Virtuelle Patiententage
Seltene Erkrankungen – Früherkennung, Diagnose & Lebensqualität
ExpertInnen und Betroffene aus Deutschland und Österreich informieren Sie im Rahmen unserer virtuellen Patiententage über Früherkennung, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von seltenen Erkrankungen.
Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich.
Alle Vorträge werden nach der Veranstaltung als Video-on-Demand zur Verfügung gestellt.
Programm
Klicken Sie auf ein Thema, um zum Vortrag zu gelangen:
16.00 – 16.05 Uhr
Begrüßung und Einführung in das Programm
Dr. Iris Herscovici
Die Gründerin von selpers.com begrüßt Sie zu Tag 1 der virtuellen Patiententage und gibt Ihnen einen Überblick über den Ablauf des und die einzelnen Vorträge.
16.05 – 16.35 Uhr
Behandlung von CCA (Cholangiokarzinom)
OÄ Dr. Angela Djanani
Das Cholangiokarzinom (oder Gallengangskarzinom) ist eine seltene Tumorerkrankung der Gallenwege. OÄ Dr. Angela Djanani stellt in diesem Vortrag die Diagnosemethoden und Behandlungsoptionen beim Cholangiokarzinom (CCA) vor. Dabei geht sie unter anderem auf die Molekularpathologie und Fragen rund um die Rolle der Leber-Transplantation ein. Im Anschluss des Vortrags beantwortet OÄ Dr. Djanani die von Ihnen eingereichten Fragen.
16.35 – 17.05 Uhr
Neue Therapiestrategien beim Mantelzell-Lymphom
Assoc.Prof. Dr. Thomas Melchardt, PhD
In diesem Vortrag spricht Assoc. Prof. Dr. Melchardt, PhD über neue Therapiestrategien beim Mantelzell-Lymphom. Das Mantelzell-Lymphom stellt in der Gruppe der sogenannten Non-Hodgkin Lymphome eine relativ seltene Form dar. Mittlerweile stehen hier eine Vielzahl von herkömmlichen und immunologischen Therapien zur Verfügung. Dieses Armamentarium erweitert sich aktuell um zelluläre Therapien sowie neue Moleküle, von denen eine entscheidende Verbesserung im Management der LymphompatientInnen erwartet wird.
17.05 – 17.35 Uhr
Leben mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL)
Priv.-Doz. DDr. Katharina Prochazka
Das diffus großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) ist der häufigste Tumor des lymphatischen Systems, zählt aber mit rund 7 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen zu den seltenen Erkrankungen.
In ihrem Vortrag spricht Priv.-Doz. DDr. Katharina Prochazka darüber, wie die Diagnose zu dieser Erkrankung gestellt wird und was diese für Betroffen und Angehörige bedeutet. Außerdem stellt sie aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und Behandlung der Erkrankung vor und gibt einen Ausblick in die Zukunft. Im Anschluss geht sie auf Ihre Fragen ein.
17.35 – 18.05 Uhr
T-Zell Lymphome der Haut
Priv. Doz. Dr. med. univ. Ph.D. Iris Wohlmuth-Wieser
T-Zell-Lymphome der Haut (Kutane T-Zell-Lymphome) sind eine seltene Art der Non-Hodgkin-Lymphome. Die häufigsten Formen der meist erst spät diagnostizierten Erkrankung sind Mycosis fungoides und das eng verwandte Sézary-Syndrom. In ihrem Vortrag geht Priv.-Doz. Dr. Iris Wohlmuth-Wieser auf die unterschiedlichen Stadien der Erkrankung, neue und altbewährte Therapiekonzepte, sowie Strategien zur Verbesserung der Lebensqualität ein. Im Anschluss beantwortet sie die von Ihnen eingereichten Fragen.
Vormittag (10.00 – 12.05)
10.00 – 10.05 Uhr
Begrüßung und Einführung in das Programm
Dr. Iris Herscovici
Die Gründerin von selpers.com begrüßt Sie zu Tag 2 unserer virtuellen Patiententage und gibt Ihnen einen Überblick über den Ablauf und die einzelnen Vorträge.
10.05 – 10.35 Uhr
Idiopathische Lungenfibrose früh erkennen
OÄ Dr. Christina Imlinger
Die idiopathische Lungenfibrose ist eine seltene chronisch fortschreitende Erkrankung des höheren Lebensalters, die zu einer Vernarbung und Versteifung der Lunge führt. Idiopathisch bedeutet „ohne erkennbare Ursache“, sämtliche mögliche Ursachen einer Lungenfibrose müssen daher ausgeschlossen werden.
Im Vortrag gehtDr. Imlinger die Grundlagen der Erkrankung erklären und auf mögliche Therapieoptionen ein.
Im Anschluss beantwortet sie die Fragen aus dem Publikum.
10.35 – 11.05 Uhr
Angeborene Erkrankungen des Immunsystems
Univ. Prof. Dr. Elisabeth Förster-Waldl
Primäre Immundefekte sind genetisch bedingt. Eine genetische Veränderung kann entweder durch ein Elternteil an das Kind übertragen werden, oder durch spontane Mutationen der zuständigen Gene entstehen. Die daraus resultierenden Immundefekte können sich direkt nach der Geburt äußern, oder erst im Laufe des Lebens auftreten.
Frau Univ. Prof. Dr.med. Förster-Waldl erklärt in ihrem Vortrag wie sich diese Erkrankungen äußern und was man selbst für eine frühzeitige Diagnose beitragen kann.
Sie erklärt außerdem die Grundlagen der korrekten frühzeitigen Diagnotsik, und spricht über gut etablierte Therapieformen.
11.05 – 11.35 Uhr
Morbus Fabry: von der Diagnose zur Therapie
Univ. Prof. Dr. Gere Sunder-Plaßmann
Morbus Fabry ist eine seltene, vererbbare Stoffwechselkrankheit, die im Erwachsenenalter häufig zu Nierenversagen, Herzschwäche und einem Schlaganfall führt. Im Kindesalter werden vor allem Brennschmerzen in den Händen und Füßen und Bauchschmerzen berichtet. Im Vortrag erklärt Ihnen Prof. Dr. Sunder-Plaßmann die Grundlagen der Erkrankung, und geht unter anderem auf folgende Fragen ein:
– Welche Unterschiede gibt es bei Männern und Frauen?
– Wie läuft die Behandlung ab?
– Welche Rolle spielt Gentherapie dabei?
11.35 – 12.05 Uhr
Das gesunde Geschwisterkind
Dr. Annette Mund
Geschwisterkinder haben vielfältige Beziehungen miteinander und zu ihren Eltern. Ist eines der Kinder chronisch krank oder gesundheitlich beeinträchtigt, ändern sich in vielerlei Hinsicht die Beziehungsstrukturen in der Familie. Keines der Kinder muss darunter leiden, wenn sich alle Familienmitglieder im Klaren sind, wie die Beziehungen gestaltet werden können.
Im Vortrag gibt Ihnen Frau Dr. Mund Tipps, wie man in dieser Situation ein gutes Miteinander innerhalb der Familie aufrecht erhält.
Nachmittag (14.00 – 18.30)
14.00 – 14.30 Uhr
Hämophilie – Aktuelle Therapieoptionen und Ausblick
Univ.-Prof. Priv. Doz. Dr. Cihan Ay
Die Hämophilie ist den meisten Menschen als „Bluterkrankheit“ bekannt. Es handelt sich dabei um eine Erbkrankheit, bei der die Blutgerinnung gestört ist. In seinem Vortrag gibt Prof. Dr. Ay einen Überblick über die Grundlagen und Prinzipien der Behandlung dieser Erkrankung. Außerdem geht er im Detail auf aktuellen Entwicklungen rund um Gentherapien, non-Faktor-Therapien und Faktoren mit verlängerter Halbwertszeit ein und beantwortet die zuvor aus dem Publikum eingereichten Fragen.
14.30 – 15.00 Uhr
Transitionsmedizin in der Hämophilie
Prim. Dr. Rudolf Schwarz
In seinem Vortrag gibt Prim. Dr. Rudolf Schwarz einen Überblick über die Transitionsmedizin in der Hämophilie. Er erklärt, was genau sie ist, warum die Transitionsmedizin immer wichtiger wird und wie man den Therapieerfolg der ersten 18 bis 20 Lebensjahre in das Erwachsenenalter mitnehmen kann. Außerdem geht Prim. Schwarz auf aktuelle Studien und Erkenntnisse aus der Forschung ein und gibt einen Ausblick in die Zukunft. Danach geht er auf Fragen aus dem Publikum ein.
15.00 – 15.30 Uhr
Kurzdarmsyndrom – Wenn es an Darm mangelt
Priv. Doz. Dr. Stefanie Dabsch
Das Kurzdarmsyndrom ist eine sehr seltene Erkrankung bei der es durch Erkrankungen des Dünndarms zu einer mangelhaften Funktion mit zu geringer Nährstoff- und Flüssigkeitsaufnahme kommt. Viele PatientInnen brauchen eine dauerhafte intravenöse Gabe von Ernährung, Flüssigkeit oder Mikronährstoffen. Es erfordert eine interdisziplinäre Betreuung an Spezialzentren zur optimalen Betreuung um die Lebensqualität zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden. In ihrem Vortrag gibt Priv. Doz. Dr. Stefanie Dabsch einen Überblick über die Erkrankung, die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten und erklärt, was PatientInnen selbst beitragen können. Im Anschluss geht sie auf Ihre Fragen ein.
15.30 – 16.00 Uhr
Kurzdarmsyndrom – Möglichkeiten der chirurgischen Behandlung
Univ.-Prof. Dr. Anton Stift
Zu Beginn erfolgt von Univ.-Prof. Dr. Stift eine Begriffsdefinition Kurzdarm, die auch das Darmversagen mit beinhaltet. Danach werden die Ursachen bzw. die Krankheitsbilder, die zu einem Kurzdarm führen, erörtert. Anschließend werden im Vortrag die chirurgischen Möglichkeiten der Behandlung bis hin zur Darmtransplantation dargestellt.
16.00 – 16.30 Uhr
Zystinurie – Welche Risiken gibt es und was kann man als Betroffener tun?
Prof. Dr. Thomas Knoll
Die Zystinurie (auch Cystinurie) ist eine seltene angeborene Erkrankung, die zu häufiger Bildung von Harnsteinen führt. Diese Steine verursachen Schmerzen und müssen oft operativ entfernt werden. Die PatientInnen können jedoch Maßnahmen ergreifen, die das Risiko der Harnsteinbildung deutlich reduzieren. In seinem Vortrag gibt Prof. Dr. Knoll einen Überblick über die Erkrankung und zeigt PatientInnen, wie sie den Verlauf der Erkrankung selbst positiv beeinflussen können. Im Anschluss geht er auf die eingereichten Publikumsfragen ein.
16.30 – 17.00 Uhr
Hypoparathyreoidismus – ein langer Weg zur Diagnose mit guten Behandlungsmöglichkeiten
Dr. Raimund Kaserbacher
Im Vortrag spricht Dr. Kaserbacher über den Vorgang von der Diagnose bis zu den möglichen Behandlungen bei Hypoparathyreoidismus. Die Beschwerden, ausgelöst durch einen Hypoparathyreoidismus, sind häufig unspezifisch und deshalb wird häufig erst nach mehreren Jahren und vielen erfolglosen Therapieversuchen nach der richtigen Diagnose gesucht. Wenn diese einmal gestellt ist, helfen oft bereits hochdosierte Gaben von Kalzium, meist gemeinsam mit Vitamin D in hohen Dosierungen, um die Beschwerden zu lindern. Die modernste Behandlungsmethode besteht aber aus der Gabe von rekombinant hergestelltem Parathormon (rh1-84PTH). Diese Behandlungen führen in aller Regel zum Verschwinden der Beschwerden und helfen auch, Folgeschäden wie Knochenbrüche, Stürze und Muskelschwäche zu verhindern. Am Ende des Vortrages werden noch offene Fragen zum Thema beantwortet.
17.00 – 17.30 Uhr
Hereditäres Angioödem – neue Therapien
OÄ Priv Doz.Dr.Dr. Sabine Altrichter
Das hereditäre Angioödem ist eine potentiell lebensbedrohliche Erkankung, bei der Patienten wiederholt Schwellungen an verschiedenen Körperstellen bekommen können. Bei klinischem Verdacht kann mittels Blutuntersuchungen in vielen Fällen eine klare Diagnose gestellt werden. Kürzlich sind zusätzlich zu Blutprodukten auch neue wirksame Therapien dazugekommen.
17.30 – 18.00 Uhr
Epilepsie bei TSC (Tuberöser Sklerose)
Univ.-Prof. Dr. Martha Feucht
Der Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Feucht fokussiert sich auf Fortschritte im Verständnis der TSC zugrunde liegenden Pathomechanismen sowie daraus resultierenden neuen Diagnostik- und Therapieansätzen (pränatales MRT, EEG-Screening von RisikopatientInnen und präventive Behandlung vor Auftreten klinisch auffälliger Anfälle, sowie Verwendung neuer Substanzen, insbesondere Krankheitsmodifikation mittels mTOR-Inhibitoren, CBD etc.). Kurz werden auch neue, wenig invasive, chirurgische Ansätze wie Laser interstitielle Thermotherapie (LITT) vorgestellt.
18.00 – 18.30 Uhr
Netzhauterkrankungen und Gentherapien
Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Markus Ritter
Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Markus Ritter gibt im Vortrag eine Einführung in die erblichen Netzhauterkrankungen (wie z.B. Retinitis Pigmentosa, Morbus Stargardt etc.).
Unter anderem geht es darum, wie sich diese Erkrankungen bei den PatientInnen äußern, wie häufig sie sind, wie sie diagnostiziert werden und wie sie behandelt werden.
Außerdem erläutert Prof. Dr. Ritter auf den aktuellen Stand der Gentherapie, und wie sie im Rahmen der erblichen Netzhauterkrankungen eingesetzt wird. Er stellt zudem besonders aussichtsreiche Phase-3 Studien vor.