2. Ich habe einen Immundefekt

Wusstest du, dass du von tapferen Wächtern beschützt wirst? Dein Immunsystem bewacht deinen Körper rund um die Uhr. Unterstützt wird es dabei von einer Gruppe an Wächtern, den weißen Blutkörperchen. Gemeinsam schützen sie deinen Körper vor bösen Feinden und Eindringlingen wie Bakterien und Viren.

Bakterien und Viren sind winzig klein. Trotzdem können sie, wenn sie in unseren Körper kommen, zum Beispiel Fieber, Schnupfen oder Husten auslösen. Die fiesen Eindringlinge müssen deshalb rasch entdeckt und abgewehrt werden. Wenn das Immunsystem so einen Eindringling entdeckt, greifen die weißen Blutkörperchen ihn an und vernichten ihn. Sie passen auf, dass du nicht krank wirst.

Wenn bei dir ein Immundefekt festgestellt wurde, bedeutet das, dass dein Immunsystem nicht ganz so stark ist wie bei anderen Kindern. Deine Wächter haben weniger Schutzschilder, um deinen Körper zu verteidigen. Das kann dazu führen, dass du öfter krank wirst. Aber keine Angst. Deine Ärztinnen und Ärzte können dir dabei helfen, deine Wächter zu stärken und gesund zu bleiben.

Sie kennen eine sehr mächtige Therapie, die dir hilft. Durch die Therapie bekommen deine kleinen Wächter zusätzliche Schutzschilder. Diese Schutzschilder heißen Immunglobuline. Sie machen deine Wächter, die weißen Blutkörperchen, stärker. So können sie die Viren und Bakterien besser bekämpfen. Wenn die Schutzschilder nach einiger Zeit vom vielen Kämpfen kaputt werden, bekommen deine kleinen Wächter durch die nächste Therapie wieder neue Schilder geliefert.

Die winzigen Schutzschilder, die Immunglobuline, werden in deinen Körper gespritzt. Dabei spürst du einen Pieks auf der Haut. Die Spritze bildet eine winzige Rutsche, über die die Schilder in deinen Körper gelangen. Wenn genug Schutzschilder in deinen Körper gerutscht sind, kommt die Rutschbahn wieder weg. Dein Immunsystem hat jetzt alles, was es benötigt für den Kampf gegen die Viren und Bakterien. Und nach einiger Zeit liefern du und deine Ärztinnen und Ärzte wieder neue Schutzschilder zur Verstärkung.

Du kannst auch selbst einiges tun, um dich bestmöglich vor Krankheiten zu schützen. Das Wichtigste sind die kleinen Schutzschilder, die Immunglobuline, die über die Spritzen-Rutsche zu dir kommen. Aber das ist noch nicht alles! Wenn du deine Hände mehrmals am Tag wäschst, hilft dir das, gesund zu bleiben. Das ist besonders wichtig, wenn du von draußen kommst oder bevor du etwas isst. Unsere Hände sind oft schmutzig, auch wenn sie sauber aussehen. Diesen Schmutz möchtest du nicht im Gesicht oder im Essen haben. Durch Händewaschen kannst du das vermeiden. Und auch indem du dein Besteck und deinen Trinkbecher nicht mit anderen teilst. Wenn deine Freunde einen Schnupfen oder Husten haben, solltest du ihnen außerdem für einige Tage nicht zu nahekommen. Sobald sie wieder gesund sind, könnt ihr wieder die Köpfe zusammenstecken.

Das Tolle ist: Wenn du diese paar Sachen beachtest, kannst du mit einem Immundefekt genauso viel Spaß haben wie deine Freunde. Du kannst in die Schule gehen, Freunde treffen, draußen spielen, springen und toben. Du solltest aber darauf achten, deinen Wächtern genug Ruhe und Erholung zu geben. Wenn du merkst, dass du müde wirst, dann leg eine Pause ein. So bleibst du fit und kannst noch mehr Abenteuer erleben.

Und denk daran: Du bist nicht allein und deine Eltern und Freunde werden dich immer unterstützen. Wenn du Probleme hast oder dich unwohl fühlst, kannst du dir Hilfe holen. Du kannst mit deinen Eltern oder den Ärzten und Ärztinnen über deine Gefühle und Sorgen sprechen. Dann helfen sie dir dabei, eine Lösung für dein Problem zu finden. Mit ihrer Unterstützung kannst du alle Herausforderungen meistern, denn gemeinsam seid ihr ein unschlagbares Team.

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Geprüft Univ.-Prof.in Dr.in Elisabeth Förster-Waldl und Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Huemer: Stand Februar 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.