Presseaussendung vom 4. Februar 2019
Polyneuropathie – Das Kribbeln in den Beinen
Online-Kurs für KrebspatientInnen klärt über Symptome der Nervenkrankheit auf.
„Es hat begonnen mit Empfindungsstörungen. Das Bein wurde immer schwerer und es traten Gleichgewichtsstörungen auf.“ Franz U. ist einer von vielen KrebspatientInnen, bei denen im Rahmen der Krebstherapie eine sogenannte Polyneuropathie auftritt. Im neuen Online-Kurs von selpers erzählt er von seiner Erfahrung mit der Krankheit. OA Dr. med. Adalbert Weißmann vom Wilheminenspital Wien spricht über Symptome, Behandlung und wann man eine Ärztin/ einen Arzt aufsuchen sollte.
Eine Polyneuropathie ist die Folge einer Schädigung von Nerven und tritt oft bei Diabetes, Alkoholmissbrauch und Vitaminmangelzuständen auf. Aber auch bei KrebspatientInnen kann sie durch die Krankheit selbst oder durch eine Chemotherapie verursacht werden. Die Symptome können vielseitig sein:
„Ameisenlaufen, kribbelnde Missempfindungen in Fingern oder Zehen und ein anhaltendes Kältegefühl“, so Dr. Weißmann. Anzeichen sind auch, wenn diese Missempfindungen bei Kälte stärker werden. „…zum Beispiel, wenn man im Winter ohne Handschuhe spazieren geht, oder in den Kühlschrank nach einer Flasche greift und leichte Schmerzen empfindet.“
Häufig sind auch Einschränkungen der Feinmotorik der Hände sowie eine verminderte Tiefensensibilität Symptome einer Polyneuropathie. Dies führt zu Störungen in der Koordination, beispielsweise zu schwankendem Schwindel und Gleichgewichtsunsicherheit beim Stehen und Gehen. Am stärksten sind diese Balanceunsicherheiten im Dunkeln und bei geschlossenen Augen. Bei von Chemotherapie verursachten Polyneuropathien können durch eine Schädigung der Nerven auch Störungen des Gehörsinns und des Geschmacksempfindens auftreten.
„Wenn Sie sich selbst und ihre Befindlichkeit ausreichend und kritisch beobachten beziehungsweise auch Kommentare Ihrer Familie, Ihrer Freunde und Ihrer Umgebung wahrnehmen, dann werden Sie frühzeitig auftretende Symptome einer Neuropathie nicht übersehen.“ Die Symptome sollten auf jeden Fall mit der Ärztin/ dem Arzt besprochen werden, damit die Therapie dementsprechend angepasst werden kann. Auch Änderungen der Intensität der Symptome und neu auftretende Symptome bei einer bereits bekannten Polyneuropathie sollten unbedingt dem Behandlungsteam mitgeteilt werden.
In Österreich und der Schweiz erkranken jährlich jeweils bis zu 10.000 Personen neu an Polyneuropathie; in Deutschland bis zu 100.000 Menschen.
Im kostenlosen Online-Kurs „Polyneuropathie bei Krebs verstehen“ auf selpers.com erhalten KrebspatientInnen und Angehörige einen umfassenden Überblick über die Ursachen, die Diagnose und die Behandlung der Polyneuropathie bei Krebs.
Link zum Kurs: https://selpers.com/kurs/polyneuropathie-bei-krebs-verstehen/
Die österreichische Online-Plattform selpers.com entwickelt in Zusammenarbeit mit renommierten MedizinerInnen und mit Unterstützung von Selbsthilfegruppen seit 2016 kostenlose Kurse, um Betroffene und deren Angehörige über Krankheiten aufzuklären und mit lebensnahen Tipps und Hilfestellungen zu unterstützen. selpers wurde dafür 2017 mit dem Occursus, dem Preis der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (OeGHO), für den Beitrag zur Aufklärung und Information der Patienten und ihrer Familien sowie die leicht verständliche Sprache ausgezeichnet. Für den innovativen Charakter der Online-Kurse, die Betroffenen und Angehörigen die Möglichkeit bieten jederzeit auf von Experten geprüfte Informationen zuzugreifen, erhielt selpers den Förderpreis des Global Myeloma Action Network (GMAN).
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