6. Unterstützung für die Familie bei metastasiertem Brustkrebs

Wie können wir Unterstützung durch Freunde und Familie gut koordinieren?

Die Unterstützung schwer kranker Brustkrebspatientinnen durch Freunde und Angehörige kann eine entscheidende Rolle spielen, um das Wohlbefinden der erkrankten Person zu fördern.

Wichtig dabei ist:

  1. Offene Kommunikation: Besprechen Sie gemeinsam Ihre Wünsche, Bedenken und Tabus.
  2. Annahme von Hilfe: Auch Angehörige dürfen Hilfe annehmen und einfordern.
  3. Grenzen setzen: Wenn Sie eine erkrankte Person begleiten und unterstützen, dann achten Sie darauf, was Sie wirklich bewältigen können.
  4. Selbstfürsorge: Versuchen Sie, gut zu sich zu sein. Gönnen Sie sich Ruhepausen und achten Sie auf Ihre seelische und körperliche Gesundheit.

Unterstützungsangebote für den Familienalltag

Der Familienalltag mit metastasiertem Brustkrebs kann besonders herausfordernd sein. Umso wichtiger ist es, sich bei Bedarf nicht nur für den Haushalt Unterstützung zu holen, sondern auch z.B.:

  • für die Betreuung kleiner Kinder
  • für die Nachmittagsbeschäftigung von Schulkindern (Hilfestellung bei den Hausaufgaben etc.)

Diese Hilfsangebote werden über den Sozialdienst vermittelt.

Mögliche Anlaufstellen sind beispielsweise die Vinzenz-Vereine, das Projekt „Zeitpolster“, die Caritas etc.

Mit Kindern über die Erkrankung reden

Wenn bei einer Mama oder einem Papa die Diagnose metastasierter Brustkrebs gestellt wird, bewegen viele Fragen, Sorgen und Ängste die Eltern und ihre Kinder. Wir geben Ihnen in der Schulung „Mama/Papa hat Krebs“ Gesprächstools aus der jahrelangen Arbeit mit betroffenen Familien an die Hand, wie Eltern ihren Kindern helfen können, die durch die Erkrankung neu entstandene Situation besser zu verarbeiten.

Wie können meine Angehörigen unterstützt werden, wenn sie jemanden zum Reden brauchen?

Angehörige und Freund:innen von Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs leiden oft sehr unter der Situation. Die gefühlte Hilflosigkeit kann schwer zu ertragen sein. Emotionen wie Angst, Panik, Wut und Verzweiflung sind verständlich.

Umso wichtiger ist es, dass auch nahestehende Personen psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, um offen über die eigenen Sorgen sprechen zu können.

Diese Hilfsangebote können im Krankenhaus oder für längerfristige Betreuung außerhalb der Klinik (extramural) stattfinden.

Ab wann kann es sinnvoll sein, palliativmedizinische Unterstützung hinzuzuholen?

Sich notwendige Hilfe zu holen, sollte lieber früher als später passieren. Viele Menschen denken, dass die palliativmedizinische Unterstützung nur für die Begleitung am Lebensende gedacht ist. Tatsächlich wird sie aber auch eingesetzt, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten bzw. zu verbessern. In folgenden Situationen kann es sinnvoll sein, dass Sie eine palliativmedizinische Unterstützung in Anspruch nehmen:

  • bei andauernder Verschlechterung des Gesundheitszustands
  • bei einschränkenden Neben- und Wechselwirkungen der Krebsbehandlung
  • bei belastenden Symptomen (wie beispielsweise Müdigkeit, depressive Verstimmungen etc.) der Krebserkrankung
Was ist ein Palliativkonsiliardienst?

Beim Palliativkonsiliardienst handelt es sich um den Zusammenschluss unterschiedlicher Fachbereiche, die gemeinsam schwer erkrankte Personen begleiten. Dies erfolgt immer in Rücksprache mit der betroffenen Person und den Angehörigen.

Das multiprofessionelle Team besteht u.a. aus Ärzt:innen, Pflegepersonen, Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen.

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AT-UNB-0845 | Geprüft Mag.a Elisabeth Andritsch und Barbara Pichler: Stand März 2024 | Quellen und Bildnachweis
Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.