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Prostatakrebs – 10 Fragen zu Symptomen und Risiken

Zeit um dankbar zu sein

Mit 60.000 Neuerkrankungen in Deutschland und 5.000 in Österreich pro Jahr, zählt Prostatakrebs zu den häufigsten Krebsdiagnosen bei Männern. Das sind die wichtigsten Symptome und Risikofaktoren:

Bei welchen Symptomen sollte ich zur Prostatauntersuchung gehen?

Wie für die meisten Krebsarten gilt auch für Prostatakrebs: Je früher er erkannt wird, desto größer ist die Chance auf Heilung. Das ist oft – nicht zuletzt aufgrund der unspezifischen Symptome – schwierig. Nicht jeder Erkrankte klagt über Schmerzen und oft werden die ersten Anzeichen als harmlose Veränderungen wahrgenommen. Es gibt allerdings Symptome, auf die Sie besonders achten sollten.

Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Habe ich in letzter Zeit einen verstärkten Harndrang und muss häufiger nachts auf die Toilette?
  • Treten bei mir immer wieder Beschwerden beim Urinieren, wie etwa ein schwacher oder unterbrochener Harnfluss auf?
  • Habe ich Blut im Harn?
  • Treten bei mir Beschwerden oder sogar Schmerzen beim Ejakulieren auf?
  • Habe ich Blut im Ejakulat?
  • Leide ich in letzter Zeit unter Schmerzen im Bereich des unteren Rückens, des Beckens oder der Hüfte?
  • Leide ich unter Prostataschmerzen?

Können Sie eine oder sogar mehrere Fragen mit „Ja“ beantworten, ist eine Untersuchung bei einer Fachärztin oder einem Facharzt für Urologie empfehlenswert.

Diese Risikofaktoren begünstigen Prostatakrebs

Eine Prostatauntersuchung ist allerdings nicht nur bei Beschwerden sinnvoll. Treffen gewisse Risikofaktoren auf Sie zu, ist ein regelmäßiger Check-up notwendig. Hierzu zählen das Alter, die genetische Veranlagung, der individuelle Lebensstil und der Hormonhaushalt. Vor allem zu Letzterem muss noch einiges erforscht werden. Zusätzlich sollten Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt wichtige Vorsorgemaßnahmen abklären.

Beantworten Sie folgende Fragen, um Ihr Risiko einzuschätzen:

Falle ich in die altersbedingte Risikogruppe?

Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit an Prostatakrebs zu erkranken erheblich. Während mit 45 Jahren durchschnittlich einer von 220 Männern innerhalb der nächsten 10 Jahren erkrankt, steigt das Risiko ab dem 75. Lebensjahr bereits auf einen von 17 Männern. Die meisten Patienten erhalten im Durchschnitt mit 69 Jahren ihre Krebsdiagnose.

Konsumiere ich regelmäßig Alkohol und/oder Zigaretten?

Zigaretten und Alkohol sind Faktoren, die jegliche Krebserkrankung begünstigen können – so auch den Prostatakrebs. Eine gesunde Ernährung, der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten sowie regelmäßige Bewegung stärken den Körper und können Erkrankungen vorbeugen.

Wann ist ein Gentest sinnvoll?

Bei 1 von 10 Patienten mit Prostatakarzinom lässt sich durch eine Genanalyse, einem sogenannten Keimbahntest, eine erblich bedingte Genveränderung nachweisen. Hierfür wird eine Blutprobe entnommen und die Zellen auf die Mutation untersucht. Bei einem bereits Diagnostizierten kann der Nachweis einer Genveränderung Aufschluss über den Verlauf der Krankheit bieten und die Behandlung entsprechend angepasst werden. Wurde bei einem Verwandten ersten Grades – also einem Vater oder Bruder –  eine Genmutation nachgewiesen, sollten Sie sich ebenfalls testen lassen. Doch auch wenn eine Analyse eines betroffenen Familienmitglieds nicht möglich ist, ist eine Testung für Sie sinnvoll. (Das Risiko, dass Sie die Genmutation tragen ist vor allem dann erhöht, wenn mehrere Fälle von Prostatakrebs in der Familie auftreten, der Verwandte vor dem 55. Lebensjahr erkrankt ist oder sich der Tumor bei Diagnosestellung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befand.

Je besser Sie auf eventuelle Symptome achten und ihrem persönlichen Risiko an Prostatakrebs zu erkranken entsprechend regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen, desto früher lässt sich eine mögliche Erkrankung erkennen.

Habe ich Verwandte, die an Prostatakrebs erkrankt sind?

Das erhöhte Risiko an Prostatakrebs zu erkranken kann vererbt werden. Verantwortlich dafür ist eine bestimmte Genmutation, die Prostatakrebs begünstigt. Bei einem erkrankten Vater steigt die Wahrscheinlichkeit selbst ein Prostatakarzinom zu entwickeln um das Doppelte, bei einem Bruder mit Krebsdiagnose sogar um das Dreifache. Auch hier spielt das Alter eine entscheidende Rolle. Es gilt: Je mehr Fälle in der Familie und je jünger die Verwandten bei Diagnosestellung sind, desto größer ist das eigene Risiko einer Erkrankung.

Ob Sie die erbliche Genmutation haben, lässt sich durch einen Gentest ermitteln.

Zusammen mit den Experten Univ.-Prof. Dr. Thomas Bauernhofer und Univ.-Prof. Dr. Gero Kramer haben wir kostenlose Online-Schulungen zum Thema Prostatakrebs-Gentest erstellt:

AutorIn: selpers Red.

Bildnachweis: JoPanuwatD