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Mindset und Motivation bei Krebs

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Bernhard Hengl hat den Krebs besiegt. Während seiner Therapie begann er, sich intensiv mit den Themen Motivation, persönliche Ziele und positives Denken auseinanderzusetzen. Was Mindset und Motivation heute für ihn bedeuten und wie er zu seiner positiven Einstellung gekommen ist, erzählt Bernhard in folgendem Gastartikel.

Anmerkung der Redaktion: selpers verwendet normalerweise die Sie-Form. Bernhard spricht die LeserInnen auf seinem Blog mit „Du“ an, weshalb dieser Artikel ebenfalls in der Du-Form belassen wurde.

Was bedeutet Mindset und Motivation für Menschen mit Krebserkrankung?

Genau diese Frage hat mich während meiner eigenen Krebserkrankung gefesselt und bis heute nicht mehr los gelassen. Wie kann es sein, dass manche Menschen optimistisch mit ihrer Krebserkrankung umgehen und andere in ein Loch verfallen?

Ein besonderes Erlebnis hatte ich während einer meiner Chemo-Aufenthalte. An diesem Tag war ich wieder mal für einen stationären Aufenthalt im Krankenhaus. Mir gegenüber lag ein Herr von ungefähr 75 Jahren, dessen positive Ausstrahlung den ganzen Raum erfüllte. Er erzählte mir, dass er eigentlich seit längerem nicht mehr unter uns sein dürfte. Da sich der Krebs massiv in seinem Körper ausgebreitet hat, haben ihn die Ärzte schon auf das Unvermeidliche vorbereitet.

Auf meine Frage, wieso die Therapie nun besser angeschlagen hat, als von den Ärzten vorhergesagt, antwortete er, dass er noch zu viel vorhat. Ausführlich erläuterte er mir, was er noch alles machen möchte. Was er mit seinen Kindern und Enkelkindern noch unternehmen möchte. Wohin er noch reisen möchte. Was er noch lernen möchte.

Diese Unterhaltung hat mich immens beeindruckt! Schon davor war ich der Überzeugung, dass eine positive Einstellung die Therapie enorm unterstützt. Bitte nicht falsch verstehen: Eine positive Einstellung alleine kann keinen Krebs bezwingen. Jedoch kann eine positive Einstellung wahre Wunder vollbringen.

Durch meinen Blog www.bernhardhengl.com lerne ich immer mehr Menschen kennen, die genau durch diese Einstellung ihr Leben verlängern konnten.

Umso größer das Ziel, umso besser!

Was machen nun diese Menschen anders als andere? Das, was mir als erstes aufgefallen ist, ist so banal, dass es schon fast wieder zu einfach ist. Alle hatten mindestens ein großes Ziel!

Diese Menschen waren sofort in der Lage, mir ihr Ziel zu nennen. Sie mussten nicht lange überlegen, die Frage wurde wie aus der Pistole geschossen beantwortet. Sie konnten mir ihr Ziel so lebhaft und genau beschreiben, dass ich es ganz genau vor meinem inneren Auge sehen konnte.

Klingt verdammt einfach, oder? Ist es jedoch nicht!

Selbsttest gefällig? Was ist – abgesehen von gesund werden – dein Ziel?

Ehrlich gesagt überrascht es mich immer wieder, wie schwierig diese Frage für viele Menschen ist. Immer wieder frage ich Menschen, mit denen ich mich unterhalte, was ihr Ziel ist. Dabei ist es egal, ob wir nun von gesunden Menschen oder von PatientInnen sprechen. Meisten ist die Antwort: „Gute Frage! Lass mich mal überlegen!“ Was nun wirklich interessant ist, dass meistens keine eindeutige Antwort kommt.

In meinen Augen ist es sehr hilfreich, wenn wir ein Ziel vor Augen haben!

Nun wünsche ich euch viel Spaß beim finden eures Zieles. Umso größer das Ziel, umso besser! Viele kleine Zwischenziele machen das Leben umso spannender!

Lasst es rocken,

Euer Bernhard

Bernhard-Hengel-Portrait- Bernhard Hengel

Auf seinem Blog www.bernhardhengel.com schreibt er über Motivation und Sport im Zusammenhang mit seiner Krebserkrankung.

Autor: Bernhard Hengl

Bildnachweis: f9photos | Bigstock