1. Palliative Behandlung bei Lungenkrebs

Palliativtherapie einfach erklärt

Eine Lungenkrebserkrankung im fortgeschrittenen Stadium ist in vielen Fällen nicht mehr heilbar. Man spricht dann von einer chronischen Erkrankung. Das Ziel palliativer Therapie ist, dass PatientInnen so gut wie möglich damit leben können.

Was bedeutet „palliativ“?

Das Wort „palliativ“ stammt aus dem Lateinischen. „Pallium“ bedeutet „Mantel“. Im englischen Sprachraum wird der Begriff „Palliative Care“ verwendet, was übersetzt ummantelnde Fürsorge oder Betreuung heißt.

Die Palliativmedizin versteht sich als medizinische Fachrichtung, die sich rundum fürsorglich um die Betreuung ihrer PatientInnen kümmert. Der Mensch steht im Mittelpunkt und jeder Patient/jede Patientin wird nach individuellen Bedürfnissen betreut.

Die Ziele einer palliativen Betreuung

Die Palliativmedizin versorgt und begleitet PatientInnen mit weit fortgeschrittener (Lungenkrebs-)Erkrankung bei ihren Beschwerden, Sorgen und Ängsten.

„Palliative Care“ will

  • Symptome lindern,
  • körperlich entlasten und stärken,
  • die Selbstbestimmung der PatientInnen fördern und
  • in jeder Situation helfend beistehen.

Palliative Betreuung ist individuell, ganzheitlich und umfassend mit dem Ziel einer Lebensverlängerung bei höchst möglicher Lebensqualität.

KrebspatientInnen und Palliativtherapie

Im Rahmen einer Palliativtherapie wird zusammen mit Ihnen abgewogen, welche Therapien welche Vor-und Nachteile haben. KrebspatientInnen unter palliativer Betreuung benötigen in der letzten Lebensphase oft weniger intensive und belastende Behandlungen.

Das Palliativ-Team

Ein Palliativ-Team setzt sich nicht nur aus ÄrztInnen wie LungenspezialistInnen und OnkologInnen zusammen, sondern auch aus TherapeutInnen unterschiedlichster Fachrichtungen und anderen helfenden Kräften. Gemäß der Bedeutung des Wortes „pallium“ werden Sie als PatientIn von verschiedenen BetreuerInnen in unterschiedlichen Lebensaspekten umsorgt.

SIE ALS PATIENTIN

werden unterstützt von

ÄrztInnen und PflegerInnen

AtemtherapeutInnen

Physio- und ErgotherapeutInnen

SozialarbeiterInnen

ErnährungsberaterInnen

SeelsorgerInnen

PsychoonkologInnen

Ehrenamtliche MitarbeiterInnen

Wann palliative Behandlung sinnvoll ist

Palliative Betreuung bedeutet nicht ausschließlich Sterbebegleitung, sie geht weit darüber hinaus. Wenn Sie als LungenkrebspatientIn das Gefühl haben, eine umfassende Betreuung zu benötigen, sind Sie bei der Palliativmedizin in den richtigen Händen.

Der beste Beginn einer palliativen Betreuung

Palliative Betreuung bringt Ihnen als PatientIn die meisten Vorteile, wenn rechtzeitig damit begonnen wird. Im Falle einer fortgeschrittenen Lungenkrebserkrankung wäre dies die Zeit unmittelbar nach der Diagnosestellung. Aber Sie können sich auch zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit in palliativmedizinische Betreuung begeben.

Eine frühe palliative Behandlung

  • lindert körperliche Beschwerden wie Atemnot, Schmerzen, Husten oder Übelkeit,
  • hilft bei Ängsten, depressiven Verstimmungen oder Schlaflosigkeit,
  • stärkt Ihre Ressourcen und hilft Ihnen bei Lebensentscheidungen,
  • erhöht Ihre Lebensqualität und verlängert Ihre Lebenserwartung.

Das Palliativteam kann, wenn es für Sie als LungenkrebspatientIn erforderlich ist, rasch auf Ihre persönlichen Bedürfnisse reagieren.

Für wen ist palliative Therapie sinnvoll?

Die Palliativmedizin steht für alle PatientInnen in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium bereit, denen ihre Beschwerden, Sorgen und Ängste den Alltag schwer machen.

Wenn Sie sich mit Ihrer Lungenkrebserkrankung nicht ausreichend betreut fühlen oder die Herausforderungen durch Ihre Erkrankung Sie belasten, ist eine palliativmedizinische Einrichtung die richtige Stelle für Sie.

Nutzen palliativer Therapie

So umfassend wie die palliative Betreuung, so vielfältig ist auch der Gewinn für Sie als LungenkrebspatientIn. Die vielen Möglichkeiten spezieller Therapien, die Stärkung Ihres Selbstbewusstseins und die Verbesserung Ihres Befindens bringen große Vorteile mit sich.

Was bringt palliative Betreuung für LungenkrebspatientInnen

LungenkrebspatientInnen profitieren von dem ganzheitlichen Behandlungsansatz palliativer Therapie. Viele therapeutische Maßnahmen werden auf Ihre Erkrankung zugeschnitten.

Sie erhalten Unterstützung bei Atembeschwerden oder Schmerzen, bei Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder Übelkeit. Darüber hinaus haben Sie bei Bedarf einen Beistand, in Phasen von Traurigkeit, Niedergeschlagenheit oder von Ängsten sowie bei alltäglichen Problemen und spirituellen Fragen.

Die Auswirkungen auf die Krebstherapie

Eine palliative Betreuung steht nicht im Widerspruch zu einer laufenden Chemo-, Strahlen- oder Immuntherapie. Sie erfolgt ergänzend zu Ihrer Krebstherapie.

Eine palliative Begleitung wirkt sich positiv auf den Verlauf einer Krebstherapie aus, da sie Symptome und auch Nebenwirkungen lindert und so Ihr Befinden verbessert.

Lebensqualität und Lebenszeit

  • Vor allem eine frühzeitig beginnende palliative Betreuung verlängert nachweislich die Lebenserwartung. Die optimale Behandlung von körperlichen Symptomen und psychischen Herausforderungen wirkt sich positiv auf die Lebenszeit aus.
  • Die Lebensqualität steht im Zentrum. Palliative Betreuung ist darauf ausgerichtet, dass Sie als LungenkrebspatientIn so lange wie möglich Ihre Selbständigkeit, soziale Geborgenheit und Lebensfreude erhalten.

Der Mensch als Ganzes

Während einer palliativen Behandlung steht nicht immer ausschließlich die Krankheit im Mittelpunkt. Es geht um Sie als Mensch mit Ihrer Lebensvergangenheit, Ihrer Gegenwart und Zukunft.

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Geprüft Assoc.-Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Eva Katharina Masel, MSc: aktualisiert 08.04.2022 | AT-12875, 11/2024

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.