Sie können sich nicht in unsere Lage einfinden und das ist OK. Wir können dafür oft auch nicht verstehen, was für Päckchen andere Menschen zu tragen haben.

Finde deine Trigger

Es ist super wichtig, herauszufinden, was die Auslöser deiner Asthmaanfälle sind. Dabei hilft dir nicht nur der Peakflow, sondern auch ein Asthmatagebuch. Schreibe dir auf, was du getan/gegessen/getrunken hast und wann ein Asthmaanfall aufgetreten ist. Somit kannst du differenzieren, was deine persönlichen Trigger sind. Denn nur weil ich auf Birkenpollen reagiere, heißt es nicht, dass du auch darauf reagieren musst. Du kannst auch allergisch auf Nahrungsmittel sein, Weizen ist hierfür sehr beliebt.

Ich gebe ehrlich zu, für mich war es am Anfang „Lächerlich“ vor allem als Teenie. Was? Nun soll ich ALLES aufschreiben? Pf, wofür denn?! Du weißt bestimmt, wie Teenager denken 🙂 Doch nur durch diese Selbstanalysen und durch den Allergietest des Arztes wirst du Profi deines Asthmas.

Vorbereitung ist alles

Du kennst nun also schon deine Erkrankung und das, was deine Asthmaanfälle auslöst. Jetzt solltest du dich intensiver damit auseinandersetzen, was du machen kannst, wenn sich ein Asthmaanfall anbahnt. Das bedeutet also, sofort hinsetzen, Lippenbremse durchführen, Spray nehmen und im Notfall den Rettungsdienst rufen. Glaub mir, ich habe selber im Rettungsdienst gearbeitet und kann damit zu 100 % sagen, DU bist keine Belastung und DU brauchst die Hilfe, die du annehmen darfst, kannst und sollst.

Ich hatte einen Arzt, der mir gesagt hat, der Asthmatiker sollte seine Erkrankung in und auswendig kennen. Denn nur so kann man seine Symptome lindern. Ich glaube, es stimmt. Denn umso mehr ich mich mit meiner Erkrankung auseinandergesetzt habe, desto ruhiger war ich auch im Notfall. Denn ich wusste, was passiert.

Zum Schluss möchte ich dir noch mitgeben: Allergisches Asthma kann Angst machen, die du aber nicht zu haben brauchst. Denn die Medizin ist heute so weit, dass sie allergisches Asthma sehr gut in den Griff bekommen können. Schrei, sei wütend und dann nimm deine Lunge in die Hand und versuch das Asthma zu kontrollieren, damit es nicht dich kontrolliert.

AutorIn: selpers Red.

Bildnachweis: Bigstock


Kim

Mein Name ist Kimberly Schwarz, Baujahr 1994 und ich habe seit 1996 Asthma Bronchiale. Durch meine langjährige chronische Krankheit und medizinische Ausbildung, habe ich beschlossen auch einen Blog zu schreiben, den man unter www.chronischesleben.de findet. Mein Instagram: @chronisches_leben