Vorhofflimmern gehört zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen und kann sich bei Betroffenen unterschiedlich äußern. Während sich das Vorhofflimmern bei manchen zum Beispiel in Form von Herzrasen zeigt, verspüren andere Betroffene keine Symptome. Da Vorhofflimmern auch das Risiko für andere Erkrankungen erhöhen kann, ist eine frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung sehr wichtig. Viele fühlen sich durch die zusätzlichen Risiken verunsichert, wobei der Austausch mit anderen Betroffenen sehr hilfreich sein kann. Unsere Gastautorin Clarissa hat vor neun Jahren die Diagnose Vorhofflimmern erhalten und erzählt in ihrem Gastbeitrag, was drei hilfreiche Dinge nach ihrer Diagnose waren.
Das erste Mal Vorhofflimmern bekam ich entspannt beim TV sehen an einem Sonntagabend mit meinem Mann. Ich merkte ein „stolpern“ und „rumpeln“ in meiner Brust und eine gesamte Unruhe. Nachdem mein Versuch mich zu beruhigen scheiterte, ich aber zunehmend merkte, dass hier etwas nicht stimmt, fuhren wir ins Krankenhaus. Dann die Diagnose „ Sie haben Vorhofflimmern“.
„Ich? Ich bin doch noch so jung? Habe doch nix mit dem Herz. Ich bin doch gesund!“
Im Krankenhaus wurde ich verkabelt, kam an die Überwachung und habe einen Blutverdünner verabreicht bekommen. Außerdem Medikamente die meinen Puls verlangsamen sollten. Am nächsten Tag sollte entschieden werden wie weiter vorgegangen wird. Ich war wie vor den Kopf geschlagen und hatte natürlich Angst, starrte die Decke an und konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Dann fing ich an im Internet nach anderen Betroffenen zu suchen.
Was hat mir geholfen?
• Richtig geholfen haben mir Gespräche mit anderen Betroffenen. Ich habe die Geschichten aufgesaugt wie ein trockener Schwamm. Ich habe Parallelen gezogen und bei jedem Bericht mehr Mut und Zuversicht geschöpft. Über Instagram habe ich Kontakte zu anderen „Leidensgenossen“ aufgenommen und mich ausgetauscht. Hingegen mir reine Fachinformationen noch mehr Angst und Unsicherheit gebracht haben. Davon rate ich persönlich dringend ab.
• Das Zweitwichtigste neben dem Austausch mit anderen Betroffenen war Gelassenheit zu erlernen. Vor allem gelassen und ruhig zu bleiben, wenn das Herz mal wieder „rausspringt“. Wenn das Herz mal wieder flimmert, mache ich mir bewusst, es hört auch wieder auf und ich werde nicht davon sterben. Ich habe Yogakurse besucht und mache das bis heute weiter. Dadurch habe ich gelernt meinem Körper zu vertrauen und anzunehmen, auch wenn er oder etwas „nicht perfekt funktioniert“. Diese Gelassenheit, die ich damit erlernt habe, hilft mir in Alltagssituationen unglaublich weiter. Aber auch rechtzeitig die Bremse zu ziehen, wenn mir etwas zu viel wird. Körperlich und psychisch.
• Meine Ernährungsumstellung hat ebenfalls sehr dazu beigetragen, dass die „Anfälle“ der Rhythmusstörungen seltener geworden sind. Ich nehme seit einiger Zeit regelmäßig Magnesium. In stressigen Phasen erhöhe ich meine Einnahme und merke, dass ich dadurch entspannter bin und mein Herz dadurch weniger „rausspringt“. Das sollte man vorher mit der eigenen Ärztin bzw. Arzt besprechen.
Aber auch wenn es mal wieder passiert ist es kein Weltuntergang, es geht vorbei. Für die Zeit wo es da ist braucht mein Herz halt besondere Aufmerksamkeit, ich ziehe mich zurück und gebe meinem Herz genau diese Aufmerksamkeit.