3. Risikofaktoren und Symptome bei Morbus Waldenström

Welche Rolle spielen genetische Veränderungen bei Morbus Waldenström und ist die Erkrankung vererbbar?

Genveränderungen spielen in der Diagnose und Therapie, nicht aber in der Entstehung von Morbus Waldenström eine entscheidende Rolle.

  • Diagnose: Bei Morbus Waldenström zeigen erkrankte Zellen oft eine von zwei ganz bestimmten Genveränderungen. Wird eine dieser Genveränderungen nachgewiesen, ist die Diagnose Morbus Waldenström eindeutig gestellt.
  • Therapie: Das veränderte Erbgut bei Morbus Waldenström bietet viele Ansatzpunkte für medikamentöse Therapien.
  • Entstehung: Vererbbar ist Morbus Waldenström nicht. Nur bei ca. 1 % aller Betroffenen finden sich Familienmitglieder mit ähnlichen Erkrankungen.

Welche Risikofaktoren fördern die Entstehung von Morbus Waldenström?

Für Morbus Waldenström sind kaum Risikofaktoren bekannt. Am häufigsten tritt Morbus Waldenström spontan, also zufällig auf. Je älter ein Mensch und sein Abwehrsystem werden, desto wahrscheinlicher treten auch Fehler im Erbgut auf, die Morbus Waldenström begünstigen können. Deutlich seltener entsteht Morbus Waldenström auf dem Boden anderer Erkrankungen, wie beispielsweise eines Virusinfekts oder einer Autoimmunerkrankung.

Was ist MGUS und wieso ist diese ein häufiger Vorläufer von Morbus Waldenström?

MGUS steht für monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz. Das bedeutet, dass IgM-Eiweiße vermehrt im Blut vorkommen, ohne dass ein Morbus Waldenström nachweisbar ist. In etwa ein bis zwei Prozent der Fälle geht dieser Zustand in einen Morbus Waldenström über. In 98-99 % der Fälle kommt es hingegen nicht zum Krankheitsausbruch. MGUS ist daher eine mögliche Vorstufe von Morbus Waldentström, die selbst aber unschädlich ist.

Was sind die Symptome bei Morbus Waldenström?

Die Symptome von Morbus Waldenström sind vielfältig. Die vermehrten Eiweiße können sich im Körper ablagern und Organfunktionen beeinträchtigen. Außerdem verändern die Eiweiße die Blutdicke und lassen es langsamer fließen.

Folgende Symptome sind möglich:

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall (bedingt durch Blutveränderungen)
  • Erhöhte Blutungsneigung (bedingt durch Blutveränderungen)
  • Erhöhte Infektanfälligkeit (bedingt durch Schwächung des Immunsystems)
  • Missempfindungen bzw. Sensibilitätsstörungen in den Füßen und Fingern (bedingt durch Eiweißablagerungen in den Nervenzellen)
  • Gehirn-, Herz-, Leber-, Nieren-, Darmbeschwerden (bedingt durch Eiweißablagerungen in Organen)

Bei welchen Symptomen sollte ich zur Ärztin/zum Arzt gehen?

Grundsätzlich gilt: Wenn Ihnen eine Körperveränderung merkwürdig vorkommt, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/ Ihrem Arzt darüber. Starke Müdigkeit, starkes Bluten aus oberflächlichen Wunden, oder unüblich häufige Infekte könnten Symptome eines Morbus Waldenström sein. Tatsächlich werden erste Symptome allerdings oft übersehen, da Morbus Waldenström meist langsam und mild beginnt. Morbus Waldenström kann dann ein Zufallsbefund bei einer Routineuntersuchung sein.

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Geprüft Univ. Prof. Dr. Ulrich Jäger: Sept. 2022 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.