Vor Therapiebeginn sollten Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt über Ihre Vorstellungen und Erwartungen an die Therapie sowie Vorerkrankungen und Begleiterkrankungen informieren. Besonders wichtig ist jedoch, dass Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt auch informieren, wenn bei Ihnen Nebenwirkungen der Therapie auftreten. Eine typische Nebenwirkung einer langjährigen medikamentöse Therapie, sind Impulskontrollstörungen . Diese treten vor allem bei der Medikamentengruppe der „Dopaminagonisten “ (zum Beispiel Pramipexol, Ropinirol, Rotigotin) auf.
Worüber sollte ich meine Ärztin/meinen Arzt informieren?
Was sind Impulskontrollstörungen?
Impulskontrollstörung ist ein Fachbegriff in der Medizin und kann Ihnen in verschiedenen Fachbereichen begegnen. Gemeint sind hier einzelne oder kombiniert auftretende auffällige Verhaltensweisen. Diese können gleichzeitig oder kurz aufeinander folgend auftreten. Unter anderem handelt es sich hierbei um eine Nebenwirkung von den Parkinsonmedikamenten „Dopaminagonisten“. Wichtig ist, dass diese Nebenwirkung frühzeitig von den Betroffenen selbst oder deren Angehörigen erkannt wird. Zu den typischen Verhaltensweisen bei einer Impulskontrollstörung zählen:
- Unruhe
- Gesteigerte Libido , Sexsucht
- Zwanghaftes Einkaufen, Kaufsucht
- Glücksspielsucht
Welche Fragen sollte ich vor Beginn der Behandlung mit meiner:meinem Ärzt:in klären?
Welche Fragen für Sie wichtig sind und Sie besonders interessieren, ist sehr individuell. Die Ärzt:innen sind mit den Fragen von Patient:innen vertraut und werden sich gerade zu Beginn der Erkrankung Zeit nehmen, Ihnen und Ihren Angehörigen alle Fragen zu beantworten. Bespiele für Fragen, die Sie interessieren könnten, sind:
- Was sind typische langfristige Beschwerden einer Morbus Parkinson Erkrankung?
- Wie schnell sollte eine Besserung der Symptome durch die Therapie einsetzen?
- Was soll ich tun, wenn sich meine Beschwerden nicht bessern?
- Mit welchen Nebenwirkungen sollte ich rechnen?
- Gibt es Möglichkeiten die Nebenwirkungen zu behandeln?
- In welchem Zeitraum sollte ich zu einer Kontrolluntersuchung kommen?
Wieso kann eine Anpassung der Therapie notwendig werden?
Morbus Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung. Die modernen Therapien verlangsamen diesen Prozess, können ihn jedoch nicht vollständig aufhalten. Mögliche Folgen können sein, dass die körperlichen Einschränkungen zunehmen, die kognitiven Fähigkeiten abnehmen oder Nebenwirkungen auftreten. Aus diesem Grund kann eine Anpassung der Therapie nötig werden. Wie schnell Ihre Krankheit fortschreitet und wann sich welche Symptome entwickeln, ist individuell sehr unterschiedlich. Damit Ihre Ärztin/ Ihr Arzt jedoch ein Fortschreiten rechtzeitig bemerkt, sind regelmäßige Kontrollen wichtig. Hierbei werden folgende Daten erhoben und dann geschaut, ob eine Therapieanpassung nötig ist:
- Neurologische Untersuchung: Je nach Untersuchung wird hierbei die Muskelkraft, die Nervenfunktion und die Gedächtnisleistung durch schnelle, schmerzlose Tests geprüft
- Erhebung des objektiven Schweregrads mittels Fragebögen und Bewegungsübungen
- Ihr Empfinden der Beschwerden
- Individuelle Nebenwirkungen und deren Einfluss auf Ihren Alltag