5. Der Weg zur Diagnose

Welche Untersuchungen werden zur Diagnose von Morbus Waldenström durchgeführt?

Morbus Waldenström kann zu vielfältigen Symptomen führen. Entsprechend vielfältige Untersuchungen können notwendig sein, bevor eine Diagnose gestellt wird. Eindeutig wird die Diagnose erst durch eine nachgewiesene Genveränderung in einem Knochenmarkbefund. Folgende Untersuchungen können ebenfalls notwendig werden:

  • Blutbild mit Eiweißuntersuchungen
  • Neurologische Untersuchung
  • Bestimmung der Durchflussgeschwindigkeit des Bluts
  • Herzultraschall
  • Computertomographie und Ultraschall der Milz oder anderen Organen

Welche Blutwerte sind bei Morbus Waldenström auffällig?

Folgende Blutwerte sind bei Morbus Waldenström verändert:

  • IgM-Protein (erhöht)
  • Rote Blutkörperchen (meist erniedrigt)
  • Weiße Blutkörperchen (meist erniedrigt)
  • Blutplättchen (meist erniedrigt)
  • Tumormarker (nachweisbar)

Was ist der Antikörper Immunglobulin M?

IgM spielt eine wichtige Rolle bei der Diagnose von Morbus Waldenström. Ausgeschrieben steht IgM für: Immunglobulin M. Es handelt sich um ein Eiweiß, das als Antikörper wirkt. Bei Infekten ist die IgM-Konzentration im Körper in der Regel erhöht. Bei Morbus Waldenström kommt es zur krankhaften Erhöhung der IgM-Herstellung.

Was ist eine Knochenmarkpunktion und wie läuft diese ab?

Morbus Waldenström führt zu einer veränderten Zellenbildung im Knochenmark. Um die Diagnose zu sichern, ist es meist notwendig eine Gewebeprobe aus dem Knochenmark zu entnehmen. Die Knochenmarkpunktion läuft im Normalfall folgender Weise ab:

  • Sie erhalten eine Kurznarkose oder eine lokale Vereisung im Beckenkammbereich
  • Mit einer Nadel wird ein 2-3 cm langes, 1-2 mm starkes Knochenmarkstück aus Ihrem Beckenkamm entnommen
  • Nach der Entnahme wird ein Sandsack auf die Punktionsstelle gelegt, um durch Druck die Blutung zu stillen
  • Die Probe wird an die pathologische Abteilung geschickt. Dort werden die Knochenmarkzellen auf Form- und Erbgutänderungen untersucht.
Ablauf einer Knochenmarkspunktion

Der Eingriff selbst dauert einige Minuten, der gesamte Ablauf etwa 2 bis 3 Stunden. Sie müssen nicht nüchtern erscheinen. Da Sie nach einer Kurznarkose müde sein könnten, sollten Sie vorab klären, wer Sie abholen kann. Ihr/e behandelnde/r Ärztin/Arzt wird sie vor der Untersuchung beraten und ggf. empfehlen bestimmte Medikamente abzusetzen.

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Geprüft Univ. Prof. Dr. Ulrich Jäger: Sept. 2022 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.