2. Risikofaktoren und Entstehung

Entstehung von Lungenkrebs

Lungenkrebs entsteht durch die Veränderung der Erbinformation (DNA) in einer Zelle. Eine Genveränderung erfolgt zumeist durch krebserregende Schadstoffe und zufällige Fehler (spontane Mutationen) bei der Zellteilung. Dauerhafte Schädigung des Erbguts und Mutationen können die Entartung von Zellen zur Folge haben.

Entartete Zellen haben ihre normalen Kontrollmechanismen für Wachstum, Teilung und Absterben verloren. Sie vermehren sich unkontrolliert. Die Zellen sind in der Lage, Fehler im Erbgut zu reparieren. Die Schadstoffe können die Reparaturmechanismen aber überfordern. Je mehr Schädigung einwirkt und je länger sie andauert, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Entartung.

Wie häufig ist Lungenkrebs?

Lungenkrebs gehört im deutschsprachigen Raum bei Männern und Frauen zu den häufigsten Krebserkrankungen. Weltweit ist Lungenkrebs die häufigste Krebstodesursache.

Seit einigen Jahren nimmt die Zahl der betroffenen Männer leicht ab. Insgesamt steigt jedoch die Zahl der Lungenkrebserkrankungen. Das liegt an der steigenden Lebenserwartung und daran, dass die Anzahl rauchender Frauen zugenommen hat. Ab einem Alter von etwa 50 Jahren kommt Lungenkrebs häufiger vor, als bei jüngeren Menschen.

Ursachen und Risikofaktoren für Lungenkrebs

Es gibt unterschiedliche Stoffe oder Ursachen die die Entstehung von Lungenkrebs begünstigen. In der Medizin wird für solche Risikofaktoren auch häufig der Begriff “Noxe” verwendet. Man unterscheidet endogene (aus dem Körperinneren) und exogene (von außen kommende) Risikofaktoren (Noxen).

Endogene Risikofaktoren:

Sie spielen vor allem beim Adenokarzinom, einer Untergruppe der nicht-kleinzelligen Karzinome, eine Rolle. Die wichtigsten endogenen Risikofaktoren sind:

  • Genetische Vorbelastung bzw. Anfälligkeit,
  • Vorerkrankungen der Lunge, die mit chronisch entzündlichen Prozessen oder Narbenbildung einhergehen (z. B. Tuberkulose, Lungenfibrose, unkontrolliertes Asthma oder chronisch obstruktive Lungenerkrankung).

Exogene Risikofaktoren:

Sie stellen mit Abstand die wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Lungenkrebs dar.

An erster Stelle steht das Tabakrauchen. Berufliche Karzinogene sind für ca. 10 Prozent der Lungenkrebserkrankungen verantwortlich.

Hierzu gehören: Asbest, Quarzstaub Feinstaub, verschiedene Schwermetalle (wie z. B. Arsen, Chrom, Nickel, Cadmium oder Uran) und chemische Substanzen (wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe oder Chromsäureverbindungen).

Umweltbedingte Faktoren können das Erkrankungsrisiko ebenfalls erhöhen, beispielsweise

  • Luftverschmutzung durch Feinstaub, Industrie- und Verkehrsgase oder
  • eine erhöhte Belastung mit Radon (ein radioaktives Edelgas, das in manchen Gegenden vermehrt natürlich vorkommt).

Wussten Sie schon

Übergewicht, Alkoholkonsum oder Stress stellen nach heutigem Wissen keine Risikofaktoren für Lungenkrebs dar. Sie sollten aber freilich dennoch vermieden werden, weil sie das Risiko für andere Erkrankungen erhöhen können.

Rauchen als Risikofaktor für Lungenkrebs

  • 85 Prozent aller Menschen, die an Lungenkrebs erkranken, sind Raucher oder Ex-Raucher.
  • Das Risiko eines Rauchers, an Lungenkrebs zu erkranken, ist mindestens 20-mal höher als das eines Nie-Rauchers.
  • Das Krebsrisiko wird durch die Dauer und die Menge des Tabakkonsums bestimmt.
  • Aktiv Rauchen ist schädlicher als Passivrauchen. Doch auch Passivrauchen erhöht das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, deutlich.

Wussten Sie schon

Mit dem Rauchen aufzuhören oder besser gar nicht erst anzufangen, ist die beste Vorbeugung gegen Lungenkrebs. Je früher der Tabakkonsum vor Entstehung der Erkrankung beendet wurde, umso besser ist die Prognose. Auch nach der Diagnose ist ein Rauchstopp sinnvoll und kann den Verlauf der Erkrankung verbessern.

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  • Fragen an die Ärztin/den Arzt bei Lungenkrebs Im hektischen Klinikalltag bleibt häufig kaum Zeit für ausführliche Unterhaltungen. Um sicherzugehen, dass Sie nichts vergessen, können Sie sich mit dieser Fragenliste schon zu Hause auf das Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt vorbereiten und die wichtigsten Fragen schriftlich festhalten.

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Geprüft OA Dr. Maximilian Hochmair: Stand 08.09.2020 | AT-3781 | Quellen und Bildnachweis

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.