3. Kognitive Beeinträchtigungen bei MS behandeln

Wie können kognitive Beeinträchtigungen bei Multipler Sklerose behandelt werden?

Es gibt keine medikamentösen Therapien speziell gegen Beeinträchtigungen wie Vergesslichkeit oder Konzentrationsprobleme. Sie können trotzdem einiges tun, um die Auswirkungen abzumildern:

  • Einhalten der Therapie der Multiplen Sklerose (MS):
    Indem Sie Ihre krankheitsmodifizierende Therapie konsequent einhalten, wird nicht nur das Fortschreiten der Krankheit bestmöglich kontrollierbar. Auch die kognitive Verschlechterung kann damit verlangsamt werden.
  • Gehirntraining:
    Mithilfe von individuellen Trainingsplänen können kognitive Fähigkeiten gut und gezielt trainiert werden. Wichtig ist, dass Sie genau die Bereiche trainieren, in denen Sie Probleme haben.
  • Hilfsmittel im Alltag:
    Die jeweiligen Schwächen können oft mit einfachen Strategien und Tricks gut kompensiert werden.

Welche Rolle spielt psychologische Betreuung bei kognitiven Beeinträchtigungen durch MS?

Im Umgang mit Multipler Sklerose spielen auch psychologische Faktoren eine wichtige Rolle. Psychologische oder psychotherapeutische Betreuung können den Umgang mit der Krankheit verbessern. Dadurch kann auch der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden.

Holen Sie sich Unterstützung. Oft helfen schon Gespräche in der Familie oder mit FreundInnen. Aber auch ein Austausch mit anderen Betroffenen stellt eine gute Quelle für neue Sichtweisen dar. Sie können sich gegenseitig Tipps oder Hilfestellungen geben.

Die eigene Widerstandskraft stärken

  • Fokussieren Sie sich auf die Dinge, die Sie gut können, die Ihnen leicht fallen und die Ihnen Spaß machen.
  • Versuchen Sie Aktivitäten oder Tätigkeiten zu akzeptieren, die Ihnen nicht so gut gelingen. Im besten Fall finden Sie dafür Lösungs- oder Kompensationswege.

Wie kann Physiotherapie meine Hirnleistung bei Multipler Sklerose verbessern?

Ihre Hirnleistung kann nicht auf direktem Wege durch Physiotherapie verbessert werden. Effekte von Gehirntrainings können aber verstärkt werden, wenn Sie diese mit körperlicher Aktivität verbinden. Generell haben alle Arten von Sport und Bewegung positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Gehirn.

  • Für MS-Betroffene kann es vor allem hilfreich sein, Bewegungen zu üben, die auch im Alltag wichtig sind. Dadurch werden die dazugehörigen Gehirnregionen trainiert.
  • Übungen mit Fokus auf Koordination und Sensomotorik eignen sich gut. So optimieren Sie Bewegungsabläufe. Probieren Sie Balanceübungen, Ballspiele oder Tanzen aus.

Wie kann eine Rehabilitation bei kognitiven Beeinträchtigungen durch die Multiple Sklerose helfen?

Mittlerweile gibt es viele Angebote zur neuropsychologischen Reha für MS-Betroffene. Diese umfassen sowohl stationäre als auch ambulante Behandlungen. Gemeinsam mit ÄrztInnen und TherapeutInnen wird ein individueller Trainingsplan erstellt und über mehrere Wochen hinweg durchlaufen. Durch das intensive Training und die direkte Betreuung erlernen Sie einen passenden Umgang mit diesen Schwierigkeiten. Das kann Ihnen dabei helfen, im Alltag wieder sowohl geistig als auch körperlich mobiler und selbstständiger zu werden.

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Geprüft Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Christian Enzinger: Stand Jänner 2023 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.