Nach der Diagnosestellung einer Multiplen Sklerose (MS) sollten Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt besprechen, welche typischen Symptome während eines Schubs auftreten können. Ein MS-Schub ist gekennzeichnet durch das Auftreten neurologischer Funktionsstörungen. Diese betreffen das Nervensystem und äußern sich häufig in Ausfallerscheinungen. Wichtige MS-Symptome sind:
- Sehstörungen:
- Verschwommenes Sehen, Schmerzen bei Augenbewegungen oder Sehen von Doppelbildern
- Gefühlsstörungen der Haut (Sensibilitätsstörungen):
- Kribbeln auf der Haut, schmerzhafte Empfindungen in Armen und Beinen
- Lähmungserscheinungen:
- Treten häufig an den Beinen auf, zum Beispiel erschwerte Bewegung beim Gehen
- Koordinationsstörungen:
- Unsicherheit beim Gehen oder Stehen
- Weitere Symptome: anhaltende Schwäche, Sprachstörungen, ungewolltes Zittern von Körperteilen (Intentionstremor), Schmerzen
Von großer Wichtigkeit ist der zeitliche Aspekt. Folgende Kriterien müssen für die Definition eines Schubs erfüllt sein:
- Ein Symptom tritt auf. Dieses kann ein neues oder ein bereits bekanntes Symptom sein, welches sich zwischendurch gebessert hat.
- Die Beschwerden halten mindestens 24 Stunden lang an.
- Abstand zum letzten Schub: Der Beginn des letzten Schubs liegt mindestens 30 Tage zurück.
Ist das der Fall, bedeutet das nicht, dass Sie sofort zur Ärztin/zum Arzt oder in die Notaufnahme müssen. Aber es empfiehlt sich, zeitnah eine Ihnen bekannte Ambulanz oder Ihre behandelnde Ärztin/Ihren behandelnden Arzt aufzusuchen. Diese kennen Ihre Vorgeschichte und haben womöglich Ausgangsbefunde vorliegen, sodass eine genauere Beurteilung erfolgen kann.