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Kurs Coronavirus und chronische Erkrankungen: Lektion 11 von 19

Coronavirus und chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Das Coronavirus löst derzeit bei vielen Menschen Unsicherheit und Besorgnis aus. Menschen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED), wie z.B. Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, bleiben davon keineswegs unberührt.

Nach derzeitigem Erkenntnisstand sind CED-Erkrankte durch die Erkrankung selbst grundsätzlich nicht stärker gefährdet als gleichartige gesunde Personen. Allerdings können manche zur Therapie einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung eingesetzten Medikamente die Aktivität des Immunsystem verringern. Somit kann sich das Risiko an COVID-19 zu erkranken erhöhen.

Wir haben hier für Sie Fragen und Antworten für Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen aus verschiedenen vertrauenswürdigen Quellen zusammengestellt. Diese Fragen werden laufend erweitert. Nachfolgend erfahren Sie, was Sie beachten sollten. Klicken Sie auf eine Frage, um mehr zu erfahren.

Da sich der Wissensstand momentan laufend ändert, bitten wir Sie, sich zudem über die Internetpräsenz von offiziellen Stellen in Ihrer Region über die aktuelle Situation zu informieren.

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Die Informationen werden empfohlen von:

Gehöre ich als CED-PatientIn grundsätzlich zu einer Risikogruppe bei einer Infektion mit dem Coronavirus?

„Allein die Diagnose „chronisch entzündliche Darmerkrankung“ (CED) bedeutet nicht, dass die Abwehr von Virusinfekten durch das Immunsystem beeinträchtigt ist. Das Risiko am Coronavirus zu erkranken, ist also nicht allein deshalb erhöht, weil man die Diagnose CED erhalten hat.

Unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln gibt es deshalb keinen Grund, Ort mit einer höheren Anzahl an sozialen Kontakten (Arbeitsplatz, Supermarkt, Kita, Schule und ähnliches) zu meiden. Allein aufgrund der CED besteht kein erhöhtes Infektionsrisiko.”

– Prof. Dr. Eduard Stange, ehemaliger Leiter der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie am Robert-Bosch-Krankenhaus, Beirat der DCCV e.V.

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/ced-patientin-risikogruppe-coronavirus/ | Stand: 03.09.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Haben Menschen mit CED ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit Sars-CoV-2?

„Patient*innen mit einer CED und einer immunsuppressiven Therapie haben ein erhöhtes Risiko sich mit SARS-CoV-2 anstecken – dies sagt erst einmal nichts über die Schwere der Erkrankung und ihren Verlauf aus. Das Ansteckungsrisiko ist aber unterschiedlich hoch, je nachdem, mit welchem Wirkstoff sie behandelt werden. Da ein erhöhtes Risiko für Menschen mit immunsuppressiver Therapie besteht, sollten Maßnahmen zum eigenen Schutz vor Ansteckung sorgfältig umgesetzt werden.

Unabhängig von der immunsuppressiven Wirkung einer Therapie zählen die CED-Krankheitsaktivität (Aktiver Schub) und eine Mangelernährung zu den Risikofaktoren für eine Infektion mit Sars-Cov-2.

– Prof. Dr. Eduard Stange, ehemaliger Leiter der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie am Robert-Bosch-Krankenhaus, Beirat der DCCV e.V.

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/ced-patientin-risikogruppe-coronavirus/ | Stand: 03.09.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Haben Menschen mit CED ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19 Krankheitsverlauf?

Allein die Diagnose CED stellt noch keinen Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung dar.

Eine aktuell vorhandene Krankheitsaktivität der CED (Schub) und Mangelernährung (Malnutration) sind Risikofaktoren für einen schwereren Verlauf einer COVID-19 Erkrankung. Deshalb ist es wichtig, dass Ihre CED möglichst gut eingestellt ist.

Das Risiko für einen schweren Verlauf kann auch durch bestimmte CED-Medikamente erhöht sein. Andere CED-Medikamente scheinen sogar vor einem schweren Verlauf zu schützen

– Prof. Dr. Eduard Stange, ehemaliger Leiter der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie am Robert-Bosch-Krankenhaus, Beirat der DCCV e.V.

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/ced-patientin-risikogruppe-coronavirus/ | Stand: 03.09.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Was bedeutet die unterschiedlich Wirkung der CED-Medikamente auf die Immunabwehr für die Ansteckung mit COVID-19?

Menschen mit einer CED unter immunsuppressiver Therapie haben ein erhöhtes Risiko für eine Sars-CoV-2 Infektion und sollten deshalb sorgfältig individuelle Schutzmaßnahmen umsetzen. Der Grad der Risikoerhöhung scheint dabei für die einzelnen immunsuppressiven Wirkstoffe unterschiedlich zu sein (Empfehlung 1.2. der S2K-LL). Dies sagt aber nichts über die Schwere des Krankheitsverlaufes aus, nur über die Ansteckung mit dem Virus.

Bitte setzen Sie auf keinen Fall Ihre Medikamente ab, ohne mit Ihrer*Ihrem behandelnden Ärzt*in Rücksprache zu halten!

Im Folgenden werden noch einmal ausführlichere Informationen zu den einzelnen Medikamenten geben.”

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/ced-patientin-risikogruppe-coronavirus/ | Stand: 03.09.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Was bedeutet eine Therapie mit Aminosalicylat Präperaten (Mesalazin/Sulfasalazin) für die Ansteckung mit COVID-19?

“Diese Wirkstoffe werden bei einer leichten bis mittelschweren Colitis ulcerosa empfohlen. Sie greifen nicht in die Abwehr von Virusinfekten/Infekten ein.”

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/wirkungen-ced-medikamente-auf-die-immunabwehr-ansteckung-mit-covid-19/ | Stand: 03.09.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Was bedeutet eine Therapie mit Thiopurinen (Azathioprin, 6-Mercaptopurin) für eine Ansteckung mit COVID-19?

“Sie schränken die Abwehr des Immunsystems ein. Es ist bekannt, dass gerade die Abwehr von Viren durch die Thiopurine besonders eingeschränkt wird, sodass es zu schweren Infekten kommen kann (z. B. mit dem EBV-Virus). In Anlehnung daran und unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Gegebenheiten (z. B. andere Risikofaktoren, Alter, Risiko einer Ansteckung, bisheriger Krankheitsverlauf) können Sie bei Thiopurinen gemeinsam mit Ihrer*Ihrem behandelnden Ärzt*in überlegen, ob Sie die Therapie (vorübergehend) verändern.”

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/wirkungen-ced-medikamente-auf-die-immunabwehr-ansteckung-mit-covid-19/ | Stand: 03.09.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Was bedeutet eine Therapie mit Steroiden/Kortison für eine Ansteckung mit COVID-19?

“Sie schränken die Abwehr des Immunsystems ein. Besonders, wenn Steroide in einer Dosis über 20 Milligramm pro Tag gegeben werden, erhöht sich das Risiko für Infektionen mit Influenzavieren und für schwere Lungenentzündungen. Der Einsatz von Kortison sollte, wenn möglich, nach Absprache mit Ihrem*Ihrer Ärzt*in eingeschränkt werden. Die Europäische Medizinische Fachgesellschaft für Crohn und Colitis (ECCO) gibt die Empfehlung, die Therapie mit Kortison in Absprache mit den Ärzt*innen auszusetzen, wenn eine Infektion mit Sars-CoV-2 vorliegt. Sie bezieht sich dabei auf die Erfahrungen mit Influenza-Viren, SARS-CoV und MERS-CoV. Wichtig ist, eine Therapie mit Kortison nicht selbstständig und ohne Rücksprache mit Ihrem*Ihrer Ärzt*in einfach abzusetzen, da diese langsam abgesetzt werden MÜSSEN (ausschleichen).

Hintergrund ist, dass der Körper in den Nebennieren eigenes Kortison (Cortisol) herstellt. Wird dies von außen über längere Zeit hinzugeführt, dann wird die eigene Produktion reduziert. Die eigenen Nebennieren müssen sich daran gewöhnen, wieder selber die relevanten Mengen zu produzieren. Dies geht nur über das langsame Absetzen. Ansonsten kann es zu gravierenden Nebenwirkungen kommen.”

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/wirkungen-ced-medikamente-auf-die-immunabwehr-ansteckung-mit-covid-19/ | Stand: 03.09.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Was bedeutet eine Therapie mit Methotrexat für eine Ansteckung mit COVID-19?

“Methotrexat MTX schränkt ebenfalls die Abwehr des Immunsystems ein. Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie mit Ihrem*Ihrer Ärzt*in.”

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/wirkungen-ced-medikamente-auf-die-immunabwehr-ansteckung-mit-covid-19/ | Stand: 03.09.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Was bedeutet eine Therapie mit Anti-TNF-Alpha (Adalimumab/Infliximab/Golimumab) für eine Ansteckung mit COVID-19?

“Anti-TNF-Alpha (Adalimumab/Infliximab/Golimumab) schränken die Abwehrfähigkeit des Immunsystems ein. Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie mit Ihrem*Ihrer Ärzt*in.

Zur Gabe per Infusion wird empfohlen:

Eine Umstellung einer intravenösen Infliximab-Therapie auf einen anderen Biologika-Wirkstoff, die per Spritze oder Pen gegeben wird (subkutan), sollte bei Menschen mit CED in Remission NICHT erfolgen. (Empfehlung 3.5 der S2K-LL)

Eine Verlängerung der Infusionsintervalle für TNF-alpha-Blocker sollte nicht erfolgen (Empfehlung 3.7 der S2K-LL).

Hintergrund der Empfehlung ist, dass bei Menschen mit CED, die gut auf ihre Therapie eingestellt und in Remission sind, nicht riskiert werden soll, dass sich die Entzündungsaktivität erhöht und ein Schub auftritt.”

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/wirkungen-ced-medikamente-auf-die-immunabwehr-ansteckung-mit-covid-19/ | Stand: 03.09.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Was bedeutet eine Therapie mit Ustekinumab für eine Ansteckung mit COVID-19?

“Nach bisherigen Daten ist die Infektanfälligkeit unter Ustekinumab nicht so hoch wie unter TNF-alpha-Blockern. Allerdings liegen zu diesem Wirkstoff bisher nur begrenzte Daten vor, da er noch nicht so lange auf dem Markt ist und es deshalb weniger Erfahrungen gibt. Niemals sollten die Medikamente ohne Rücksprache mit Ihrem*Ihrer Ärzt*in einfach abgesetzt werden.”

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/wirkungen-ced-medikamente-auf-die-immunabwehr-ansteckung-mit-covid-19/ | Stand: 03.09.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Was bedeutet eine Therapie mit Vedolizumab für eine Ansteckung mit COVID-19?

Der Wirkmechanismus beschränkt sich auf die Blockade der Immunzellen, die aus der Blutbahn in die Entzündungsstellen im Darm einwandern und dort die Entzündung weiter vorantreiben. Man erwartet keine Einschränkung der Immunabwehr von Infekten, die nicht im Darm vorliegen. 

Mittlerweile wurde festgestellt, dass es auch Andockstellen (ACE2-Rezeptoren) für das SARS-CoV-2 Virus in anderen Organen – unter anderem im Darm – gibt und das Erbgut des SARS-CoV-2 Virus auch im Stuhl von COVID-19-Patient*innen nachgewiesen wurde.

Es gibt jedoch nach aktuellem Kenntnisstand keine Hinweise darüber, dass die Therapie mit Vedolizumab (einem sehr spezifischen Integrinhemmer für den Verdauungstrakt) eine Auswirkung auf die Infektion mit SARS-CoV-2 oder den Verlauf mit der COVID-19-Erkrankung hat. Und andersherum, der SARS-CoV-2-Virus auch keinen Einfluss auf die Wirksamkeit der Therapie mit Vedolizumab für die CED.

Eine Verlängerung der Infusionsintervalle für Vedolizumab sollte nicht erfolgen (Empfehlung 3.7 der S2K-LL).

Hintergrund der Empfehlung ist, dass bei Menschen mit CED, die gut auf ihre Therapie eingestellt und in Remission sind, nicht riskiert werden soll, dass sich die Entzündungsaktivität erhöht und ein Schub auftritt.”

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/wirkungen-ced-medikamente-auf-die-immunabwehr-ansteckung-mit-covid-19/ | Stand: 03.09.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Was bedeutet eine Therapie mit JAK-Inhibitoren (Tofacitinib) für eine Ansteckung mit COVID-19?

“JAK-Inhibitoren (Tofacitinib) schränken ebenfalls die Abwehr des Immunsystems ein. Tofacitinib wirkt dabei auf virenabwehrende Immunzellen ein, sodass diese nicht mehr so effektiv Viren bekämpfen können. Deshalb sind als Nebenwirkungen unter Tofacitinib auch vermehrt virale Infektionen wie Herpes Zoster aufgetreten. Vor diesem Hintergrund wird in der S2K-LL gesagt, dass JAK-Inhibitoren, wie Tofacitinib, mit Vorsicht eingesetzt werden sollen. Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie mit Ihrem/Ihrer Ärzt*in.”

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/wirkungen-ced-medikamente-auf-die-immunabwehr-ansteckung-mit-covid-19/ | Stand: 03.09.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Sollten sich Menschen mit CED jetzt gegen Grippe oder andere Erkrankungen impfen lassen?

“Es ist zu betonen, dass das regelmäßige und vollständige Impfen gegen zahlreiche Infektionskrankheiten schützt.

Leider kann diese Frage in der aktuellen Situation nicht pauschal beantwortet werden, sondern muss individuell abgewogen werden. Personen, die zu einer Risikogruppe für einen schweren Verlauf  von COVID-19 gehören, sollten möglichst Kontakt mit vielen Personen (Fahren im öffentlichen Personennahverkehr oder Sitzen im Wartezimmer mit weiteren Personen) vermeiden, um eine Impfung wahrzunehmen. Am wichtigsten ist es momentan, die Kontakte zu reduzieren. Hier sollten Sie Rücksprache mit Ihren Ärzt*innen halten, wie Sie sich gegebenenfalls trotzdem impfen lassen können, beispielsweise indem verhindert wird, dass Sie lange im Wartezimmer mit anderen Personen sitzen.

Grundsätzlich gilt aber die Empfehlung:

Menschen mit CED, die keine immunsuppressive Therapie erhalten, sollten sich zum Schutz vor einer zusätzlichen Atemwegsinfektion gegen Grippe (Influenza) und Pneumokokken impfen lassen (Empfehlung 4.1. der S2k-Leitlinie).

Die Grippeimpfung ist für CED-Patient*innen wichtig. Auch wenn diese nicht vor dem neuen Coronavirus schützt, ist ein Schutz vor der Grippe, die ebenfalls häufig in der kälteren Jahreszeit auftritt und eine schwere, die Atemwege betreffende Infektionskrankheit ist, sinnvoll. Bei der Grippeimpfung gibt es die Möglichkeit, sich mit einem Totimpfstoff impfen zulassen, was generell auch für Menschen möglich ist, die eine immunsuppressive Therapie erhalten.

Auch eine Impfung gegen Pneumokokken wird empfohlen, die ebenfalls als Totimpfstoff verfügbar ist. Unter Pneumokokken werden verschiedene Bakterienarten zusammengefasst, die den Nasenrachenraum des Menschen besiedeln, aber bei einem Großteil der Menschen keine Symptome verursachen. Allerdings können die Pneumokokken, wenn sie sich in bestimmten Bereichen des Körpers massiv vermehren, unter anderem Lungen- und Ohrenentzündungen, aber auch eine Gehirnhautentzündung (Meningitis) auslösen. Sie werden ebenfalls über Tröpfcheninfektion (Niesen und Husten, feuchtes Sprechen) weitergegeben.”

Quelle: https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/infektionskrankheitenimpfen/gegen-grippe-impfen/ | Stand: 01.12.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Kann das Coronavirus COVID-19 einen IBD-Flare nachahmen oder auslösen?

Klinischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge sind die häufigsten Symptome von COVID-19 Fieber und Müdigkeit, trockener Husten, Myalgie und Dyspnoe. Dennoch können auch Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen auftreten, allerdings deutlich seltener.

Die Familie der Coronaviren verursacht sowohl Magen-Darm- als auch Atemwegserkrankungen. SARS-CoV-2 ist in erheblichen Mengen im Stuhl von COVID-19-Patienten vorhanden. Ein aktueller Fallbericht zeigte, dass Durchfall das erste Symptom von COVID-19 bei einem jungen männlichen Patienten war. Dieser Fall hob die mögliche Beteiligung des Magen-Darm-Systems an der Übertragung von SARS-CoV-2 hervor.

Die derzeitigen Daten unterstützen nicht die COVID-19-Infektion als Ursache von CBD-Flares. Allerdings wäre diese Situation nicht unerwartet, da H1N1v, auch ohne eine gastrointestinale Infektion zu verursachen, mit leichten Schüben in der ersten Woche der Virusinfektion einherging, meist bei Patienten mit Colitis ulcerosa.

– Prof. Dr. Abreu, Department für Infektionskrankheiten, Universidade do Porto, im Auftrag der COVD-19 ECCO Taskforce

Übersetzt aus dem Englischen | Quelle: https://www.ecco-ibd.eu/images/6_Publication/6_8_Surveys/1st_interview_COVID-19%20ECCOTaskforce_published.pdf | Stand: 13.03.2020 | zuletzt geprüft am: 04.02.2021

Zusammengestellt von Dr. med. Iris Herscovici: Stand ist bei der jeweiligen Frage ersichtlich

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.