Susan Love ist eine vielseitige Frau. Sie ist eine amerikanische Chirurgin, Autorin, Brustkrebsaktivistin. Außerdem war sie selbst Krebspatientin.
Nach einer Krebsdiagnose ist nichts mehr so wie zuvor. Nicht für Angehörige und noch weniger für die Betroffenen selbst. Die häufigste Krebserkrankung bei Frauen ist dabei der Brustkrebs. Der Forschung auf diesem Gebiet hat sich die Amerikanerin Susan Love verschrieben. Sie ist eine Persönlichkeit auf diesem Gebiet, die aus der Masse hervorsticht. Als Aktivistin auf dem Gebiet der Brustkrebsforschung ist sie Mitbegründerin des Brustkrebszentrums National Breast Cancer Coalition (NBCC). Das NBCC war im Jahr 1988 das erste Brustkrebszentrum, in dem ausschließlich Frauen arbeiteten. Damals ein wichtiger Schritt für den offenen und nicht tabuisierten Umgang mit der Erkrankung.
Susan Loves Weg in die Chirurgie
Geboren wurde Susan Love am 9. Februar 1948 als eines von fünf Kindern der Familie Love im amerikanischen New Jersey. Bereits in jungem Alter zeigte sie eine große Faszination für wissenschaftliche Themen und den starken Drang ihren Mitmenschen helfen zu wollen. Diese zwei Komponenten vereinte sie, indem sie das College of Notre Dame in Baltimore besuchte, um dort Medizin zu studieren. Schließlich machte sie 1974 ihren Medizin-Abschluss mit Auszeichnung und als viertbeste ihrer Klasse an der SUNY Downstate Medical School.
Zum ersten Mal in Kontakt mit Brustkrebs kam Love dann während ihrer Facharztausbildung am Beth Israel Krankenhaus, wo sie einige Jahre später die erste weibliche Oberärztin der Chirurgie wurde. Für sie war es prägend, dass die Betroffenen zu der Zeit nicht individuell über die Heilungsmöglichkeiten, Risiken und Chancen ihrer Erkrankung aufgeklärt wurden. Mastektomien (Entfernung des Brustgewebes) wurden laufend vorgenommen und auf Lumpektomien (Brusterhaltung) kaum wert gelegt. Sie nahm sich zur Aufgabe, das durch die Diagnose ohnehin schon erschwerte Leben dieser Frauen zu verbessern und ihnen ein größtenteils normales Leben zu ermöglichen.