Charakteristisch für Morbus Parkinson ist der langsam voranschreitende Krankheitsverlauf. Durch den schleichenden Nervenzellenverlust treten Symptome in der Regel nicht plötzlich auf, sondern verschlechtern sich oft über Jahre hinweg. Dieser Blogbeitrag gibt einen Überblick über die Symptome, den Krankheitsverlauf und erklärt worauf Sie achten können.
Das Frühstadium – Was ist los mit mir?
Die Erkrankung macht sich meist schon früh bemerkbar. Erste Symptome können unspezifisch sein. „Was ist los mit mir?“, fragte sich auch Walter Ondrich, bevor er mit 66 Jahren seine Parkinsondiagnose bekam. „Irgendwas passte nicht mit mir und ich war nicht mehr die Person, die immer aktiv und agil war.“
Achten Sie auf erste Anzeichen:
- Vielleicht bemerken Sie, dass Sie das Mittagessen nicht mehr so intensiv riechen können?
- Berichtet Ihr Partner/Ihre Partnerin, dass Sie sich in der Nacht ungewöhnlich viel bewegen?
Riechstörungen und sogenannte REM-Schlafverhaltensstörungen, ein „Ausleben“ der Träume, erleben einige PatientInnen zu Beginn der Erkrankung. Sind Sie vielleicht ängstlicher als früher, erleben Phasen der Traurigkeit oder haben weniger Freude an Aktivitäten? Auch das können Anzeichen für Parkinson sein, weiß Univ.-Prof. Dr. Walter Pirker, Facharzt für Neurologie und Neuropsychiatrie: „Die Parkinsonerkrankung ist eine sehr facettenreiche Erkrankung. Vor allem, was wir heute wissen: es ist keine rein motorische Erkrankung, sondern von Beginn an haben die meisten PatientInnen auch psychische Veränderungen. In unserer Online-Schulung erzählt er: “Was bei Betroffenen letztendlich zur Diagnose führt, sind motorische Symptome.”
- Fallen Ihnen immer wieder Dinge aus der Hand?
- Fällt Ihnen das Essen schwer, weil Sie das Besteck nicht ruhig halten können?
Schuld daran kann das krankheitstypische Händezittern sein, das bei vielen in der Frühphase auftritt. Es kommt zu Verkrampfungen oder verlangsamten Bewegungen, wie auch Walter Ondrich sie beschreibt: „Ich sah mich selbst, wie ich mich ungewöhnlich langsam bewegte und einen Gegenstand von einem Platz auf die andere Seite des Tisches legte.“ Linderung bringt die sogenannte L-Dopa-Therapie. „Das ist ein Medikament, das wirklich auch langfristig anspricht und langfristig zu einer Verbesserung der Lebensqualität führt.“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Pirker. Die Phase nach der medikamentösen Einstellung wird deshalb auch als „Parkinson-Flitterwochen“ bezeichnet.