Amyloidose ist eine seltene Erkrankung, bei der sich fehlgefaltete Proteine im Körper ablagern und dadurch Organe schädigen können. Für Betroffene ist der Austausch mit anderen Patient:innen besonders wichtig, da die Erkrankung viele Fragen und Unsicherheiten mit sich bringt. Wir haben mit Martin Bürgi, einem der Gründer des Vereins Amyloidose Schweiz, gesprochen. Im Interview schildert er, wie die Selbsthilfegruppe gegründet wurde und welche Angebote sie für Betroffene und Angehörige bereithält. Durch Information, Beratung und Vernetzung möchte der Verein das Leben der Patienten verbessern, das Bewusstsein für die Krankheit stärken und die Forschung unterstützen.
selpers: Wie ist die Idee zur Gründung der Selbsthilfegruppe „Verein Amyloidose Schweiz“ entstanden?
Martin Bürgi: Die Idee eine Patientenorganisation zu gründen, kam bei mir schon bald nach meiner Diagnose im Frühjahr 2022 auf. Im November 2023 hat PD Dr. Simon Stämpfli, Leitender Arzt am Luzerner Kantonsspital (LUKS), eine Infoveranstaltung für Patient:innen und Angehörige organisiert, mit der Anregung zur Gründung einer solchen Organisation. Fünf Betroffene waren wir, die dieses Projekt zu starten gewillt waren. Davon sind inzwischen noch zwei übrig, welche die Organisation voranbringen, unter Mithilfe einiger Familienmitglieder. Der andere Teil der ursprünglichen Gruppe musste sich leider gesundheitsbedingt zurückziehen. Wir schätzen allerdings auch die Vorteile einer kleinen Gruppe – kurze Wege rasche Entscheidungen! So sind die Aufgaben schnell klar verteilt.