Auch wenn die meisten Krankenhäuser im deutschsprachigen Raum frühzeitige Vorkehrungen getroffen haben, steigt durch den Anstieg der Corona-Neuinfektionen auch die Belegung der Intensivbetten und stellt die IntensivmedizinerInnen vor neue Herausforderungen. Frau Assoc. Prof. PD Dr. Eva Schaden leitet eine Intensivstation im Universitätsklinikum AKH Wien. Im Interview mit selpers beantwortet sie Fragen über die Versorgung von Corona-PatientInnen auf der Intensivstation.
selpers: Wie lässt sich die jetzige Situation auf den Intensivstationen mit der im Frühjahr vergleichen?
Prof. Schaden: Das österreichische Gesundheitssystem bietet eine beachtliche Zahl an Intensivbetten, diese ist seit dem Frühjahr unverändert. Im Vergleich zum Frühjahr verändert hat sich die Gesamtanzahl der an Covid-19 Erkrankten, dadurch ist auch die Zahl der PatientInnen gestiegen, die eine Betreuung auf der Intensivstation benötigen. Außerdem wurden im Frühjahr viele planbare Operationen verschoben, jetzt besteht allseits hohe Motivation auch die Operationen, bei denen im Anschluss eine Betreuung auf einer Intensivstation notwendig ist, durchzuführen. Zusammengenommen ist jetzt also der Bedarf an intensivmedizinischer Betreuung höher als im Frühjahr.