Qigong für die Gesundheit – fließende Bewegungen für Körper und Seele
Auch Qigong ist ein Zusammenspiel aus Bewegung, Meditation und Atemübungen. Die Technik stammt aus China und ist bekannt für ihre langsamen, fließenden Bewegungen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist Qigong ein wichtiges Element. Zentraler Aspekt ist die Verbindung zwischen Bewegung und Atem. Auch Qigong ist sehr flexibel und fast für jeden Menschen geeignet. Selbst im Liegen können Sie Qigong-Übungen durchführen. Weil viele Übungen kaum Kraft und Anspannung erfordern, ist Qigong auch für körperlich beeinträchtigte Personen erlernbar.
Yoga und Qigong in der Wissenschaft
Yoga und Qigong wurden in den letzten Jahren sehr intensiv untersucht, teils mit erstaunlichen Ergebnissen. So konnte zum Beispiel gezeigt werden, dass eine regelmäßige Yogapraxis helfen kann Stress abzubauen, Muskelverspannungen zu lösen und Kraft sowie Beweglichkeit zu fördern. Aber das ist längst nicht alles, denn Yoga zeigt auch bei schweren Erkrankungen positive Effekte: Studien zeigen, dass PatientInnen mit COPD und anderen Lungenerkrankungen durch die Atemübungen wieder besser Luft bekommen und entspannter und ausgeglichener sind. Yogaübungen können außerdem gegen chronische Schmerzen und Entzündungen helfen, den Blutdruck senken und reduzieren die Gefahr für Herz-Kreislauf-Beschwerden. Auch auf die Psyche wirkt die Yogapraxis.
Die Übungen machen ausgeglichener und entspannter und können Menschen in schweren Lebensphasen dadurch zu mehr Lebensqualität verhelfen. Ähnlich positive Studienergebnisse gibt es zu Qigong: Wissenschaftler zeigten, dass Qigong helfen kann, die Stimmung bei Krebspatienten zu verbessern und ihre Symptome zu reduzieren. Außerdem gibt es Studien, die zeigten, dass Qigong sich positiv auf chronische Schmerzen auswirken kann, Nackenverspannungen reduziert, Rückenprobleme lindert und gegen depressive Verstimmungen und verbesserte die Atemleistung von COPD-Patienten.
Qigong oder Yoga für mehr Gesundheit – was passt besser zu mir?
Bei all den Ähnlichkeiten gibt es doch auch Unterschiede zwischen Yoga und Qigong. Beim Yoga verharrt man längere Zeit in einer Position, bei Qigong bleibt man ständig in Bewegung. Yoga geht mit starker Dehnung einher, Qigong ist entspannter. Dafür dauert es beim Qigong auch länger, bis eine körperliche Veränderung spürbar wird. Dennoch sollte man Yoga keineswegs mit körperlich aufwendigen Turnübungen verwechseln. Die Dehnungen sollten an jede Person individuell angepasst werden. Kopfstand und andere aufwändige Übungen spielen eine eher untergeordnete Rolle, wichtig ist nämlich vor allem die Haltung der Wirbelsäule.
Sowohl Yoga als auch Qigong eignen sich in vielen Fällen für chronisch Kranke. Nach der Abklärung mit ihrer Ärztin/ihrem Arzt können Sie sich also je nach persönlicher Präferenz an einer oder beiden asiatischen Gesundheitslehren versuchen.
Wie startet man mit Yoga oder Qigong?
Die Angebotspalette für Yoga- und Qigongunterricht im deutschsprachigen Raum ist groß. Das Problem ist nur: Die Ausbildung der Lehrer sowie die Stile unterscheiden sich sehr deutlich. Es ist deshalb gar nicht so einfach, das passende Angebot zu finden. Probieren Sie ruhig verschiedene Kurse und Angebote aus und fragen Sie die Trainer und Trainerinnen nach ihrer Ausbildung. Auf körperliche Beeinträchtigungen sollten Sie den Trainer/die Trainerin vor Beginn des Kurses darauf hinweisen.
Übrigens: Anfangsübungen im Yoga und Qigong können Sie auch mit Videos oder Online-Kursen erlernen. Auf Dauer sollten Sie aber Unterricht nehmen, um sicherzugehen, dass Sie die Übungen richtig ausführen.