6. Unsere Nachricht an Sie

Transkript

Als letztes möchte ich Ihnen mitgeben, und da sind wir eigentlich alle als Betroffene gefordert, wirklich eigene Wege sich zu suchen für den Umgang mit der Krankheitsbewältigung, denn es gibt nicht das Patentrezept, wo man sagt: Das ist gut, und das ist schlecht. Sondern letztendlich muss man auch ausprobieren und muss selbst die Wege gehen und sie sich suchen, die einem helfen, besser klarzukommen, und jetzt in diesem Falle ja auch auf unser Thema hier gemünzt: besser mit den körperlichen Veränderungen, die aufgrund der Brustkrebserkrankung aufgetaucht sind, hier einen besseren Umgang zu finden.

Hier sind wir leider am Schluss, muss ich da sagen, alle individuell selbst gefordert.

Ich glaube, das Thema Körperbildveränderung nach Brustkrebs ist schwierig. Es ist schwierig, eine plötzliche Veränderung des Körpers zu akzeptieren. Ich denke, wir alle sind schon konfrontiert gewesen mit Körperveränderung durch das Alter, durch die Pubertät, durch die Menopause. Aber da haben wir viel mehr Zeit, uns an die Veränderung zu gewöhnen.

Beim Brustkrebs ist so, dass die chirurgische Therapie halt oft eine Veränderung herbeiführt von einem Tag auf den anderen. Und da haben wir nicht diese Zeit, uns langsam dran ranzutasten.

Ich möchte Sie bitten, sich die Zeit zu nehmen, nach der Operation wirklich sich mit dem neuen Körper auseinanderzusetzen, sich auch eine Trauerphase zu erlauben. Es braucht manchmal Zeit, bis man diesen Schmerz und die Trauer über das veränderte Körperbild etwas verarbeitet hat.

Und die Zeit soll man sich nehmen.

Und dann möchte ich oder wünsche ich Ihnen sehr, dass Sie sich wieder langsam an diese neuen Körperkonturen herantasten, sich liebevoll berühren, sich wirklich mit Geduld, Respekt, aber auch eben mit viel liebevoller Haltung an diese neuen Verhältnisse herantasten und auch wieder Ihre Weiblichkeit und Ihre Aktivität unter anderen Bedingungen entdecken.

Unsere Nachricht an Sie

Die plötzliche Veränderung des eigenen Körpers durch eine Brustkrebserkrankung ist oft belastend. Körperliche Veränderungen während der Pubertät oder durch das Altern passieren deutlich langsamer. Wir können uns besser auf sie einstellen als auf übergangslose Veränderungen beispielsweise durch eine Operation. Auch die Chemotherapie und Hormontherapie können den Körper verändern. Nehmen Sie sich deshalb nach der Behandlung die Zeit, Ihren alten Körper zu betrauern und Ihren neuen Körper in allen Lebenslagen kennenzulernen. Berühren Sie Ihren Körper liebevoll und entdecken Sie Ihre neue Weiblichkeit. Tun Sie, was sich für Sie persönlich richtig und gut anfühlt. Familie, Freunde und Ihre Partnerin/Ihr Partner können Sie auf Ihrem Weg unterstützen.

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    Geprüft von Prof.in Dr.in Beate Schultz-Zehden und Dr.in Eliane Sarasin-Ricklin: Stand Oktober 2021 | Quellen und Bildnachweis

    Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.