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Kurs Coronavirus und chronische Erkrankungen: Lektion 16 von 19

Hygiene zum Schutz vor dem Coronavirus

Derzeit ist das Wichtigste, dass wir alle uns an die empfohlenen Hygienemaßnahmen halten. Und zwar unabhängig davon, ob wir besonders gefährdet sind, oder nicht.

Da sich der Wissensstand momentan laufend ändert, bitten wir Sie, sich zudem über die Internetpräsenz von offiziellen Stellen in Ihrer Region über die aktuelle Situation zu informieren.

Denken Sie daran sich und andere mit einer FFP2-Maske zu schützen. Hier können Sie FFP2-Masken bestellen: https://amzn.to/3c1tdHk

Die Informationen werden empfohlen von:

Wann soll man sich die Hände waschen?

Waschen Sie sich regelmäßig gründlich die Hände. Besonders in folgenden Situationen:

  • Nach dem nach Hause kommen
  • Nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen
  • Beim Kontakt mit Kranken
  • Vor, während und nach der Zubereitung von Lebensmitteln
  • Vor dem Essen
  • Nach dem Besuch der Toilette
  • Wenn Ihre Hände sichtbar schmutzig sind
  • Beim Kontakt mit Tieren und tierischen Abfällen

Gründliches Händewaschen heißt: Mindestens 20 Sekunden mit Wasser und Seife. Das dauert in etwa so lange, wie zwei Mal „Happy Birthday“ zu singen

Worauf soll man beim Händewaschen achten?

Die WHO empfiehlt folgende Schritte beim Händewaschen:

  1. Halten Sie die Hände zunächst unter fließendes Wasser. Die Temperatur können Sie so wählen, dass sie angenehm ist.
  2. Seifen Sie dann die Hände gründlich ein – sowohl Handinnenflächen als auch Handrücken, Fingerspitzen, Fingerzwischenräume und Daumen. Denken Sie auch an die Fingernägel. Hygienischer als Seifenstücke sind Flüssigseifen, besonders in öffentlichen Waschräumen.
  3. Reiben Sie die Seife an allen Stellen sanft ein. Gründliches Händewaschen dauert 20 bis 30 Sekunden.
  4. Danach die Hände unter fließendem Wasser abspülen. Verwenden Sie in öffentlichen Toiletten zum Schließen des Wasserhahns ein Einweghandtuch oder Ihren Ellenbogen.
    Trocknen Sie anschließend die Hände sorgfältig ab, auch in den Fingerzwischenräumen. In öffentlichen Toiletten eignen sich hierfür am besten Einmalhandtücher. Zu Hause sollte jeder sein persönliches Handtuch benutzen.

Hände mit Seife waschen Schritt 1 Hände mit Seife waschen Schritt 2 Hände mit Seife waschen Schritt 3 Hände mit Seife waschen Schritt 4 Hände mit Seife waschen Schritt 5 Hände mit Seife waschen Schritt 6 Hände mit Seife waschen Schritt 7 Hände mit Seife waschen Schritt 8 Hände mit Seife waschen Schritt 9 Hände mit Seife waschen Schritt 10 Hände mit Seife waschen Schritt 11 Hände mit Seife waschen Schritt 12

Worauf soll man bei der Händedesinfektion achten?

Eine Desinfektion der Hände ist grundsätzlich nicht nötig. Die Hände mit Wasser und Seife zu waschen, reicht aus. Nur wenn Sie gerade keinen Zugang zu Wasser und Seife haben, weil Sie z.B. gerade unterwegs sind, sollten Sie als Ersatz Ihre Hände desinfizieren.

Die WHO empfiehlt folgende Schritte beim Hände desinfizieren:

Hände desinfizieren Schritt 1 Hände desinfizieren Schritt 2 Hände desinfizieren Schritt 3 Hände desinfizieren Schritt 4 Hände desinfizieren Schritt 5 Hände desinfizieren Schritt 6 Hände desinfizieren Schritt 7 Hände desinfizieren Schritt 8

Spielt die Wassertemperatur beim Händewaschen eine Rolle?

„Die Wassertemperatur hat keinen Einfluss auf die Reduktion der Mikroorganismen. Daher sollte die individuell angenehme Wassertemperatur gewählt werden. Viel wichtiger sind die Dauer des Händewaschens und das Maß der Reibung beim Einseifen der Hände.“
Quelle: https://www.infektionsschutz.de/haendewaschen | Stand 16.03.2020

Warum sollte das Händewaschen mindestens 20 Sekunden lang dauern?

„Mit gründlichem Händewaschen von mindestens 20 Sekunden Dauer lassen sich die Keime an den Händen auf ein Tausendstel und weniger senken. Allerdings waschen sich laut einer Befragung der BZgA in Deutschland mehr als die Hälfte der Befragten die Hände kürzer. Dies bedeutet, dass sie die Keimzahl an ihren Händen beim Händewaschen nicht wirksam reduzieren und so ein erhöhtes Risiko haben, selbst zu erkranken oder Keime an andere zu übertragen.

Die optimale Dauer des Händewaschens hängt auch von der konkreten Situation, wie zum Beispiel vom Ausmaß der Verschmutzung der Hände ab. Bei stark verschmutzen Händen ist oftmals auch das Einseifen und Waschen der Hände für eine Dauer von 20 Sekunden zu kurz und gilt daher nur als Richtwert für normal verschmutzte Hände in Alltagssituationen. Als Orientierung: 20 Sekunden entsprechen in etwa dem zweimaligen Summen des Happy-Birthday-Lieds.“
Quelle: https://www.infektionsschutz.de/haendewaschen | Stand 16.03.2020

Nützt es, sich die Hände zu waschen, wenn keine Seife verfügbar ist?

„Mit Seife die Hände zu waschen, ist deutlich wirksamer als mit Wasser alleine, denn Waschsubstanzen lösen Schmutz und Mikroben von der Haut ab. Zudem neigt man dazu, bei Verwendung von Seife die Hände gründlicher einzureiben und abzuwaschen als ohne, was zur zusätzlichen mechanischen Entfernung von Keimen führt. Auch befinden sich bestimmte Keime im natürlichen Fettfilm der Haut und lassen sich mit Wasser alleine kaum entfernen.

Ist keine Seife vorhanden, sollte man dennoch auf das Händewaschen mit bloßem Wasser nicht verzichten. Denn auch mit Wasser alleine wird zumindest ein Teil der Erreger entfernt. Auch wenn die Verwendung von Seife die Wirksamkeit des Händewaschens deutlich steigert, ließ sich in Untersuchungen bereits durch das Händewaschen nur mit sauberem Wasser beispielsweise die Häufigkeit von Durchfallerkrankungen senken.“
Quelle: https://www.infektionsschutz.de/haendewaschen | Stand 16.03.2020

Sind antimikrobielle Zusätze in Seifen nützlich?

„Bisher gibt es keine Studien, die zeigen, dass die Verwendung von Seifen mit antibakteriellen Zusätzen in der Allgemeinbevölkerung (nicht gemeint sind hier Mitarbeiter der Gesundheitsberufe) einen zusätzlichen Nutzen bringt. Werden die Hände gründlich gewaschen, sind auch normale Seifen in der Lage, Keime zu entfernen, die beispielsweise Durchfall- und Atemwegserkrankungen verursachen.

So konnte in einer Untersuchung durch Händewaschen die Häufigkeit z. B. von Lungenentzündung und Durchfall um mindestens 50 Prozent reduziert werden, zwischen der Verwendung von Seife und antibakterieller Seife gab es aber bei der Erkrankungshäufigkeit keine Unterschiede.

Wichtig ist die Verwendung einer ausreichenden Seifenmenge: In einer weiteren Untersuchung wurde gezeigt, dass die Verwendung von mehr Seife sowohl bei normalen als auch bei antimikrobiellen Seifen zu einer stärkeren Abnahme der Bakterienzahlen führt.“
Quelle: https://www.infektionsschutz.de/haendewaschen | Stand 16.03.2020

Warum ist es wichtig, die Hände gründlich abzutrocknen?

„In einer feuchten Umgebung können sich Mikroorganismen besser halten und vermehren. Daher sollten die Hände nach dem Waschen zügig trocken werden. Außerdem entfernt das Abtrocknen der Hände mit einem Handtuch durch Reibung zusätzlich die Keime, die noch an den Händen oder im Wasser an den Händen haften.

Deshalb gehört Abtrocknen der Hände als ein fester Bestandteil zum wirksamen Händewaschen dazu. Zum Abtrocknen sollten Sie in öffentlichen Sanitärräumen bevorzugt saubere Einmalhandtücher verwenden, um sicherzustellen, dass das Handtuch nicht selbst schon mit Keimen belastet ist.

Auch mit Händetrocknern lassen sich die Feuchtigkeit und durch das Händewaschen von der Haut abgelöste Mikroorganismen entfernen. Während ältere Händetrockner nur relativ langsam die Hände trocknen, lassen sich mit modernen Geräten die Hände in 10 bis 15 Sekunden trocknen.

Beim Vergleich der verschiedenen Methoden, die Hände zu trocknen, sprechen die meisten Untersuchungsergebnisse dafür, dass sich mit Einmalhandtüchern die Hände effektiv trocknen und Bakterien wirksam entfernen lassen. Darüber hinaus wird auf diese Weise der Waschraum am wenigsten mit Keimen belastet.“
Quelle: https://www.infektionsschutz.de/haendewaschen | Stand 16.03.2020

Strapaziert häufiges Händewäschen die Haut?

„Richtiges Händewaschen schützt vor ansteckenden Infektionen! Falsches oder sehr häufiges Händewaschen, vor allem bei hohen Wassertemperaturen oder mit scharfen Reinigungsmitteln, strapaziert allerdings die Haut: Der schützende Säureschutzmantel und natürliche Hautfette, die die oberste Hornschicht der Haut widerstandsfähig halten, können ausgewaschen werden.

Die Haut kann austrocknen und Hautirritationen können die Folge sein.

Bevorzugen Sie deshalb zum Händewaschen milde, pH-neutrale Waschsubstanzen. Das Eincremen der Hände mit einer feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Hautpflege unterstützt die Regeneration der Haut. Cremen Sie strapazierte Hände je nach Bedarf nach dem Waschen oder zwischendurch ein.“
Quelle: https://www.infektionsschutz.de/haendewaschen | Stand 16.03.2020

Wieso schützt man sich eigentlich, wenn man sich seltener im Gesicht berührt?

„Viren werden zu Krankheiten, wenn sie von Ihren Händen in Ihren Körper gelangen. Sie stecken sich womöglich an, wenn Sie infizierte Oberflächen und dann Ihre Augen, Nase oder Ihren Mund berühren. Eine kalifornische Studie stellte im Jahr 2008 fest, dass wir uns durchschnittlich 15,7 Mal pro Stunde ins Gesicht fassen, meist ohne es zu merken. Diese Angewohnheit kann in Anbetracht der aktuellen Situation sehr gefährlich werden und das Risiko, sich mit ansteckenden Erkrankungen zu infizieren, drastisch erhöhen.“
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18357546 | Stand 16.03.2020

Wie kann man vermeiden sich im Gesicht zu berühren?

Die folgenden Tipps können Ihnen helfen seltener Ihr Gesicht zu berühren:

  • Aufmerksam sein:Finden Sie heraus, wann und wie Sie meistens Ihr Gesicht berühren und suchen Sie eine Alternative. Wenn Sie beispielsweise als KontaktlinsenträgerIn oft die Augen reiben, dann nutzen Sie Augentropfen oder tragen Sie lieber vorübergehend die Brille.
  • Geruchsnerven einschalten:Benützen Sie eine Seife oder Handcreme mit Geruch. Dadurch bemerken Sie eher, wenn Ihre Hände sich unbewusst Ihrem Gesicht nähern, da Sie den Geruch wahrnehmen.
  • Sich helfen lassen:Bitten Sie andere Sie darauf aufmerksam zu machen wenn Sie Ihr Gesicht berühren. Alternativ können Sie auch Post-Its in der Wohnung verteilen, die Sie daran erinnern sich nicht im Gesicht zu berühren.
  • Hände beschäftigen: Greifen Sie nach einem Stressball, Stift oder anderen Gegenständen. Solange Sie ihre Hände beschäftigen, werden Sie sich seltener im Gesicht berühren. Vergessen Sie nicht die Hilfsmittel regelmäßig zu reinigen und desinfizieren.
  • Immer Hände waschen: Waschen Sie häufig Ihre Hände, vor allem wenn es notwendig ist Ihr Gesicht zu berühren. Solange Ihre Hände sauber sind, bleibt das Ansteckungsrisiko gering.
  • Hautkontakt vermeiden:Benützen Sie ein sauberes Taschentuch, um Kontakt mit Ihrer Haut zu vermeiden, wenn Sie Ihre Hände nicht waschen können und sich dennoch im Gesicht berühren müssen.

Mit wieviel Grad muss die Wäsche gewaschen werden, damit Corona-Viren absterben?

„Selbst bei den niedrigsten Temperaturen von Waschmaschinen (30 °C für Wolle, Feinwäsche) führt die Beigabe von Waschmittel zum verlässlichen “Absterben” des neuartigen SARS-Coronarivurs-2. Dieses neue SARS-CoV-2 gehört zu den behüllten Viren und deshalb gegenüber Umwelteinflüsse sehr empfindlich (die Hülle ist die empfindliche Struktur).“
Quelle: https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/coronavirus/# | Stand 17.03.2020

Zusammengestellt von Dr. med. Iris Herscovici: Stand März 2020

Quellen

https://www.infektionsschutz.de/haendewaschen.html
https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/studien/bericht_infektionsschutz_2017–ca9b021aad5e4f104a9e7ff98e1c132c.pdf
https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/advice-for-public
https://www.who.int/gpsc/clean_hands_protection/en/
https://www.who.int/gpsc/5may/How_To_HandRub_Poster.pdf

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.

Bildnachweis: MSSA | Bigstock