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Kurs Coronavirus und chronische Erkrankungen: Lektion 8 von 19

Coronavirus und Diabetes

Das Coronavirus löst derzeit bei vielen Menschen Unsicherheit und Besorgnis aus. Menschen mit Diabetes bleiben davon keineswegs unberührt, zählen sie doch zu denen, die ein höheres Risiko haben. DiabetespatientInnen mit Begleit- und Folgeerkrankungen wie Herzkreislaufproblemen oder Organschäden sollten derzeit besonders achtsam sein.

Eine laufende Therapie mit Immunsuppressiva, Herzmedikamenten, oder anderen Medikamenten sollten Sie jedoch keinesfalls ohne Rücksprache mit der behandelnden Ärztin / dem behandelnden Arzt absetzen.

Derzeit geht man davon aus, dass bei einer Infektion mit dem COVID-19 Coronavirus eine gute Blutzuckereinstellung das Risiko für Komplikationen reduzieren kann.

Wir haben hier für Sie Fragen und Antworten für Menschen mit Diabetes aus verschiedenen vertrauenswürdigen Quellen zusammengestellt. Diese Fragen werden laufend erweitert. Nachfolgend erfahren Sie, was Sie beachten sollten. Klicken Sie auf eine Frage um mehr zu erfahren.

Da sich der Wissensstand momentan laufend ändert, bitten wir Sie, sich zudem über die Internetpräsenz von offiziellen Stellen in Ihrer Region über die aktuelle Situation zu informieren.

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Die Informationen werden empfohlen von:

Co­ro­na­vi­rus und Dia­be­tes – Was ist zu be­ach­ten?

„Laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) steigen derzeit in Deutschland die laborbestätigten SARS-CoV-2-Infektionen stetig an. Bei den meisten Patientinnen und Patienten (circa 80 Prozent) ist der Krankheitsverlauf von COVID-19 mild. Allerdings steigt das Risiko für schwere Krankheitsverläufe mit zunehmendem Alter und durch das Vorliegen von Vorerkrankungen, zum Beispiel chronischen Grunderkrankungen, zu denen auch Diabetes mellitus zählt. Bei einem schwereren Verlauf kann COVID-19 zu Atemproblemen bis hin zu einer Lungenentzündung führen.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) Menschen mit Diabetes eine stabile Blutzuckereinstellung, um das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf von COVID-19 im Falle einer Infektion zu reduzieren. Des Weiteren ist generell davon auszugehen, dass eine gute Blutzucker- und Stoffwechseleinstellung des Diabetes sich günstig auf das Immunsystem auswirken.“ Quelle: https://www.diabinfo-leben.de/coronavirus-sars-cov-2.html | Stand 15.04.2020

Be­steht ein er­höh­tes Ri­si­ko für ei­nen schwe­ren Krank­heits­ver­lauf bei Men­schen mit Dia­be­tes ohne Begleit- oder Folgeerkrankungen?

„Nach bisherigen Erkenntnissen geht das Robert Koch-Institut (RKI) davon aus, dass ältere Personen und Menschen mit verschiedenen Grunderkrankungen ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Zu diesen Grunderkrankungen zählen zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Atmungssystems, Leber-, Nieren- und Krebs-Erkrankungen sowie Diabetes.

Allerdings geht die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) – trotz schlechter Datenlage – aktuell davon aus, dass für Menschen mit Diabetes, die gut eingestellte Blutzuckerwerte und keine Begleit- und Folgeerkrankungen aufweisen, keine höhere Gefahr als bei einem herkömmlichen Grippevirus besteht. Liegen jedoch eine oder mehrere diabetesbedingte Begleit- und Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Organschäden vor, ist das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf von COVID-19 erhöht.

Des Weiteren gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass für Schwangere oder Kinder ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf besteht. Vor diesem Hintergrund ist zum jetzigen Zeitpunkt davon auszugehen, dass auch Schwangere mit Diabetes sowie Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) bei einer guten Blutzuckereinstellung kein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen.“ Quelle: https://www.diabinfo-leben.de/coronavirus-sars-cov-2.html | Stand 15.04.2020


„Laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) besteht für Menschen mit Diabetes, die gut eingestellte Blutzuckerwerte sowie keine Begleit- und Folgeerkrankungen aufweisen, kein höheres Risiko für einen schweren COVID-19 Krankheitsverlauf. Dies gilt auch für Schwangere mit Diabetes oder mit Schwangerschaftsdiabetes oder Kinder, die gut eingestellt sind.“ Quelle: https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/user_upload/06_Gesundheitspolitik/04_Aktivitaeten/Corona-Update/20200805-flyer_wickelfalz_Corona-BZgA.pdf | Stand Mai 2020

Be­steht ein er­höh­tes Ri­si­ko für ei­nen schwe­ren Krank­heits­ver­lauf bei Men­schen mit Dia­be­tes mit Be­gleit- und Fol­ge­er­kran­kun­gen?

„Bei Menschen mit Diabetes, bei denen eine oder mehrere diabetesbedingte Begleit- und Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Organschäden vorliegen, ist das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf von COVID-19 erhöht. Als Gründe nennt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), dass diese Personen häufig ein geschwächtes Immunsystem haben und/oder bereits bestehende Infektionen den Krankheitsverlauf möglicherweise negativ beeinflussen könnten. Dies gelte vor allem für Menschen nach einer Organtransplantation mit immunsuppressiver Behandlung.“ Quelle: https://www.diabinfo-leben.de/coronavirus-sars-cov-2.html | Stand 15.04.2020


„Ein höheres Risiko für eine schwere Erkrankung besteht bei:

  • Menschen mit Diabetes mit einer sehr schlechten Stoffwechsellage
  • diabetesbedingten Begleit- und Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Organschäden
  • nach einer Organtransplantation mit immunsuppressiver Behandlung
  • älteren Menschen mit Diabetes und verschiedenen Vorerkrankungen“ Quelle: https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/user_upload/06_Gesundheitspolitik/04_Aktivitaeten/Corona-Update/20200805-flyer_wickelfalz_Corona-BZgA.pdf | Stand Mai 2020

Kann mit einer guten Blutzuckereinstellung das Risiko für Komplikationen reduziert werden?

„Bei Diabetes ist für den Krankheitsverlauf bei Infektionen eine gute Blutzuckereinstellung hilfreich. „Auch im Falle einer Infektion mit dem bislang noch wenig erforschten Coronavirus SARS-CoV-2 gehen wir – analog zur Influenza – davon aus, dass man mit einem ausgeglichenen Stoffwechsel das Risiko für Komplikationen reduzieren kann“, betont DDG Mediensprecher Professor Dr. med. Baptist Gallwitz.“ Quelle: https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/presse/neues-coronavirus-sars-cov-2-kein-erhoehtes-infektionsrisiko-fuer-gesunde-diabetespatienten?nls=err&cHash=6c86373708834f144fdf7c6133e2fc20 | Stand 02.03.2020

Wie kann ich trotz der aktuellen Einschränkungen eine gute Blutzuckereinstellung erreichen?

„Um trotz der aktuell bundesweit geltenden Kontaktsperre sowie der mancherorts geltenden Ausgangsbeschränkung und der meist damit einhergehenden Bewegungseinschränkung eine gute Blutzuckereinstellung zu erreichen, sollten Menschen mit Diabetes verstärkt auf ausreichend Bewegung sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Zusätzlich können Workout-Videos und Apps helfen, mehr Bewegung in den Alltag in häuslicher Umgebung zu integrieren.“ Quelle: https://www.diabinfo-leben.de/coronavirus-sars-cov-2.html | Stand 15.04.2020

Sollten PatientInnen mit Diabetes oder peripherer arterieller Gefäßerkrankung auch in der aktuellen Situation bei Schmerzen im Bein oder Fuß, Verfärbungen der Haut oder offenen Wunden an den Beinen eine Ärztin/einen Arzt kontaktieren?

„Warum die Patienten gerade in Zeiten der Coronavirus-Infektion (Covid-19) viel zu spät ihren Arzt aufsuchen, liegt neben der Angst vor Ansteckung auch an der Annahme der Patienten, dass die Krankenhausbetten mit Covid-19-Patienten belegt seien und ihre Gefäßleiden vermeintlich warten könnten. Letzteres ist allerdings ein Trugschluss, denn je eher Patienten mit Schmerzen im Bein oder Fuß, Verfärbungen der Haut oder offenen Wunden an den Beinen zum Gefäßspezialisten gehen, „umso besser ist die Chance, dass ein Absterben der Gliedmaßen und somit eine Amputation verhindert werden kann“, so Michael Lichtenberg. Er ruft vor allem Diabetiker und PAVK-Patienten dazu auf, rechtzeitig zu Fachärzten zu gehen und sich behandeln zu lassen – trotz der Corona-Pandemie. Gefäßpatienten werden auch weiterhin behandelt, in deutschen Gefäßkliniken werden die Betten nicht nur für Patienten mit Coronavirus-Infektionen vorgehalten. Zudem werden die Covid-19-Patienten oder Verdachtsfälle in gesonderten Klinikbereichen untergebracht und behandelt, sie kommen so nicht mit den anderen Patienten in Kontakt.“ Quelle: https://www.dga-gefaessmedizin.de/fileadmin/content/PDFs/Pressemitteilungen/2020/DGA-PM_Angst_vor_Corona_koennte_zu_mehr_Amputationen_fuehren.pdf | Stand 02.04.2020

Welche DiabetespatientInnen sollten besonders achtsam sein?

„Haben Diabetespatienten Begleit- und Folgeerkrankungen wie Herzkreislaufprobleme oder Organschäden, sollten sie aktuell jedoch besonders achtsam sein“, warnt Gallwitz, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik, Innere Medizin IV, des Universitätsklinikums Tübingen. Im Falle einer Ansteckung mit Coronavirus SARS-CoV-2 haben sie durch ihr geschwächtes Immunsystem und eventuell bereits bestehende Infektionen ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Das gilt vor allem für Menschen nach einer Organtransplantation mit immunsuppressiver Therapie. Sie sollten sich vor großen Menschenmengen, öffentlichen Verkehrsmitteln und Gebieten, in denen Infektionsfälle bekannt geworden sind, fernhalten.“ Quelle: https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/presse/neues-coronavirus-sars-cov-2-kein-erhoehtes-infektionsrisiko-fuer-gesunde-diabetespatienten?nls=err&cHash=6c86373708834f144fdf7c6133e2fc20 | Stand 02.03.2020

Besteht die Gefahr von Lieferengpässen bei Diabetesmedikamenten?

„Lieferengpässe bei Diabetesmedikamenten müssen Patienten nicht befürchten. „Diabetesmedikamente wie Insulin werden vorwiegend in Deutschland, USA, Dänemark, Frankreich, Großbritannien – nicht jedoch China – hergestellt“, berichtet Kellerer. Von einer Medikamentenknappheit für Diabetespatienten ist auch künftig nicht auszugehen. Die Ärztliche Direktorin des Zentrums für Innere Medizin I am Marienhospital in Stuttgart rät daher davon ab, große Vorräte an Medikamenten und Diabetesutensilien, die über die Versorgung von einem Quartal hinausgehen, für sich selbst zu bevorraten.“ Quelle: https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/presse/neues-coronavirus-sars-cov-2-kein-erhoehtes-infektionsrisiko-fuer-gesunde-diabetespatienten?nls=err&cHash=6c86373708834f144fdf7c6133e2fc20 | Stand 02.03.2020

Zusammengestellt von Dr. med. Iris Herscovici: Stand ist bei der jeweiligen Frage ersichtlich

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.