Die Herausforderung, einen nahestehenden Menschen zu pflegen, kommt oft sehr plötzlich. Pflegende Angehörige müssen schnell reagieren, ihren Alltag anpassen und von einem Tag auf den anderen eine Mehrbelastung tragen. In Österreich sind es ca. eine Millionen Menschen, die Pflegeaufgaben übernehmen. Die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger (IG Pflege) setzt sich für die Verbesserung der Lebenssituation dieser und einer öffentlichen Bewusstseinsbildung der Belastungen und Herausforderungen pflegender Angehöriger ein. Wir haben mit Birgit Meinhard-Schiebel, der ehrenamtlichen Präsidentin der IG Pflege, über die Situation pflegender Angehöriger gesprochen. Dabei erzählt sie nicht nur von ihren persönlichen Erfahrungen, sondern gibt auch viele hilfreiche Ratschläge für Betroffene.
Worum geht es in der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger (IG Pflege)?
selpers: Liebe Frau Meinhard-Schiebel, Sie sind ehrenamtliche Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger. Was sind die wichtigsten Aufgaben der IG Pflege? Wofür setzen Sie sich ein?
Meinhard-Schiebel: Wir haben seit 2010 die Aufgabe übernommen, auf die Situation von pflegenden Angehörigen in der Öffentlichkeit aufmerksam zu machen. Uns ist ganz wichtig, immer wieder nach den Bedürfnissen der Betroffenen zu fragen und sie auch an politisch Verantwortliche in Form unserer Forderungen weiterzutragen. Wir setzen uns also für Rechtsansprüche ein, die mit der Pflegestation zu tun haben, für die Unterstützung der Betroffenen.