Alle Zellen und Botenstoffe, die für unsere körpereigene Abwehr verantwortlich sind, bezeichnet man zusammen als lymphatisches System. Die Zellen des lymphatischen Systems befinden sich überall im Körper, vor allem aber im Knochenmark, in den Lymphknoten und in einigen Organen wie der Milz. Wenn wie bei Morbus Waldenström das lymphatische System gestört ist, kann es unter anderem zu häufigeren Infekten und Müdigkeit kommen.
Was ist das lymphatische System und was passiert bei Morbus Waldenström im lymphatischen System?
Was ist das Knochenmark und was passiert bei Morbus Waldenström im Knochenmark?
Das Knochenmark ist ein blutbildendes Organ, es enthält aber auch viele Immunzellen. Die Immunzellen im Knochenmark stellen Antikörper her. Bei Morbus Waldenström wird eine bestimmte Art von Antikörper übermäßig hergestellt – das sogenannte IgM. Weil IgM zu einer Klasse von Eiweißen gehört, die man Globuline nennt, heißt der Morbus Waldenström fachsprachlich auch Makroglobulinämie Waldenström.
Welche Funktion haben B-Lymphozyten im Körper und wie verändern sie sich bei Morbus Waldenström?
Bei Morbus Waldenström vermehren sich die B-Lymphozyten ungehemmt im Knochenmark, in der Milz und in den Lymphknoten. B-Lymphozyten gehören zu den Zellen des Abwehrsystems. Sie produzieren Antikörper wie die IgM-Antikörper. Bei Morbus Waldenström werden durch die ungehemmte Vermehrung der B-Lymphozyten IgM-Antikörper in großer Menge hergestellt. Da die Antikörper im Blut nachweisbar sind, wird der IgM-Spiegel als Teil der Diagnosefindung bestimmt.